Dann wird Dürr zwecks Therapie halt zum Esoteriker abgestempelt

Ashitaka, Freitag, 29.12.2017, 21:18 (vor 2521 Tagen) @ Lechbrucknersepp6497 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 29.12.2017, 22:15

Hallo Bernadette,

Unser Zara hält gerne am Offensichtlichen, dem Anschein der Dinge, fest.

Schon Wittgenstein hat formuliert, dass Kausalität keine wissenschaftliche Aussage darstellt, sondern der Physik lediglich eine Anweisung zur Bildung von Aussagen aufzuzwingen versucht. Weshalb? Weil wir uns nur schwer die Bedeutung der zeitlichen Symmetrie der Naturgesetze vorstellen können.

In einer Welt, deren Ereignisse ausschließlich symmetrischen Gesetzen unterliegen, ist eben kein Raum für Ereignisse vorhanden, zwischen denen kausale Asymmetrie bestehen könnte. Russel (laut Zara der nächste Esoteriker) hat hierzu viel geschrieben.

Und Heisenberg sah wie Dürr / Born durch die Unbestimmtheits-Relation sogar die Nichthaltbarkeit des zeitlich symmetrischen Kausalitätsprinzips / Determinismus in Bezug auf alle Naturgesetze als erwiesen an:

"Weil alle Experimente den Gesetzen der Quantenmechanik unterworfen sind, so wird durch die Quantenmechanik die Ungültigkeit des Kausalgesetzes definitiv festgestellt." (Zeitschrift für Physik Band 43 Seite 97)

Aber das eigentliche Problem besteht darin, dass Zara und auch Kurt den zeitlich symmetrischen Determinismus in Bezug auf die Naturgesetze der Welt (da finde ich mich wieder), wie ihn übrigens auch Einstein vertrat, mit der zeitlich asymmetrischen Determiniertheit aller Ereignisse durch zeitlich frühere Ereignisse verwechseln.

Letztere Determinismusvorstellung wurde ja gerade durch Einstein seine Arbeiten widerlegt (= Keine Asymmetrie der Beziehungen, dafür zeitliche Koexistenz statt messbarer Kausalität der Ereignisse).

Wenn Kurt und Zara meinen, ich träte gegen Einstein an, dann wird doch sehr deutlich, dass sie Einsteins Prinzipien selbst gar nicht verstanden haben.

Denn Einstein bestand im Gegensatz zu Kurt/Zara nur auf eine zeitlich symmetrische Vorbestimmtheit (Determiniertheit) der physikalischen Phänomene durch Naturgesetze und nicht auf eine zeitlich asymmetrische Determiniertheit aller physikalischen Phänomene der Welt durch ihnen vorausgehende und damit vorbestimmende physikalische Phänomene.

Die Annahme einer kausalen Geschlossenheit der Welt findet sich deshalb nur in den Schriften Einsteins wieder, in denen er sich auf mentale Phänomene (die Vorstellungswelt des Menschen) bezieht. Es sind nur Annahmen, die er mangels Bestimmbarkeit einer Bewusstseinseinheit niemals versucht hat, durch empirische Messungen nachzuweisen.

Herzlichst,

Ashitaka

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