Verdient eigentlich keine Antwort, dennoch eine Gegenrede

Miesepeter, Dienstag, 26.11.2024, 10:58 (vor 11 Tagen) @ Kaladhor4576 Views
bearbeitet von Miesepeter, Dienstag, 26.11.2024, 11:10

Dumme Westpropaganda

Merkwürdiger Tonfall für 'Leutchen'', die anderen Chauvinismus und Überlegenheitsdenken attestieren [[euklid]]

Ich habe es hier schon mal beschrieben, welchen Fehler alle prowestlichen Leutchen machen: es wird immer nur die Sicht des Westens genutzt bzw. benutzt. Allein auf die Idee, dass es eventuell noch andere Perspektiven geben könnte, kommt selten wer.

Nee echt, andere Perspektiven? Meinst Du Hassreden?

Und so kommt dann immer der Chauvinismus der „eigenen Überlegenheit“ zum Tragen. Sieht man auch sehr gut bei der Kriegsberichterstattung aus der Ukraine. Das westliche Material ist so überragend....

Vielleicht habe ich mich unverstándlich ausgedrückt. Es geht in meinem Text nicht um Überlegenheit des westlichen Materials (obwohl es dort selbstverständlich Materialgattungen gibt, in denen es überlegen ist - zb Javelins, zb. Satellitenkommunikation und -aufklärung), sondern um die Grössenordnung.

Russland: 130 Mio Menschen
'Der Westen': ca 800 Mio Menschen

'Der Westen' hat zwar Schwierigkeiten, daraus ausreichend Frontsoldaten zu rekrutieren (darum sieht er ja die Ukraine als einmalige Chance), aber dass er eine höhere wirtschaftliche Potenz als Russland hat, da wird auch kein Russe ernsthaft dran zweifeln.

dass sämtlichst alle Kampforte, um die vor Wochen/Monate erbitterte Abwehrkämpfe geführt wurden, sich heute mehrere Kilometer hinter der Hauptkampflinie befinden….auf russischer Seite selbstredend. Das Ganze erinnert so sehr an die früheren Berichte von der Ostfront, wo die Wehrmacht auch immer erfolgreich gekämpft hat…..bis der Sowjet auf einmal an den Seelower Höhen vor Berlin stand.

Deutschland war in der gleichen Lage wie Russland heute: eine Mittelmacht allein gegen eine absolute wirtschaftliche Übermacht, damals waren es die Russen, die dann die Frontsoldaten gestellt haben. Die Zeit spielte von Beginn an gegen Deutschland (daher Blitzkriegstrategie), und mit jedem Tag, den der Konflikt länger dauerte, verschob sich das Kräfteverhältnis etwas weiter zu seinen Ungunsten.

Irgendwie ist von den ganzen „Experten“ im Westen auch noch keiner auf die Idee gekommen, dass der Russe nur genau so viel Druck auf die Front ausübt, um die Ukraine am Kämpfen zu halten, und die NATO zu weiteren Waffen- und Munitionslieferungen zu „zwingen“…. Bis die NATO wehrlos ist.

Wenn das die Strategie war, dann wird 'der Russe' auch wissen, dass sich dieses Zeitfenster schliesst, denn der Westen hat nicht 3 Jahre auf dem Hintern gesessen, zugesehen wie sich seine Bestände leeren, und ansonsten nichts unternommen. Die Rheinmetall-Aktionäre hier können ja mal darüber berichten, wieviel neue Projekte diese Firma bereits gestartet oder in die Wege geleitet hat.

Das Zeitfenster für diese Strategie schliesst sich ebenfalls.

Und man muss die USA nicht auf ihrem eigenen Boden attackieren

Das ist die grosse Lebenslüge aller Möchtegern-Konkurrenten. Diese Möchtegern-Konkurrenten werden selbst von den USA immer an ihren eigenen Grenzen oder sogar auf ihrem Territorium bekriegt, sie leiden also unter den Konflikten ungleich mehr als die USA - und können dennoch bestenfalls ein vorübergehendes Unentschieden erzielen......bis auch dann die USA wieder eine neue Koalition gegen sie zusammenstellen, und dann wieder unbehelligt aus dem weiten logistischen Rückraum aufrüsten und versorgen. Und im Gegenzug sich dabei von den benutzten Satelliten noch die wertvollsten Assets überschreiben lassen, als Zahlung für die Unterstützung.

obwohl das wohl echt mal an der Zeit wäre, so gerne wie die USA in andere Länder einfällt -, ein Lieferboykott durch China würden die USA wie lange durchstehen? Welche Produkte werden denn tatsächlich noch zu 100% in den USA produziert?

Warum machen es die Chinesen dann heute nicht, und beliefern stattdessen weiter die USA?
Warum machen es heute nicht einmal die Russen, und beliefern stattdessen weiter die USA?
Warum liefern die Russen sogar heute noch Gas an die Ukraine und nach Europa?!

All deine Kommentare beziehen sich auf die Gegenwart und stochern im Nebel des Schlachtfelds. Ich schaue auf das Morgen, und morgen werden die USA nicht mehr von der China-Produktion abhängig sein.

Bis zu diesem Morgen wird allerdings noch einiges passieren.

