Sammelantwort: Wir erleben mehr als wir begreifen

Lechbrucknersepp, Freitag, 29.12.2017, 15:58 (vor 2521 Tagen) @ Lechbrucknersepp6408 Views

In der Quantenphysik gibt es verschiedene Theorien, die die Empirie erklären sollen. Darunter die beiden wichtigsten die Viele-Welten-Theorie und die Kopenhagener Deutung.

Hierzu:

"Der Viele-Welten-Ansatz sieht unser gesamtes Universum als ein einziges Quantensystem. Das spricht besonders die Kosmologen an, für welche die Kopenhagener Deutung unbefriedigend ist, weil es dort keinen Beobachter geben kann, der das System, das ja das gesamte Universum umfaßt, von außen betrachtet."
Martin Rees

Die Kopenhagener Deutung ist meines Wissens nach die Deutung, die sich weitgehend etabliert hat, auch wenn sie im Endeffekt mehr Fragen aufwirft, als beantwortet.

In ihr gibt es den Objektiven Zufall, wie oben beschrieben.

@Zara: Dürr habe ich auch einen anzubieten: Hans-Peter Dürr - den Heisenberg-Weggefährten und ehem. Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Peter_Dürr

Von ihm kannst Du bei Interesse mehr über den Objektiven Zufall erfahren.

Wir erleben mehr als wir begreifen von Prof.Dr.Hans-Peter Dürr
https://www.youtube.com/watch?v=oVEQoUynYHk

"Nicht mehr die objektiven Ereignisse, sondern die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten gewisser Ereignisse können in mathematischen Formeln festgelegt werden. Nicht mehr das faktische Geschehen selbst, sondern die Möglichkeit zum Geschehen - die 'Potentia', wenn wir diesen Begriff der Philosophie des Aristoteles verwenden wollen - ist strengen Naturgesetzen unterworfen."
(Werner Heisenberg 1958 auf der Gedenkfeier zu Max Plancks 100. Geburtstag)

"Die Welt ist alles, was der Fall ist."
(Ludwig Wittgenstein)
"Die Welt ist alles, was der Fall ist, und auch alles, was der Fall sein kann."
(Anton Zeilinger, Quantenphysiker, Uni Wien)

"Den Stoß verdeckter Spielkarten gibt es gar nicht. In jedem Augenblick wird eine leere Karte neu gemalt. Die zukünftige Welt ist ein Gesamtkunstwerk, wo alles jetzt Bestehende mitmalt, aber mit unterschiedlichem Einfluss. In der Physik sprechen wir von Erwartungsfeldern, deren Überlagerung die zukünftigen Möglichkeiten einer Realisierung vorbereitet mit recht unterschiedlichen Auswirkungen."
(Hans-Peter Dürr)

"Gott würfelt nicht», das war für Einstein ein Grundsatz, der unerschütterlich feststand, an dem er nicht rütteln lassen wollte. Bohr konnte darauf nur antworten: «Aber es kann doch nicht unsere Aufgabe sein, Gott vorzuschreiben, wie Er die Welt regieren soll."
(Werner Heisenberg, Der Teil und das Ganze)


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