Die lebenden Toten – Yuval Hararis Vision physischer Unsterblichkeit

Falkenauge, Freitag, 18.11.2022, 07:49 (vor 734 Tagen)5407 Views

Prof. Yuval Harari, der scheinwissenschaftliche Prophet einer totalen technologischen Zukunft des „Tieres Mensch“, das zum göttlichen Übermenschen aufsteigen soll, sieht in seinem Buch „Homo Deus“ diesen auch ernsthaft die Unsterblichkeit anstreben. Denn der Tod sei kein „metaphysisches Mysterium“, sondern ein rein technisches Problem. Gentechnik, regenerative Medizin und Nanotechnologie würden das Lebensende immer weiter hinausschieben und allmählich den Tod ganz besiegen können. – Der Traum vom Erhalt der „Maschine des materiellen Körpers“ mag ein Stück weit gelingen, die Konsequenzen für das geistige Wesen des Menschen können nur fatal sein.

„Die letzten Tage des Todes“

Unter dieser Unterüberschrift im langen Einleitungskapitel „Die neue menschliche Agenda“ des Buches „Homo Deus“ sieht Yuval Harari voraus, im 21. Jahrhundert würden „die Menschen vermutlich ernsthaft nach der Unsterblichkeit greifen“. Denn der Wert des menschlichen Lebens sei der höchste Ausdruck der gegenwärtigen Kultur. Die Allgemeine Erklärung der Menschrechte der UNO stelle kategorisch fest, „grundlegendster Wert der Menschheit sei das ´Recht auf Leben`. Da der Tod eindeutig gegen dieses Recht verstößt, ist er ein Verbrechen gegen die Menschheit, und deshalb sollten wir den totalen Krieg gegen ihn führen.“

Da müssen wir kurz innehalten. Rechte sind Vereinbarungen zwischen Menschen, und folglich können nur Menschen gegen sie verstoßen. Der Tod ist kein Mensch und kann daher keine Verletzung des allgemeinen „Rechts auf Leben“ begehen. Und der Tod kann auch kein „Verbrechen gegen die Menschheit“, also kein rechtlicher Tatbestand sein. Kein Mensch hat den Tod über die Menschheit verhängt, sondern damit wird unausgesprochen etwas Außermenschliches vorausgesetzt: Gott, den es für Harari aber nicht gibt, „die Natur“ oder „die Evolution“, die aber nur andere Wörter für eine über dem Menschen stehende Macht sind. Einen rechtlichen Anspruch des Menschen auf Leben gegen die Natur zu konstruieren, ist absoluter gedanklicher Unfug.

Entweder ist die Intelligenz Hararis so oberflächlich, dass er diesen fundamentalen Unterschied nicht erkennen kann, oder er benutzt bewusst die absurde Metapher vom Tod als Verbrechen gegen das Leben, um die flüchtigen Leser suggestiv in seine materialistischen Gedankengänge hineinzuziehen und ihnen eine das Gefühl ergreifende Bedeutung zu geben. Denn alle nachfolgenden Ausführungen werden darauf gegründet.

Dann setzt er fort, die „moderne Wissenschaft“ – wobei er natürlich immer die materialistischen Wissenschafts-Richtungen meint, mit denen er sich gläubig verbunden fühlt –, und die „moderne Kultur“ hielten den Tod nicht für ein „metaphysisches Mysterium“ und betrachteten ihn nicht als Quelle für den Sinn des Lebens. Für „moderne Menschen“ sei der Tod vielmehr ein technisches Problem, das wir lösen könnten und lösen sollten. In Wirklichkeit stürben die Menschen nicht, weil Gott es so verfüge oder weil die Sterblichkeit wichtiger Teil irgendeines großen kosmischen Planes sei.

„Menschen sterben immer wegen irgendeiner technischen Störung. Das Herz hört auf, Blut durch den Körper zu pumpen. Die Hauptschlagader ist durch Fettablagerungen verstopft. Krebszellen breiten sich in der Leber aus. Keime vermehren sich in der Lunge. Und was ist für all diese technischen Probleme verantwortlich? Andere technische Probleme. Das Herz hört auf zu schlagen, weil der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Krebszellen wuchern, weil eine zufällige Genmutation ihren Code verändert hat. Keime lagerten sich in meiner Lunge ab, weil jemand in der U-Bahn nieste. An all dem ist nicht Metaphysisches. Alles nur technische Probleme. Und für
jedes technische Problem gibt es eine technische Lösung.“

