....er wird kommen, in anderem Gewand - nicht weil er muss, sondern weil man ihn will

Miesepeter, Freitag, 28.01.2022, 14:59 (vor 1035 Tagen) @ Greenhoop4605 Views
bearbeitet von Miesepeter, Freitag, 28.01.2022, 15:09

Eine Übernahme sämtlicher Banksalden durch die Zentralbank reicht völlig aus, um das Geldsystem zu resetten. Ein Lastenausgleich ist dann nicht mehr nötig.

Technisch wahrscheinlich möglich, aber dann hätten die Bürger noch immer ihre Immobilien. Natürlich könnte man auch die Grundbucheinträge per Knopfdruck aktualisieren, aber dann würde das ganze Narrativ (es kam unvorhergesehen) entfallen, vom Elend was dies zur Folge hätte einmal ganz zu schweigen.

Worauf ich hinauswollte: Man kann die neue Geldbasis entweder durch Verkleinerung (Ausbuchen aller uneinbringlichen Schulden und der entgegenstehenden Guthaben, Lastenausgleich) erreichen, oder durch Vergrösserung (praktisch durch Absicherung des Status Quo, die Schulden und Guthaben werden nicht ausgebucht, sondern als Grundstock verewigt. Anstatt sozialem Lastenausgleich legt man dann noch ein soziales BGE - bedingungsreiches Grundeinkommen - oder eine Einmal Start-up Prämie drauf). Beides geht nur durch politische Macht, aber welche Variante ist wohl politisch einfacher zu verkaufen?.

- für eine Zentralbank kein Problem, sie kann machen, was sie will. Ob sie ihre Bilanz nun aufbläht, oder zusammenstreicht umd das Gleichgewicht künstlich wieder herzustellen, ist unbedeutend.

Kann ich nachvollziehen, aber welche Bedeutung hätten Banken (noch) in diesem System ? Irgendwelche parasitäre Dienstleistungen wären vollkommen sinnlos, könnte die ZB doch alles selber regeln.

Was immer auch beschlossen wird. Banken bestehen doch heute schon immer mehr aus Apps und Automaten, ob dahinter nun die ZB oder die DB steht, who cares? Die Banken können durchaus bleiben, wie Lottoannahmestellen, auch gewisse Aufgaben können an die Banken delegiert werden (persönliche Gespräche und Beratungen, Eingaben, Bilanzüberprüfungen, Investmentauswahl, etc)

Das setzte voraus, dass das System angenommen würde und Eigendynamik ausgeschlossen wäre. Benötigt eine System nicht zwangsläufig das notwendige Vertrauen seiner Mitspieler, wie sollte dies nach einem solchen Vorgehen (Reset) gewonnen werden ?

Das haben wir doch gerade vorgeführt bekommen. Wenn die DB und die Societe Generale die Türen schliessen und sagen, nichts geht mehr, wir sind pleite - und dann die EZB einspringt und diese übernimmt und die Guthaben garantiert - in DigitalEuro natürlich - dann werden 80% der Banknutzer nachts Schlange stehen, um ihre Konten in DigitalEuro zu sichern.

An die Besteuerung der Vermögen und Sachgüter wird sich das Finanzamt machen, das ist nicht Aufgabe der Zentralbank. Da dann Steuerflucht nicht mehr möglich ist, fällt auch dieses Argument gegen Vermögenssteuern weg. Da ist dann auch wieder Platz für die Narrative vom Lastenausgleich.

Wie wollte man den Einsatz des Finanzamts nach einen Reset der Konten begründen wollen, immerhin gibt es lt. Statista (2020) 32% Eigenheim(besitzer).

Gar nicht, die beiden Dinge sind völlig unabhängig. Ein einstufiges Banksystem erlaubt alles, es könnten sogar härtere Besicherungskriterien für Kredite angelegt werden als bisher, oder eben alle faulen Kredite/Guthaben entweder ausgebucht oder ultimativ monetarisiert werden - dann braucht es keinen Lastenausgleich.

