Antworten (mT)
Hallo Bernd,
aus genau diesen Gründen, um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, habe ich mich
bei verschiedenen Wahlen hier im Ort für die Briefwahlauszählungen aufstellen lassen.
Denn ich wollte mit eigenen Augen der Frage nachgehen, wenn "jemand" bei der Wahl fälschen wollte, wie er das über die Briefwahlen machen würde.
Jeder Wähler hat ja einen Wahlschein, den er entweder beim Wahllokal abgeben muß, mit dem er in den 2 Wochen vor der Wahl beim Rathaus wählen kann (eine Art lokale, vorgezogene Briefwahl, der Wahlschein muß dann auch in den Wahlumschlag rein), oder den er den Briefwahlunterlagen beilegen muß.
Im Wählerverzeichnis wird dann ausgetragen, wenn man schon vorher gewählt hat oder Briefwahlunterlagen angefordert hat. Damit wird verhindert, daß man am Wahltag nochmal hingeht und nochmal vor Ort wählt.
Bei der Auszählung (die zentral im Ort stattfand, weil die Post alle Briefwahlunterlagen zum Rathaus geschickt hat und man bis 18.00h im Rathaus seine Briefwahlunterlagen noch in den Rathausbriefkasten werfen kann, nicht in den Postbriefkasten) werden zuerst die Wahlumschläge geöffnet. Es wird geschaut, ob der Wahlschein drinliegt und unterschrieben ist. Die Wahlbriefe mit ihrem eigenen Umschlag und dem Stimmzettel kommen in einen eigenen Kasten und werden später ausgezählt.
Was nicht gemacht wird, ist, die Wahlscheine mit dem Wählerverzeichnis abgeglichen. Denn diese sind ja in den lokalen Wahllokalen der einzelnen Wahlbezirke in den lokalen Schulen der Stadtteile.
Nur wenn die Wahlscheine unterschrieben sind, kommt der Wahlbrief in den Kasten.
Wenn das alles erledigt ist, werden die Wahlbriefe geöffnet, nach Kriterien die der Wahlleiter vorgibt, sortiert, zB nach Partei der Erststimme, und dann gezählt. Typischerweise legen wir die immer in 10er Päckchen längs und quer aufeinander, dann wird noch 2x von 2 Personen nachgezählt.
Zum Schluß werden die mit einer Schnur verpackt, die durch die Wahlscheine durchgestochen wird, dh, man kann keine rausnehmen (dann würde eine Stimme der 10er Pakete fehlen) oder einen hinzutun.
Das hat alles seine Ordnung.
Was ich noch nicht herausgefunden habe ist:
a) was ist mit dem Abgleich Briefwähler und Wahlverzeichnis vor Ort, ist das ein "Einbruchsfalltor" für Fälschungen?
b) was ist mit der Übermittlung der lokalen Zahlen und dann den Summen. Wird das tatsächlich abgeglichen. Letztes Mal (Europawahl) hab ich in der Zeitung geschaut, ob da die Zahlen aus den Wahllokalen stehen, die auch zum Schluß an der Tafel stehen, aber habe nicht die Summen aufaddiert und abgeglichen.
Können die Ostdeutschen hier berichten, wie genau die DDR / SED / Stasi die Wahlfälschungen in der DDR vorgenommen hat? Das würde mich sehr interessieren.
Natürlich schützt das o.g. System nicht vor "Hand führen im Altersheim" etc.
DT
PS: Registriere Dich doch einfach für die nächste Briefwahlauszählung an Deinem Ort, dann hast Du Erfahrungen aus erster Hand und dann sind manche Posts wie "Bei der Briefwahl wird geschummelt" nicht mehr so einfach zu belegen oder widerlegen, denn dann muß derjenige, der das behauptet, schon genauer sagen, wie und wo er das gemacht hat.