Richter der Toten

Bergamr, Dienstag, 08.02.2022, 19:58 (vor 1024 Tagen) @ NST3303 Views
bearbeitet von Bergamr, Dienstag, 08.02.2022, 20:08

Hallo NST,

ich muß mich nochmal dazu äußern.

>>und die Welt retten, daran muss ich gar nicht erst denken<<

Das versteh ich sehr gut, ich kann's aber trotzdem nicht lassen, immer wieder dran zu denken, daß es eigentlich viel besser sein könnte, als es ist (oder sich darstellt). [[zigarre]]

Natürlich lebt jeder Mensch sein eigenes Leben, ist 'eine Welt für sich';
demnach sucht auch jeder in seinem Leben sein eigenes Optimum.

Im buddhistischen Sinne das Erlangen der Erlösung von den Widrigkeiten der Welt, das Nirwana;
in der christlichen Lehre das Bestehen der Prüfungen dieser irdischen Welt zum Erreichen des Himmelreichs (= auch eine Art 'Nirwana', eben das Paradies);
analog dazu jüdisches und islamisches Glaubensverständnis;
im animistisch-naturreligiösen Bereich das tadellose Leben, um vor den Ahnen zu bestehen.

Dazu bilden alle in irgendeiner Form eine Art 'Übergeordnete Instanz' aus, die den Übertritt in die sorgen- und leidensfreie, außerweltliche Existenz regelt, leitet, anweist. Sei es das Durchdringen der Stofflichkeit durch Askese und Meditation; die Unerschütterlichkeit des Glaubens selbst in schwerster Bedrängnis; das unbedingte Einhalten genau vorgeschriebener Riten oder die Hingabe des eigenen Lebens im Angesicht des weltlichen Gegners. Die menschliche Erfindungsgabe schöpft da aus tiefsten Quellen ...

Und wer davon gar nichts wissen will, der frißt, säuft und hurt sich im Schnelldurchlauf zum eigenen Optimum, carpe diem bis der Arzt kommt. Er glaubt halt an die Lust.

Damit meine ich, daß alles religiös-spirituelle Streben des Menschen immer noch ganz weltgebunden vonstatten geht, und es gibt sehr wohl die Instanz des 'Richters', da all diese Glaubensvorstellungen letztendlich menschengemacht sind.

Eigentlich läuft alles auf den letzten Atemzug hinaus. Das Leben sollte mit dem Gedanken enden: ... und es war gut.

Die Frage der Einhaltung der Gesetze stellen die weltlichen Gerichte, die nach der Moral und Tugend die geistlichen, die Frage eines 'guten' Lebens stellt sich jeder selbst.

Das Urteil über einen Menschen und sein gelebtes Leben aber, das fällen die, die nach seinem Tod weiterleben und ihn erinnern.

Gruß
Bergamr

PS: das mit den Faszien ist ein faszinierendes [[top]] Thema, da bin ich seit letztem Jahr auch dran, gerne mehr per PN, wenn Du magst.

--
Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...


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