Nur weil es keinen Lastenausgleich braucht, bedeutet aber nicht, dass es keinen geben wird.

Der kommt natürlich, aus der Politik. Er wird anders genannt werden, und die Form wird abweichen, aber die Substanz wird natürlich darin bestehen, dass existierende Vermögen stark besteuert werden. Der Grund ist ganz einfach: Eigenes Eigentum und Vermögen verleiht Unabhängigkeit vom Staat, und befreit von der Arbeitspflicht. Beides keine wünschenswerten Haltungen in einem zentraistischen Einheitsstaat. Ausserdem braucht der Staat natürlich Zugang zu tatsächlichem Vermögen, um es an seine Günstlinge zu verteilen.

>

Nichts dergleichen braucht man, so eine Umstellung geht heute per Nudging auf dem Verwaltungsweg. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Welches Nudging meinst Du, etwa die kläglichen Versuche Bargeld verteufeln zu wollen oder den Einsatz der nahezu unbekannten "Better Than Cash Alliance" ? Vermutlich glaubst Du, dass das BRD-Konstrukt diese Umstellung überleben würde - ich nicht.

Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Rabatte für DigitalEuro-Zahlungen, Strafgebühren für alle andere Zahlungsmöglichkeiten (incl Bitcoin, Barter, Wechsel, Schenkungen usw). Gibt es heute schon (In Spanien muss zb eine 25%ige Strafsteuer bezahlt werden für Barzahlungen über €2500 Euro - bei der Bemessungssumme bin ich mir nicht ganz sicher). Restaurants nur mit DigitalEuro, Arbeitslohn nur in DigitalEuro usw.

Das "BRD-Konstrukt" gibt es bereits nicht mehr - das neue Konstrukt ist bereits im Aufbau.

Für alle die den Debitismus wirklich verstanden haben - wird man das digitale Geld noch als Währung bezeichnen können, oder wird dieses ausschließlich als Belohnungssystem für gefügige Sklaven genutzt werden. Wozu noch Aufschulden lassen, wenn mir doch bereits alles gehört ?


Das ist schnell beantwortet: weil Sklaven, die glauben, dass sie frei sind und sich selber freiwillig zu ihrem eigenen Vorteil verschuldet haben, erheblich motivierter sind und früh aufstehen, den ganzen Tag arbeiten, abends noch ein wenig Wochenschau sehen und davon träumen, wie gut es ihnen eines Tages gehen wird, wenn sie nicht mehr Schuldner, sondern selber Gläubiger seien werden. Soviel werden die Sozialisten wohl aus dem 20. Jahrhundert gelernt haben: die Führung des Volkes mit der Schuldenpeitsche und dem Traum von der Schuldenfreiheit funktioniert viel besser als mit Paragraphen und Propaganda allein.

Hat auch Coudenhove-Kalergi geschrieben, aber die letzten 2 Jahre dürfte die oben geschilderte Denkweise nachhaltig bei 20 - 25 % der Bevölkerung erschüttert haben, kann man die wieder "einfangen" und integrieren ?

Das werden wir sehen. Dafür gibt es ja dann die sozialen Elemente im zukünftigen Zahlungs-/Zuteilungssystem. Wer sich nicht selbstverpflichten mag, wird freundlich dazu gedrängt.

Im ehemaligen staatskapitalistischen Ostblock wurde nur 10-20% der Leistung eingebracht, die im debitistischen Westen Usus war. Der Rest war Desinteresse, Bummelei und heimlicher Entzug. Trotzdem hat dieses System 40 Jahre überlebt. Es wird spannend sein zu erleben, ob die heutigen technisch weit überlegenen Möglichkeiten der Kontrolle, Planung, Regulierung und Reglementierung die Lebensdauer eines zentralistischen System verlängern werden (wie es die Technokraten und Chinesen erwarten), oder ob dies nicht im Gegenteil gerade aufgrund der unausweichlichen Allgegenwärtigkeit viel früher zu montäglichen Bananenaufständen führen wird.

Gruss,
mp


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