Im Mittelalter gab es vermutlich mehr Mehrsprachigkeit als heute
... in den Bildungsschichten.
Caesar und Cicero, munkelt man, auch ...
Seine Bildungsgeschichte insgesamt ist überaus lehrreich. Sein Vater hatte wohl einen Plan.
Damals hatten viele einen Plan; aber nur die oberen 1%. Latein war unter den Gebildeten, das waren Theologen und Wissenschaftler, die Verkehrssprache, aber oft als pisinisierte lingua franca, so, wie heute in den Wissenschaften Englisch.
Allerdings verkam es zum Kirchen- bzw. Küchenlatein - lingua franca eben.
Mehrsprachigkeit war auch im Adel geradezu verpflichtend - Französisch, darum heute noch die Sprache der Diplomatie und des Weltpostvereins, und mindestens die Muttersprache. Dann aber, wenn man als Deutscher in Griechenland oder England den Thron bestieg, selbstverständlich auch noch die Landessprache(n) der Untertanen - vgl. das österreichische kuk-Herrscherhaus.
Auch Kaufleute z.B. der Hanse dürften desöfteren einerseits ihren regionalen Herkunftsdialekt, dann eine Art "Hochdeutsch" (das Luthersche entstand erst später aus dem Sächsischen) und schließlich oft noch Italienisch gekonnt haben.
Die Missionare konnten i.d.R. ihre Muttersprache (ei, wer hätte das gedacht), dann Latein, dann die Landessprache(n) der Missionierten, gerade die Jesuiten haben ja überhaupt viele davon erst alphabetisiert.
Diese Feuerzangenbowlenostalgie teile ich ooch nicht.
Der Dr. Pfeiffer "mit drei F" war Homeschooler.
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