zur Staatlichkeit und indiv. Bedürfnissen
Hallo Weiner,
so wie sich Wölfe im Rudel organisieren, so werden sich Menschen als soz. Wesen auch immer in irgend einer Form organisieren und Hierarchien aufbauen, die sich im negativen Fall verselbständigen.
Meines Erachtens ist nicht das Wohlstandsniveau maßgebend, inwieweit eine Organisation vorteilhaft für die Masse ist. Zufriedenheit, Glück und ein Gefühl von Sinnhaftigkeit sind doch eher Maßstäbe.
Der Unterschied zwischen der Mafia und einem wesstlichen europ. Staatsgebilde ist doch nur marginal.
Gesetze werden unter Ausschluß der Mehrheit geschaffen und sind zu befolgen, versehen mit einem Gewaltmonopol. Da mag es kleine Unterschiede in den Sanktionsformen geben. Das Ziel der Sanktion ist aber immer identisch.
Auch selbständige autarke Staaten mit ihren Strukturen werden geführt von dominanten Organisationen oder dominanteren Staaten, die wiederum ein Gewaltmonopol für sich beanspruchen.
Wieso sollten wir 2% des BIP für Verteidigung ausgeben (= fast 3% des Bruttoeinkommens), oder ggf. massenhaft unser Leben ruinieren oder vernichten, um uns gegen eine Staatsmacht zu wehren, die im gleichen Maße die Freiheiten beschränkt wie wir es derzeit gewohnt sind? Das macht für die Menschen keinen Sinn, nur für eine kleine Elite im günstigsten Fall.
Man muß begreifen, daß die Staatswesen austauschbar sind, mal mehr oder weniger destruktiv. Aber immer gegen die Freiheit der eigenverantwortlichen pers. Entwicklung gerichtet.
Mir ist auch im Laufe des Lebens bewußt geworden, daß ein großer Teil der Menschen es gar nicht so schlecht findet, geführt zu werden, auch wenn es (unbewußt) zu deren Nachteil ist. Machtapparate werden aufgrund dessen immer eine Form der Legalisierung durch eine große Masse bekommen. Da sind "demokratische" Systeme prinzipiell nicht besser als Oligarchien oder Diktaturen. Deren Ausprägung, ob positiv oder negativ, hängt dann eher von anderen Faktoren ab.
Was ist folglich zu tun fürs Individium ? Das hängt zuerst einmal von den pers. Fähigkeiten, Gesundheit, Charakter ab. Ist man auf Hilfe angewiesen, wird man sich in einem starken Staat, der in vielerlei Hinsicht Freiheiten einschränkt, am wohlsten fühlen. Im umgekehrten Fall wird es entgegengesetzt sein, es sei denn man landet an der Spitze der Struktur.
Ich pers. finde, wegducken und den Kontakt zur staatl. Organisation, wenn immer möglich, zu meiden ist oberste Priorität. Das ist in der BRD, die gut durchorganisiert ist, nicht leicht.
Auf die Frage, welche Staatsform dem Menschen allgemein am besten gerecht wird, kann ich keine Antwort geben, einfach weil die Menschen in ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen zu unterschiedlich sind. Es bleibt eine Frage der individuellen Abwägung.
Gruß Dieter
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Es wird Zeit, daß die NATO, eine aggressive Partei, verlieren lernt.