Noch ein Wort zur Einschätzung der russischen Fähigkeiten: es gibt in Russland und ausserhalb Russlands auch unter den Russlandfreundlichen oder Natokritikern sehr viele Kritiker an dem Vorgehen Russlands (manche davon rebellierten sogar, bevor sie beseitigt wurden) . Lesenswert hierzu sind zb auch die Slavland Chronicles, daraus folgende Fundstücke:

(zu den roten Linien):
Wenn der Westen sich einmischt, wird es eine große Sache sein
Wenn der Westen Waffen schickt, wird es eine große Sache sein
Wenn der Westen Abrams schickt, wird es eine große Sache
Wenn der Westen Himars schickt, wird es ein großes Problem sein
Wenn der Westen Raketen schickt, wird es eine große Sache sein
Wenn der Westen Flugzeuge schickt, wird es eine große Sache
Wenn die ukrainischen Streitkräfte russisches Territorium bombardieren, wird es eine große Sache sein
Wenn die ukrainischen Streitkräfte in russisches Hoheitsgebiet eindringen, wird das ein großes Problem darstellen.
Wenn die ukrainischen Streitkräfte in nicht-russisches Territorium eindringen, wird das ein großes Problem darstellen
Wenn der Westen zulässt, dass seine Raketen tief auf russisches Territorium abgefeuert werden, wird das eine große Sache sein.
*Sie sind hier*
Wenn der Westen Truppen schickt, wird das ein großes Problem sein.
Wenn der Westen Atomwaffen an die Ukraine liefert, wird das eine große Sache sein.
Wenn die Ukraine Atomwaffen herstellt und einsetzt, wird das ein großes Problem sein.

Der Sinn von Drohungen, Strafen und Vergeltungsmaßnahmen besteht darin, den Feind davon abzuhalten, weiterzumachen, was er tut. Wenn Ihre Drohungen und Vergeltungsmaßnahmen den Feind nicht davon abgehalten haben, seine Eskalationen fortzusetzen, welchen Nutzen hatten sie dann?

Die offensichtliche Frage ist, was diese neue Rakete ändert, wenn überhaupt.

Immerhin funktionieren die Raketen, die sie während des gesamten Krieges eingesetzt haben, ganz gut. Das Problem ist, dass der Kreml mit ihnen einfach nichts trifft, was sich lohnt.

Man bedenke: Wenn der Kreml damit einverstanden wäre, kritische Infrastrukturen, die den Tod vieler russischer Truppen verursachen und die Kriegsanstrengungen verzögern, schwer zu beschädigen oder zu zerstören, hätte er dies schon vor langer Zeit mit Kinzhals und Iskanders und Drohnen tun können.

Außerdem: Warum wurden diese angeblich unaufhaltsamen Interkontinentalraketen nicht eingesetzt, als eine Hauptstadt einer russischen Region besetzt wurde (Cherson) oder als 5-6 russische Regionen regelmäßig mit Drohnen bombardiert wurden, was jeden Tag zivile Opfer forderte? Hätten diese schicken Raketen nicht auch eingesetzt werden können, als die UAF in Kursk einmarschierte, um sie zu stoppen oder abzuschrecken?

In der Zwischenzeit dringen ukrainische Drohnen abseits dieser auffälligen PR-Aktionen immer tiefer nach Russland ein und bombardieren mehr und mehr russische Ziele. Das ganze Land wird bombardiert, und niemand darf es bemerken oder darüber sprechen.

Diese Fabrik in Dnipro hätte leicht durch Kinzhals oder Drohnen ausgeschaltet werden können. Eigentlich sollten wir uns die Frage stellen, warum Kiew 1000 Tage nach Beginn dieses Krieges immer noch Raketenfabriken in der Ostukraine betreibt, die Waffen für den Einsatz gegen russische Soldaten herstellen? Warum werden in diesem Moment auf ukrainischem Gebiet neue Panzer-, Raketen- und Drohnenfabriken eröffnet, die von NATO-Unternehmen betrieben werden? Warum fühlen sie sich vor Putins Schlägen so sicher?

Leider werden wir darauf keine Antwort erhalten.

Auszüge stammen aus diesem Beitrag

Hat es damals 1000 Tage nach Kriegsbeginn solche Fabriken in Polen oder Frankreich gegeben?
Nein, aber es gab sie in der UdSSR und in den USA.

Russland hat in diesen 1000 Tagen es nicht einmal geschafft, die Region Donezk komplett zu besetzen, und inzwischen wird von den gleichen Leuten, die nach Kriegsbeginn einen 2-Wochen-Krieg mit vollständiger Besetzung der Ukraine erwartet haben, jeder Tag, an dem die Russen 300 Meter Geländegewinn haben als Beweis dafür geliefert, dass die NATO bald am Ende ist. Vielleicht sollte man sich da auch einmal hinterfragen, ob Anspruch und Wirklichkeit deckungsgleich sind.

Zum Schluss nochmal meine These: am Ende des Konfliktes (vmtl. am Ende des Jahrzehnts) wird Europa wirtschaftlich am Boden liegen, tws. zerstört sein - und Russland ebenso. Die USA werden die grossen Sieger sein, denn sie werden nicht zerstört sein (sie müssen hierzu nur den unbegrenzten Nuklearkrieg vermeiden) und werden wieder - wie 1945 - das Startkapital für die Europäer liefern.

Dieses Szenario wird nur dann nicht eintreten, wenn

  • eine Grossmacht es schafft, die USA über Kanada oder Mexiko weitestgehend konventionell anzugreifen und zu besiegen
  • die Europäer es rechtzeitig schaffen, sich von den USA zu befreien
  • die heutigen USA an ihren internen Konflikten scheitern und sich von der aggressiven Geopolitik verabschieden. Mit Tulsi Gabbard als amerikanischem Gorbatschow, wie Kollege Weiner spekuliert[[top]]

Alles extrem unwahrscheinlich, die einzige überhaupt mögliche Variante scheint mir die letzte, aber auch diese würde für Europa vmtl. zu spät kommen.

Gruss,
mp


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