Nun kommt wieder ein Beispiel für die unsaubere Methode Hararis, der sich als Philosoph bezeichnet, aber von sauberem philosophischem Denken weit entfernt ist. Er greift polemisch in eine ganz andere, spirituelle Ebene, um sie auf materialistische Weise lächerlich zu machen:
„Wir müssen nicht auf das Jüngste Gericht warten, um den Tod zu überwinden. Dazu reichen ein paar Freaks in einem Labor. War der Tod traditionell ein Fall für Priester und Theologen, so übernehmen nun die Ingenieure.“

Harari sieht die Überwindung des Todes im ewigen Fortleben des materiellen Leibes, der nach seiner Ansicht - ohne einen geistigen Wesenskern - den ganzen Menschen ausmacht. Vor dem Jüngsten Gericht dagegen stehen einerseits seelisch-geistige Wesen ohne physischen Leib, die alles Physische überwunden, vergeistigt haben und das ewige geistige Leben erlangen, und andererseits diejenigen, die der Materie verhaftet geblieben sind.
Mit dem Jüngsten Gericht benennt Harari also in Wahrheit nicht die schlechtere Alternative des längeren Wartens auf einen ewigen physischen Leib, sondern das totale Gegenbild davon: die Unsterblichkeit des menschlichen Geistes. -

Dann spekuliert er weiter:
„Wir können die Krebszellen mittels Chemotherapie und Nano-Robotern abtöten. Wir können die Keime in der Lunge mit Antibiotika bekämpfen. Wenn das Herz zu schlagen aufhört, können wir es mit Medikamenten und Elektroschocks wieder in Gang setzen – und wenn das nicht funktioniert, dann pflanzen wir eben ein neues Herz ein. Zugegeben, gegenwärtig haben wir noch nicht für alle technischen Probleme eine Lösung. Aber genau deshalb investieren wir so viel Zeit und Geld in die Erforschung von Krebs, Keimen, Genen und Nanotechnologie. …
Selbst wenn Menschen bei einem Hurrikan, bei einem Autounfall oder im Krieg sterben, betrachten wir das gerne als technisches Versagen, das man hätte verhindern können und müssen. …“

Eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern und Denkern spreche heute offen davon, dass es das Vorzeigeunterfangen der „modernen Wissenschaft“ sei, den Tod zu besiegen und dem Menschen ewige Jugend zu verschaffen. Namhafte Beispiele seien der Gerontologe Aubrey de Grey und der „Universalgelehrte“ und Erfinder Ray Kurzweil. Dieser sei 2012 zum Leiter der technischen Entwicklung bei Google ernannt worden, und ein Jahr später habe Google ein Subunternehmen namens Calico gegründet, dessen erklärtes Ziel darin bestehe, den Tod zu beseitigen.

Google habe mit Bill Maris einen weiteren Unsterblichkeitsgläubigen zum CEO (Abkürzung der US-Bezeichnung für Geschäftsführer, hl) des Investmentfonds Google Ventures gemacht, der 36 Prozent seiner zwei Milliarden Dollar in Start-up-Unternehmen aus dem Bereich Biowissenschaften/ Life Sciences investiere, darunter einige Projekte zur Lebensverlängerung. Maris habe den Kampf gegen den Tod mit Hilfe einer Analogie aus dem Sport erklärt: „Wir versuchen nicht, ein paar Meter gutzumachen. Wir versuchen, das Spiel zu gewinnen.“

Doch Yuval Harari teilt nicht ganz den Optimismus Kurzweils und de Greys, die „behaupten, jeder, der 2050 über einen gesunden Körper und ein gut gefülltes Bankkonto verfügte, habe eine ernsthafte Chance auf Unsterblichkeit und könne dem Tod ein Jahrzehnt nach dem anderen abluchsen. Glaubt man Kurzweil und de Grey, dann werden wir alle zehn Jahre oder so in eine Klinik marschieren und eine Art Generalüberholung vornehmen lassen, die nicht nur Krankheiten heilt, sondern auch nachlassendes Gewebe regeneriert und Hände, Augen und Gehirn wieder in Form bringt. Bevor die nächste Behandlung fällig ist, werden Ärzte eine ganze Palette neuer Medikamente, Maßnahmen und Geräte erfunden haben.“

Harari dagegen meint zum einen, die Menschen würden eher amortal als unsterblich sein. Denn „anders als Gott könnten Übermenschen noch immer im Krieg oder bei einem Unfall sterben, und nichts kann sie aus dem Jenseits zurückbringen.“ Anders als bei den normalen Sterblichen habe das Leben der „Übermenschen“ allerdings „kein Verfallsdatum. Solange keine Bombe sie in Stücke reißt und kein LKW sie über den Haufen fährt, können sie unbegrenzt weiterleben.“

