Wie schützen sich die Rheingolder vor Mißbrauch durch sich selbst?

Rheingold, Freitag, 15.04.2022, 19:05 (vor 1008 Tagen) @ nereus4122 Views

Wenn McDonald Gutscheine druckt, die 1 Tüte Pommes versprechen, dann kann natürlich McDonald jederzeit entscheiden, dass sie ihre eigenen Gutscheine für ungültig erklärt.

Die Kundschaft kommt also, legt den Gutschein vor, der Filialleiter kommt, lacht den Kunden aus und sagt, Du bist ein doofer Kunde, hau ab.

Klar, kann das McDonald machen. Wenn das McDonald machen kann, dann kann das auch der Rheingold Bäcker machen. Er gibt also wie McDonald Gutscheine heraus, lockt damit Kunden an, die mal ausprobieren wollen, wie lecker dessen Brötchen sind, erscheinen an der Theke und werden ausgelacht und weggeschickt.

Die Gutscheine sind auch ein Instrument, um neue Kunden anzulocken, um recht preiswert neue Kundenschichten auf sich aufmerksam zu machen. Wie schlau ist es also, erst Gutscheine herauszugeben und dann seine Handelspartner, seine Neukunden direkt zu betrogenen Einfallspinseln zu erklären?

Denk auch daran, dass jeder einzelne Rheingolder gerade mal 100 Rheingold, der ungefähr eine Kaufkraft von lediglich 50 Euro hat, emittiert.

Ehrlich gesagt, ich hielt das für absolut ausgeschlossen, für völlig gegen jeden gesunden Menschenverstand, weil
A) die Summe der zu ergaunernden Leistungen mit 50 Euro in keinem Verhältnis zum möglichen Ärger stehen.
B) es sich hier um strafbare Erschleichung von Vermögenswerten geht, um kriminellen Betrug, der nur deswegen wahrscheinlich nicht zur Anzeige kommt, weil der individuell Betrogene wegen der geringen Summen keine Lust auf Staatsanwalt und Theater hat, die Summe abschreibt und diesen Betrüger Laden niemals wieder betreten wird.

Wenn man meiner Darlegung folgt, dann erklärt die dezentrale Zentralbank (obiges Beispiel McDonald bzw. Bäcker) sein eigenes Geld für ungültig und den Bankrott seiner eigenen Zentralbank. Zugegeben, beim alten Geld passiert das regelmäßig, aktuell Sri Lanka, aber bei im Leben stehenden, ehrbaren Kaufleuten mit etabliertem Kundenstamm und dem Risiko, seinen Ruf zu ruinieren wegen 100 Rheingold? Ausgeschlossen.

Im Prinzip hielt ich bei 50 Euro Beute versus permanentem Rufschaden ein großartiges Angstregelwerk für entbehrlich und hatte es auch nicht. Möglicherweise kann ein Regelwerk bei höheren Emissionen bei dem einen oder anderen unsicheren Kantonisten sinnvoll und notwendig sein. Aber erst die Empirie, also die praktische Erfahrung würde zeigen, welche Quantitäten eigentlich notwendig sind. Ich bin davon ausgegangen, dass für einen reibungslosen Ablauf der meisten Geschäftsvorfälle, die mit Rheingold als komplementäre Währung zusätzlich zum Euro getätigt werden, nur kleine Emissionen notwendig sein werden, vielleicht sogar so gering, dass bei einer Millionen Teilnehmern folgende zwar Akzeptanten, aber nicht mehr Emittenten werden können, da die Summe der existierenden Rheingold reicht.

Rheingold wird ja nicht gespart wie das alte Geld, sondern immer als erstes verwendet (Says Law, das "schlechtere" Geld verdrängt das "bessere"). Es bewegt also wesentlich mehr Waren vom Markt zum Konsumenten als der Euro, dessen Volumen bislang ohne Einfluss auf Verbraucherpreise bis zum Über-Exzess ausgeweitet wurde (da spricht übrigens trotz der unvorstellbaren gigantischen Summen niemand von Mißbrauch, will keiner nix von wissen).

Wenn ein einzelner Händler betrügerisch seine eigene Emission crashen läßt, dann hat er den Schaden, weil der Crash ja nur funktioniert, wenn er sich für alle Zukunft aller Einnahmen verweigert. So schlimm ist das nicht, dann macht das Geschäft mit Rheingold halt in Zukunft die Konkurrenz, die Rheingold verwendet.

Wie das aussieht, wenn jemand doof ist und seine eigene Währung crashen läßt, erleben wir aktuell mit Euro und US-Dollar, wobei das noch mal ein paar Stufen dreister ist als ein möglicher Rheingold-Missbrauch. Wir erklären gerade den Russen, dass alle Euro und US-Dollar Scheine, die sie sich mühsam mit dem Verkauf von Produkten an uns verdient haben, ungültig sind und keine Akzeptanz mehr haben. Das ist Missbrauch.

Russland reagiert sehr milde, liefert den offensichtlichen Betrügern weiterhin seine Produkte, schreibt mal eben eine vierstellige Milliardensumme an Euro und US-Dollar als "weg" ab und bittet lediglich darum, zukünftig in derWährung Rubel zu bezahlen, mit der sie etwas anfangen können.

Wenn wir kein Gas mehr von Russland kaufen wollen, weil wir Rubel nicht verwenden wollen, gleichzeitig aber gegenüber Russland unsere zwei Währungen durch Nicht-Akzeptanz crashen lassen, dann verkauft Russland halt das Gas nach China, die kein Problem damit haben, mit Rubeln zu bezahlen.

Ein Rheingolder, der wegen 100 Rheingold seine Währung crashen läßt, wird davon auch nur Nachteile haben.


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