Fragen dazu.

nereus, Freitag, 15.04.2022, 13:17 (vor 1008 Tagen) @ Rheingold4516 Views

Hallo Rheingold!

Willkommen auf dem gelben Sofa. [[zwinker]]

Du schreibst: Ich freue mich natürlich sehr über Rückfragen, Kritik, meinetwegen ein völliges in der Luft zerreißen. Ich werde mir auch Mühe geben, einigermaßen sinnvolle Antworten zu finden, soweit ich dazu in der Lage bin.

Diese Gelegenheit möchte ich nutzen.
Ich halte zunächst einmal Folgendes fest:

Rheingold ist ein Zahlungsmittel, also ist es Geld – sofern es von seinen Haltern/Besitzern als gültig betrachtet wird.

Die Leistungsbereitschaft der Rheingolder macht das Rheingold kaufkräftig.

Das entspräche einer idealen Geldwert-Theorie.
Rheingold sei mit Gutscheinen vergleichbar, die dem Besitzer einen Anspruch auf Waren oder Dienstleistungen versprechen.
Die Maler-Restaurant-Geschichte ist anschaulich, aber eigentlich kein Geldproblem.
Das liegt woanders.

Jetzt kommen wir meiner Ansicht nach zum Wesentlichen!

Die Herausgabe eigener Gutscheine kann nur kostenlos sein, denn wem sollte er den Gegen"wert" denn bezahlen und womit und warum?

OK, jeder emittiert Rheingold-Gutscheine nach eigenem Gutdünken oder läßt diese drucken.

Wenn sie Kredite wären, wer ist dann der Gläubiger?

Der Empfänger des Gutscheins, denn dieser vertraut auf den Leistungswillen des Rheingold-Bezahlers, den dieser dann auf das Rheingold überträgt, also so wie beim Geld als Euro oder Dollar.
Letzten Endes ist jede zeitverzögerte Lieferung und Leistung eine Art Kredit, nur wird das in der Regel so nicht bezeichnet.

Man kann sich nicht selbst Geld schulden.

Nein, aber sobald man sein Rheingold anderen zur Zahlung übergibt, steht man in der Pflicht zur Leistung.

Rheingold sind also keine Kredite, es ist kein Kreditgeld wie das alte Geld.

Das Kreditgeld selbst ist NIE das Problem gewesen, allerdings entsteht eines, wenn sein Handling betrügerisch erfolgt.

Lediglich die Bezahlung des Drucks der Gutscheine muß der einzelne Herausgeber stemmen, wir haben den Druck der eigenen Gutscheine selbstverständlich immer mit den Gutscheinen bezahlt, die der Drucker uns gedruckt und wir herausgegeben haben.

Wie schützt man sich hier vor Falsch-Rheingold? [[hae]]

Im Prinzip erklärt Rheingold jeden einzelnen Leistungsträger zu seiner eigenen souveränen Zentralbank, im Prinzip sind wir lediglich ein Verbund vieler Zentralbanken, die alle ihr eigenes Geld herausgeben und die Gelder der anderen Zentralbanken anerkennen.

Das ist schon klar, aber das grundlegende Problem des Schuld-/Kreditgeldes ist damit nicht behoben.
Wie stellt man sicher, daß der Bezahler nicht betrügt?

Beispiel: Ein Betrüger läßt ziemlich viel Rheingoldscheine drucken, bezahlt seinen Warenempfang und verspricht Leistung in ein paar Wochen oder Monaten.
Dann macht er sich vom Acker und auf in die Südsee.
Rheingold-Gutscheine braucht er dort nicht mehr, weil er vielleicht zuvor (mit seinen Rheingold-Gutscheinen) andere werthaltige Dinge bekam und diese in Sachwerte umsetzte.

In diesem dezentralen Verbund vieler Zentralbanken haben wir sogar eine viel bessere Deckung als die (angeblich) goldgedeckten Zentralbanken, die außer einer Golddeckung nichts zu bieten haben.

Dieser Sichtweise kann ich leider überhaupt nicht zustimmen, aber das kann ggf. später geklärt werden

Unser Rheingold ist bei bereits drei Teilnehmern (Bäcker, Automechaniker, Anstreicher) mit Brot, mit Autoreparaturen und Renovierungen gedeckt.

Nein, das ist es eben nicht.
Das wäre es nur, wenn alle gleichzeitig ihre Leistungen erbringen und die Bezahlung zeitgleich erfolgt. Wenn dann geschummelt wird, fällt es sofort auf.
Setzen wir aber das Thema auf die Zeitachse, und wenn das praktisch funktionieren soll, muß das geschehen, haben wir das gleiche Problem wie beim hiesigen Kredit-/Schuldgeld.

Je mehr Teilnehmer, desto diversifizierter und leistungsfähiger ist die Deckung des Geldes.

Ganz im Gegenteil!
Je mehr Teilnehmer, desto höher die Anfälligkeit für Betrug!

Daher nochmals die entscheidende Frage:
Wie willst Du verhindern, daß sich in diesem Kreislauf Betrüger einschleichen?

In einer Dorfgemeinschaft fliegt der Betrug recht schnell auf.
Jeder kennt jeden und die Aktivitäten bleiben selten im Verborgenen.
Ganz anders ist das über Stadt-, Kreis-, Bezirks- oder gar Ländergrenzen hinweg.

mfG
nereus


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