Du kommst durcheinander, Ereignisse auf Quantenebene indeterministisch

Ashitaka, Sonntag, 31.12.2017, 12:33 (vor 2519 Tagen) @ Zarathustra5818 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 31.12.2017, 12:56

Hallo Zarathustra,

... spielt bezüglich Russells deterministischer Welt keine Rolle. Sie ist
und bleibt deterministisch.

Es muss betont werden, dass sich seine Vorstellung des Determinismus auf die Bestimmtheit aller Ereignisse durch zeitlich symmetrische Naturgesetze der Gegenwart bezieht. Russel lehnt das Kausalitätsprinzip der Physik und die Vorbestimmtheit physikalischer Ereignisse durch vorangegangene, physikalische Ereignisse unmißverständlich ab.

Die Verwirrung kommt wie so oft deshalb auf, weil Russell seine Vordenker respektierend am Begriff "Determinismus" festhielt, statt sich von ihnen abzugrenzen und ihnen vor den Kopf zu werfen, dass der Begriff eben immer ein vorheriges, bestimmendes Ereignis (Vergangenheitsbezug) voraussetzt.

Unsere Naturgesetze sind keine vorbestimmenden Ereignisse, sondern zeitlich symmetrische Gesetze (Schaffen Beziehungen aus der Gegenwart).

“The grounds in favor of determinism appear to me overwhelming, and I
shall content myself with a brief indication of these grounds.”

Der Satz bezieht sich, wie bereits erklärt, nicht auf die Physik, sondern auf die Ethik. Wir denken gerne kausal (Ursache->Wirkung) und deterministisch (Vorherbestimmtheit durch die Vergangenheit). Ohne diesen Vergangenheitsbezug wären unsere Moralvorstellungen allesamt dahin. Das hat Russel auch betont und dafür steht auch der von dir zur Einleitung seiner Ethikgedanken zitierte Satz.

Man muss halt wissen, was man überhaupt zitiert, nicht nur nach Copy & Paste Ausschau halten.

Dass durch die Quantenphysik nachgewiesen wurde, dass es Ereignisse ohne
Ursache (akausal) und ohne Vorherbestimmung (indeterminiert) gibt, geht
auch nicht in dein verkampftes Köpfchen.


Quark.

Beschäftige dich bis 24 Uhr mal ein wenig mit der Quantenphysik. Dann zündest du um 00:00 Uhr eine Rakete und vertreibst deine dich lähmenden Götter.

Wenn man von gesetzmässigen Prozessen ausgeht, wie Russell, dann sind
diese Naturgesetze eben die Ursache.

Nein, keine zeitlich asymmetrische Ursache (Vergangenheit), sondern nur zeitliche Symmetrie (Gegenwartsbeziehung). Die physikalischen Ereignisse haben, je tiefer man sie beobachtet, keine sie vorherbestimmenden Ursachen (sind intederministisch).

Einstein oder auch Bohr wollten einfach nicht akzeptieren, dass durch die Experimente, wie sie die Quantenphysik ermöglichte, die Situation an einem weit entfernten Ort gleichzeitig geändert wird. Kein Vorher, kein Nachher, sondern zeitliche Symmetrie.

Mehr als hypothetische, verborgene Variabeln (Metaphysik) wurde dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse von ihnen nie entgegen gesetzt. Und dafür wurde Einstein auch trotz seiner Verdienste zuletzt stark kritisiert. Aber wenn man Einstein und Co. nur als Götter verehrt, dann verschliesst sich einem die Realität, dann wird man wie du zum Altardackel und Pinkel an jeden Stuhl, auf dem jemand sitzt, der auf die Lähmung durch Gottesbilder aufmerksam macht.

Naturgesetze bestimmen eben nicht die Zukunft (vorbestimmend, deterministsich), sondern wirken immer nur gegenwärtig (zeitlich symmetrisch), begründen nur die Beziehungen der physikalischen Ereignisse (ihre Funktionen) in der Gegenwart. Das stimmt mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Quantenphysik (nix determiniert), überein.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
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