Auf jeden Fall alles Gute ....

NST, Südthailand, Samstag, 17.10.2020, 05:37 (vor 1285 Tagen) @ Jacques4484 Views
bearbeitet von NST, Samstag, 17.10.2020, 06:03

Vor 3 Wochen schwamm ich im Bodensee 2x die Woche Crawl von 2.2 km in einer Zeit von ca 46 Minuten, je nach Wellengang, mit einer gesunden Lunge.

Seit 12 Tagen nun im Spital, zunächst Notfall mit starken Schmerzen im Nierenbereich, disperse Diagnose , gleichentags entlassen, am Abend wieder eingerückt mit schier unerträglichen Schmerzen. Verdacht auf Nierensteinkolik (weil tatsächlich Sedimente im Urin entdeckt). Nach dem dritten MR Pleuritis entdeckt plus Pneumonie. Behandlung mit Antibiotika erster Versuch. Begleitende Schmerztherapie mit Unmengen Morphin. Leichte Besserung. ........

Erinnert mich an meine Krankengeschichte im blühenden Alter von 23 Jahren .... 2 Monate vor der Intensivstation .... noch einen Jahresmedizin Check im Freiburger Olympiazentrum gemacht .... mit Fahrrad Ergometer, Blutuntersuchungen usw.

Ging zum Hausarzt wegen Rückenschmerzen und Atembeschwerden .... der meinte ich sollte mal etwas den Sport reduzieren und schickte mich mit Schmerzmitteln nach Hause. Am anderen Tag hatte ich einen geschwollenen Arm bis in die Hände hinunter ... es war Samstag ... bin dann in Krankenhaus gegangen waren rund 5km ....

Dort landete ich sofort auf der Intensiv .... Diagnose: Lungenembolie und Gefässverschluss der Subclavia Vene .... nicht jeder hätte diese Embolie überlebt, so die Aussage des damaligen Röntgenarztes ....

Was ich nicht hatte, die Schmerzen waren nicht so extrem in meiner Erinnerung .... Morphin hab ich nicht bekommen.

In dem Moment wenn solche Dinge akut sind, hat man keine Alternativen zum Krankenhaus - da muss man sich keine Illusionen machen. Überlebt man diese Akutphase .... muss man sich neu orientieren.

Bei mir war das so - den Gefässverschluss konnte man mit Streptokinase öffnen - das geht aber nur 1x, denn der Körper bildet Antikörper gegen diese Bakterien.

2 Jahre danach, hatte ich erneut einen Gefässverschluss an gleicher Stelle. Ab diesem Zeitpunkt kamen die ganzen beteiligten Ärzte und Professoren ... ins Schleudern. Ihre Therapien führten mich immer mehr in Abhängigkeiten und sie konnten mich nicht mehr überzeugen, ihnen zu folgen.

Bei meinem 3. Aufenthalt auf der Intensiv - liess ich mich aus dieser auf eigenen Wunsch und gegen Unterschrift entlassen. Mit diesem Arztbrief in der Hand, hatte ich keine weitere Unterstützung zu erwarten - von den niedergelassenen Ärzten. Das liegt jetzt gute 33 Jahren in der Vergangenheit - mein letzter Aufenthalt in einer Intensiv Station. Ich war noch 2x im Krankenhaus - beide Male wegen einer Operation, unfallbedingt .... das Klappergestell betreffend. Alles andere habe ich selbst in den Griff bekommen.

Also komme wieder auf die eigenen Füsse, danach den Ist-Zustand bewerten .... und überlegen, wie es weiter geht. Bei mir hatte das meine Welt verändert - ohne diese Erfahrung wäre ich garantiert nicht in TH gelandet. Alles wäre anders verlaufen ....

Wie gesagt, erst mal überleben - und danach das Geschenk auspacken, denn bei mir war es das im Rückblick.
Gruss

PS: in welchem Krankenhaus bist du - ich komme vom Bodensee, na ja - aus Singen am Hohentwiel genauer gesagt ... Spital hört sich nach Schweiz an ...

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!


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