Ach, Du lieber Mephisto, ...
... bist Du noch nie einen Gesellschaftsvertrag eingegangen?
Da binden sich freie Menschen aneinander, um gemeinsam jene Dinge zu unternehmen, die sie alleine nicht leisten könnten. Und bei der Gründung geben sie sich ein Organisationsstatut.
Der Gesellschaftsvertrag beruht also nicht auf gegenseitigen Schuldigkeiten wie beim Synallagma, sondern man vereinigt sich zur Verfolgung eines gemeinsamen Zweckes.
In der menschlichen Geschichte haben zwar auch einzelne Menschen große Leistungen vollbracht, aber die wahren Werke waren gesellschaftliche Veranstaltungen. Und bereits der Wikingertrupp, der ausfährt, um Handel zu treiben, zu räubern und zu erobern, ist eine Gesellschaft.
Beispielsweise empfanden sich die athenischen Bürger sehr frei (bitte jetzt nicht mit ihrer Sklaverei kommen ...!), aber sie wußten, dass dies nur möglich war, in der Bindung an ihr eigenes Gesetz. Und so war es dann die ganze Geschichte hindurch, etwa wieder in den mittelalterlichen freien Städten (wie oft habe ich Dir schon LINKs zur "Bürgerschaft" geschickt?!). Und das Ganze akademisch ausgearbeitet, im Hinblick auf "den Staat" - die größte denkbare Gesellschaft - haben dann Pufendorf, Hobbes, Kant und Rousseau. Einfach mal ein bißchen lesen ...
Freiheit ist die zentrale Grundkonstante des Menschen. Sie gehört zur Conditio Humana. Man darf sie ihm nicht nehmen, und kann sie ihm auch nur vorübergehend stehlen. Wenn er sie nicht mehr hat, hört er auf ein Mensch zu sein. In der Kulturgeschichte wirkt die Freiheit als "Einfall", in der Evolutionsgeschichte ist sie der "Zufall", beide sind miteinander verwandt (und in der mathematischen Ordnung des Kosmos fest verankert).
Natürlich ist die menschliche Geschichte ein sehr steiniger und gefährlicher Weg, auf dem überall das Verderben lauert. Aber sie ist ja noch nicht zu Ende. Und Griesgrame sind die letzten, die sie aufhalten können.
Find' doch DU eine bessere Option!
MfG, Weiner