Das Schöne ist nur des Schrecklichen Anfang, den wir gerade noch ertragen können (Bodybuilder Rilke)
Oh, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich viel gehe und kein Auto besitze, ich lehne Fahrstühle ab, weil sie der Gesundheit zuwider sind,
Das ist jeder sitzenden Tätigkeit natürlich vorzuziehen, ohne Zweifel, eines gebe ich jedoch zu bedenken, was auch von mir schon, z.T. auch in den Verlinkungen, angesprochen war:
Nur sich zu bewegen nützt wenig, um den von Dir berichteten Schäden wirksam vorzubeugen.
Das, was jetzt an "Heilungsprozessen" eingeleitet wird, bewirkt lediglich, daß, meist auch mit bleibenden Einschränkungen, der Status quo ante gerade mal so eben "wiederhergestellt" wird.
Sprich, Du hast dann zwei Alternativen (und nur diese):
a) denselben Schaden beim nächsten Mal, an derselben oder anderer Stelle im Körper, wieder zu erleiden
b) oder aber auf solche "sportlichen" Aktionen dann ganz zu verzichten.
Logische Konsequenzen:
Aus a) folgt: erneuter Körperschaden, Schmerzen, Arbeitsaufall, Rehabilitation usw. usf., wenn's schlimm kommt, dauerhafte Einschränkungen.
Aus b) folgt: weitere Bewegungs- und Aktivitätseinschränkung, weniger körperliche Bewegung, aus Vorsicht, man könne sich verletzen usf.
Das genetische Programm, das dahintersteht (siehe Tabelle dort) hatte ich benannt. Es ist bei jedem Menschen in etwa gleich, sofern er nichts dagegen unternimmt.
selbst Seilbahnen.
Sehr gut, denn: die heutigen Büro-Bequemlichkeitsmonster können im Winter gar nicht Skifahren, sie simulieren es nur. Früher mußte man den Aufstieg körperlich bewältigen und war dadurch aufgewärmt. Dann bereitet die Abfahrt keine muskulären Risiken. Und wer den Aufstieg nicht schaffte, war von vornherein ja eh sportlich nicht geeignet, die muskulär noch wesentlich forderndere Abfahrt zu bewältigen. Das war ein ganz einfacher "Darwinscher" Mechanismus.
Heute ist es genau umgekehrt: der untrainierte Fernsehgucker fährt mit dem Sessellift hoch, kühlt dabei auch noch weiter aus und fährt dann mit seinen schwachen Muskeln (von Sehen und Bändern und Knochen ganz zu schweigen) bergab und riskiert Kopf und Kragen.
Die Krankenversicherung zahlt's ja. Widerlich, von den Umweltschäden an Skipisten, die man im Sommer gut beobachten kann, mal ganz abgesehen.
Und nein: zwei Wochen vorher mit Skigymnastik anfangen nützt gar nichts, höchstens kann es schaden, denn:
Ich werde noch ergänzend dazu Faszien-Training machen:
Auch das nichts schlechtes, aber. die meisten kennen ihren Körper in dem Alter gar nicht mehr, vgl. gluteale Amnesie.
So sind natürlich die meisten Freizeitschifahrer auch gar nicht in der Lage, richtig Skigymnastik zu machen bzw. ihren Gluteus bei der Abfahrt richtig einzusetzen. Mehr muß man dazu nicht sagen, wer's nicht sehen will, der kann es schnell wieder vergessen ...
Und ähnlich ist es mit dem Faszien-Training: es fehlt oft nach dem 30., 40. Lebensjahr die Körperwahrnehmung. Fehlhaltungen werden nicht wahrgenommen - nicht wahrgenommen. Das sieht man daran, daß man als Trainer bei einer Trainingsanleitung eine Fehlhaltung erkennt, als Trainer zu korrigieren versucht und der Betreute versteht gar nicht, wovon man redet.
Das sollte man bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen: diese Krankheit (das ist es in der Tat) ist so schwerwiegend und derart verbreitet, daß man sie nur mit der Anorexie vergleichen kann. Man kann das spindeldürre Mädel, dem schon die Rippen rausstehen, vor den Spiegel stellen - sie behauptet steif und fest, sie sei "dick".
Mehr kann ich nicht schreiben, das muß man spüren, dazu hatte ich Anregungen gegeben.
Daher nur soviel: diese regelmäßige aerobe Bewegung nützt nichts (ok: wenig, zu wenig), um den Menschen belasstungstauglich zu machen. Entscheidend für die Frage, ob der Körper alltagstauglich ist, ist nicht die alltägliche Durchschnittsbelastung, sondern die im Einzelfall abgeforderte Engpaßleistung.
So werden die Bremsen am Kraftfahrzeug nicht nach der durchschnittlich erforderlichen Verzögerung ausgelegt, sondern nach der maximal nötigen in kritischen Auffahrsituationen.
Ein Bergsteigerseil hält nicht das Körpergewicht beim Aufstieg, sondern das Mehrfache davon, wenn der Bergsteiger abrutscht und mehrere Meter tief fällt!
Und so gehen Sehnen (die Seile!) und Bänder auch immer dann kaputt, wenn eben kurzzeitig eine Mehrleistung abgefordert wird, ob man
- nun einen Schrank mühsam über ein Treppengeländer wuchten muß,
- oder aber stürzt und sich abfangen muß, oder
- ob auch nur die Straßenbahn scharf bremst und man die Hand in der Schlaufe hat.
So, mehr muß man zu dem Thema aber nicht mehr sagen, nur soviel: die meisten "Fitness"-Programme sind Kosmetik, etwa so, wie man dem Raucher eine Hautcreme gegen Falten verkauft, statt ihm das Rauchen abzugewöhnen.
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