- Wieder zieht er hier, das sei methodisch eingeschoben, ironisch mit „Gott“ und „Jenseits“ Vorstellungen vieler Leser heran, die es in seinem materialistischen Weltbild gar nicht gibt, um sie ins Lächerliche zu ziehen. Denn wer sollte in ein „Jenseits“, ein Nicht-Materielles, gegangen sein, wenn der Mensch nur aus dem materiellen Körper besteht? –

Zum anderen hält Harari es alles andere als sicher, ob sich die Prophezeihungen Kurzweils und de Greys bis 2050 oder 2100 bewahrheiten. Die Hoffnungen auf ewige Jugend im 21. Jahrhundert seien verfrüht. Entgegen dem Anschein habe die moderne Medizin unsere natürliche Lebensspanne bislang nicht um ein einziges Jahr verlängert, sondern uns lediglich vor dem vorzeitigen Tod bewahrt. Zur Erlangung der Unsterblichkeit werde die Medizin die grundlegenden Strukturen des menschlichen Körpers umbauen und herausfinden müssen, wie sich Gewebe und Organe erneuern können. Das sei wohl bis 2100 nicht zu schaffen.

Gleichwohl werde uns jeder gescheiterte Versuch, den Tod zu überwinden, dem Ziel ein Stückchen näher bringen. Zwar werde Googles Calico den Tod nicht zeitig genug aus der Welt schaffen, damit auch die Google-Begründer Sergey Brin und Larry Page noch unsterblich werden, aber das Unternehmen werde höchstwahrscheinlich wichtige Entdeckungen in Sachen Zellbiologie, Genmedizin und menschlicher Gesundheit machen. Die nächste Google-Generation könne deshalb ihren Angriff auf den Tod aus einer neuen und besseren Position heraus starten. -

Und dann untermauert er seine Gewissheit, dass das Ziel erreicht werde, mit der Selbstsuggestion:
„Die Wissenschaftler, die ´Unsterblichkeit` rufen, sind wie der Hirtenjunge, der ständig ´Wolf` brüllte: Früher oder später kommt der Wolf tatsächlich.“

- Dies ist ein weiteres Beispiel für die vielfache unsaubere Argumentation Hararis, mit der er den Leser einfangen will. Er bringt in diesem Vergleich zwei Dinge zusammen, die nicht vergleichbar sind. Der Wolf ist eine Realität, und die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Schafherde früher oder später einer auftaucht, ist sehr groß bis sicher. Die Unsterblichkeit dagegen ist noch keine Realität, sondern ein Wunsch, der verwirklicht werden soll. Seine Realisierung hängt von der grundsätzlichen Möglichkeit und den Fähigkeiten der Wissenschaftler ab, (die beide eine materialistisch-ideologische Illusion sind). Der Wolf kommt, ohne dass man ihn ruft; bei der Unsterblichkeit nützt auch kein Rufen. –

Der Unsinn vom Tod als „technischem Problem“

Die Vorstellung, der Tod trete durch rein technische Probleme ein, für die es auch technische Lösungen gebe, setzt voraus, dass der physische Körper eine biologische Maschine sei. In einer Maschine wirken wahrnehmbar tote materielle Teile auf andere und erzielen in ihrer Wechselwirkung eine genau geplante Abfolge von Vorgängen, die nach berechenbaren Gesetzen der anorganischen Natur verlaufen. Das Charakteristikum anorganischer Gesetzmäßigkeiten besteht darin, dass ihre sinnlich wahrnehmbaren Vorgänge durch andere bewirkt werden, die ebenfalls der sinnlich wahrnehmbaren Welt angehören. Räumlich-zeitliche Verhältnisse, Masse, Gewicht, Geschwindigkeit oder sinnlich wahrnehmbare Kräfte wie Licht oder Wärme rufen Erscheinungen hervor, die wieder in dieselbe sinnlich wahrnehmbare Reihe gehören. 1

Dies ist bei einem menschlichen Organismus, einem Organismus überhaupt, nicht der Fall. Hier erscheinen die für die Sinne wahrnehmbaren Verhältnisse, z. B. Form, Größe, Farbe, Wärmeverhältnisse, nicht bedingt durch Verhältnisse der gleichen Art. Rudolf Steiner bringt dies in seinen Einleitungen zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften auf den Punkt:
„Man kann z. B. von der Pflanze nicht sagen, dass Größe, Form, Lage usw. der Wurzel die sinnlich-wahrnehmbaren Verhältnisse am Blatte oder an der Blüte bedingen. (…) Man muss vielmehr zugestehen, dass alle sinnlichen Verhältnisse an einem lebenden Wesen nicht als Folge von anderen sinnlich-wahrnehmbaren Verhältnissen erscheinen, wie dies bei der unorganischen Natur der Fall ist. Alle sinnlichen Qualitäten erscheinen hier vielmehr als Folge eines solchen, welches nicht mehr sinnlich wahrnehmbar ist. Sie erscheinen als Folge einer über den sinnlichen Vorgängen schwebenden höheren Einheit. Nicht die Gestalt der Wurzel bedingt jene des Stammes und wiederum die Gestalt von diesem jene des Blattes usw., sondern alle diese Formen sind bedingt durch ein über ihnen Stehendes, welches selbst nicht wieder sinnlich-anschaulicher Form ist; sie sind wohl für einander da, nicht aber durch einander.

