Mißverständnis?

Literaturhinweis, Samstag, 20.05.2017, 22:35 (vor 2742 Tagen) @ Kaladhor8369 Views

Wenn man die Qualität des Schulsystems beurteilen möchte, reicht es völlig aus, die schulischen Leistungen heutiger Zehntklässler mit denen vor 20/30 Jahren zu vergleichen.

Ja aber - warum ist das so? Genau darum ging es doch in meinem "Roman".

Da fällt von ganz alleine auf, dass es heute ganz erhebliche Defizite bei Rechtschreibung, Grammatik, Textverständnis und Kopfrechnen gibt ... und - nebenbei - die meisten Schüler eine ungeübte, kaum lesbare Handschrift aufweisen.

Ja, aber - warum?

Es mangelt doch schon an den absoluten Basic-Skills, da muss man noch nicht mal auf ungenügende Fremdsprachenkenntnisse zurückgreifen.

Ja, aber - warum?

Wahrscheinlich wären die Ergebnisse bei der deutschen Rechtschreibung noch um ein Vielfaches schlechter, hätte es diese komische Reform nicht gegeben.

Das sehe ich genau andersherum. Aber: das spielt keine durchgreifende Rolle. Die Chinesen lernen z.B. gar keine Rechtschreibung und sind in einem halben Jahrhundert vom überwiegenden An"alphabeten"tum zur führenden Wirtschaftsnation aufgestiegen.

Da die englische "Rechtschreibung" noch viel irregulärer ist, kann es an der einen oder andern Reform gar nicht liegen.

Es wird sich mMn heute in den Schulen um viel zu viel anderen Mist gekümmert, statt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Das Wesentliche?

Die Schüler brauchen nicht Unmengen an Kompetenzen, sondern jederzeit abrufbare Fähigkeiten!

Das fühlt sich für mich an wie Wortgeklüngel. Vielleicht ist meine Analyse darum etwas länger geraten? Und das waren nur die institutionellen Grundlagen - in aller Kürze.

Zu Pädagogik und (Fach-) Didaktiken komme ich erst noch.

Ich kann mir jede Menge Kompetenzen bei verschiedenen PKWs aneignen, solange ich aber nicht die Fähigkeit erworben und bewiesen habe in Form eines Führerscheins, einen PKW zu steuern, so lange kann ich mit meinen gesammelten Kompetenzen rein gar nix anfangen.

Das ist mir zu kryptisch. Ich kannte einen Zehnjährigen, dessen Vater ab und an die Nordschleife des Nürburgringes mietete (kostete damals ca. hundert Mark je Stunde) - und schneller als sein Vater fuhr, dessen Name unter einigen motorisierten Weltrekorden stand ... Am Führerschein liegt's eher nicht, will ich daher meinen.

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