Doch - Gewichtszunahme hat GENAU mit der ART/Zusammensetzung der Nahrungsaufnahme zu tun ...

Literaturhinweis, Montag, 10.04.2017, 22:57 (vor 2783 Tagen) @ Mephistopheles12095 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 10.04.2017, 23:08

Man nehme
- die offiziellen Tabellen über die durchschnittliche Kalorienaufnahme der Europäer und der Nordamerikaner
- die offiziellen Tabellen über den durchschnittlichen Kalorienverbrauch der Europäer und der Nordamerikaner
- die offiziellen Tabellen, wie viele Kalorien ein Kilo Übergewicht ergeben
- und die Tabellen über das durchschnittliche Alter der Bevölkerung in Nordamerika und Europa
dann
- kommt man rein rechnerisch zu dem Schluss, dass das durchschnittliche Körpergewicht eines Europäers oder Nordamerikaners bei über einer Tonne Lebendgewicht liegen müsste.
Könnte es also sein, dass an der Theorie, dass Kalorienaufnahme (1 : 1) zu Gewichtszuwachs führt, etwas nicht stimmt?

Doch, im Prinzip stimmt das - für Kohlenhydrate aber nur.

Meine Gegenthese:
Nahrungsaufnahme hat mit Gewicht (fast) nichts zu tun. Jedes Säugetier (mit Ausnahme der Spitzmäuse) nimmt mehr Kalorien auf, als es aktuell benötigt.
Übergewicht gibt es nur bei Zivilisationsmenschen und deren Haustieren.
Noch vor 100 Jahren war Übergewicht eine Seltenheit und kein Mensch kam auf die Idee, Kalorien zu zählen.
Das lässt nur den Schluss zu, dass Übergewicht auf eine Stoffwechselstörung zurückzuführen ist, die sich darin äußert, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, die überschüssige Energie vollständig auszuscheiden.

Das Thema beschäftigt mich nun seit über 30 Jahren. 1985 kam das Buch "Biochemie der Ernährung" von Welzl heraus. Es ist offenbar so alternativlos seiner Zeit voraus, daß es der in seinem Editionsprogramm äußerst umsichtige de Gruyter-Verlag 2011 als Reprint wieder auflegte.

Für denjenigen/diejenige, den/die das Thema wirklich interessiert, und der ansonsten hunderte Euro für anderes Gesundheitsgedöns rauszuschmeißen bereit ist, eine wohlfeile Anschaffung, wie schon der anderwärts genannte Holleman-Wiberg desselben Verlages (Grüße an @stokk von der Edelgasfraktion).

Da das Thema immer wieder falsch dargestellt wird, auch von den ehrwürdigen Institutionen wie Deutsche Gesellschaft für Fehlernährung u.a.:

a) Grundsätzlich werden die Fette im Körper aus den aufgenommenen Kohlehydraten gebildet, nicht aus den Fetten.

b) Daher wird jeder gnadenlos dick, der

- mehr als genügend Kalorien zu sich nimmt, im Verhältnis zu seinem kalorischen Verbrauch

und

- darunter auch Kohlenhydrate, also Mehl, Stärke, Zucker ...

Tut er/sie das nicht, wird er/sie selbst dann schlanker, auch wenn er/sie das Fünffache an Kalorien zu sich nimmt.

Das nennt sich ketogene Ernährung, und die macht schlank, da man tatsächlich diese überschüssigen Kalorien ausscheidet.

Das Thema ist im Gelben altbekannt, viel mehr als im Vorgängerforum (wegen der demographischen Vergreisung?).

Ist dann eine solche Ernährung schädlich? Dazu drei Fakten:

1) Epileptiker werden vom frühen Kindes- bis zum Erwachsenenalter so ernährt - offenbar, trotz des kritischen Entwicklungsabschnittes in ihrem Leben, ohne Schäden, im Gegenteil.

2) Es gibt Völker, je nach geographischer Breite, die sich zwangsläufig so ernähren, und dennoch quicklebendig sind.

3) Es gab angeblich Zeiten in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit, in denen es angeblich so gewesen sein soll.

Das kann allerdings sehr wohl die Hauptursache der grassierenden Stoffwechselstörungen sein. Interessantes Forschungsgebiet.

Das gibt's noch "kostenlos obendrauf".

Und die nicht ganz Durchgeknallten sollen den anderen ihre ernährungs- und bewegungsmangelbedingten Krankheiten über großzügige Quersubvention der Krankenersicherung, derer sie selbst nicht bedürfen, bezahlen, zumal die Adipösen damit auch noch einkommensbedingt ihre eigenen Beiträge drücken!

Das ist der eigentliche Skandal!

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