Sie bedingen sich nicht untereinander, sondern sind alle bedingt von einem anderen. Wir können hier das, was wir sinnlich wahrnehmen, nicht wieder aus sinnlich wahrnehmbaren Verhältnissen ableiten, wir müssen in den Begriff der Vorgänge Elemente aufnehmen, welche nicht der Welt der Sinne angehören, wir müssen über die Sinnenwelt hinausgehen. (…) Dadurch aber tritt eine Entfernung von Anschauung und Begriff ein; sie scheinen sich nicht mehr zu decken; der Begriff schwebt über der Anschauung. Es wird schwer, den Zusammenhang beider einzusehen. Während in der unorganischen Natur Begriff und Wirklichkeit eins waren, scheinen sie hier auseinanderzugehen und eigentlich zwei verschiedenen Welten anzugehören.“ 2

Ein Organismus erscheint also bei genauer Beobachtung nicht von Gesetzen der Sinneswelt, sondern von höheren, sinnlich direkt nicht wahrnehmbaren Kräften beherrscht, die jedoch in ihren Wirkungen für die Sinne wahrnehmbar sind. Aus der Beobachtung ergibt sich also logisch zwingend, dass diese übersinnlichen Kräfte real vorhanden sein müssen.

Die Pflanze z.B. erscheint in einer physischen Gestalt, die zwar aus leblosen, der Schwerkraft unterliegenden materiellen Stoffen besteht, welche sie aus der umgebenden Natur aufnimmt. Diese könnten aber von sich aus niemals eine solche Gestalt annehmen, die gerade der Schwerkraft entgegen nach oben wächst. Es muss hier eine höhere Kraft wirken, die sie entgegen ihrer eigenen Natur in diese Form zwingt und in einem unaufhörlichen Strom Stoffwechsel, Stoffanwachsung, sprich Wachstum, Fortpflanzung und Absterben bewirkt, also das hervorruft, was wir allgemein als Leben bezeichnen.

Bei Tieren tritt zur Lebenskraft eine noch höhere seelische Bewegungskraft hinzu, die bewirkt, äußere Bewegungsorgane herauszutreiben und einen Innenraum seelischen Erlebens zu bilden, der durch Sinnesorgane mit der Außenwelt in Beziehung tritt und auf die äußeren Eindrücke reagiert. Eine innere seelische Bewegungskraft formt mit Hilfe der gestaltenden Lebenskräfte physische Bewegungsorgane, um sich den seelischen Intentionen gemäß in der Außenwelt fortbewegen und ausleben zu können. Niemals kann dies aus den anorganischen Stoffen selbst hervorgehen.

Der Mensch nun unterscheidet sich vom Tier durch eine noch höhere Kraft, die zu den physischen, vegetativen und seelischen Kräften der unteren Naturreiche hinzukommt. Sie formt diese so um, dass sie den Körper aus der Horizontalen in die Aufrechte erhebt, dadurch die irdischen Schwerekräften nur an den Fußsohlen ansetzen lässt, das Haupt mit seinem Denkorgan sozusagen frei schwebend dem Himmelsgewölbe entgegenhält und die frei gewordenen Hände zu Gedanken-geführten kulturellen Handlungen bestimmt. Es ist der Geist des Menschen, der sich in dem konzentriert, was wir unser Ich nennen, und der ebenso im Inneren die Seelenkräfte ergreifen kann, um sie immer mehr zu zähmen, zu lenken und zu beherrschen.

In allen Gestaltungsstufen des Leibes von Pflanze, Tier und Mensch sehen wir, wie die Ursachen nicht in den Tiefen der Materie zu finden sind, sondern in übersinnlichen Kräften, die sinnlich nicht direkt wahrnehmbar sind, aber indirekt in ihrer physischen Wirksamkeit erfasst werden können. Es sind reale Kräfte, die eine je eigene Form bilden, in die sie die Materie sozusagen wie in ein übersinnliches Netz mit aller organischen Differenziertheit hineinbauen.

Harari und die materialistischen Naturwissenschaftler, auf die er sich gläubig stützt, gehen in ideologischer Verblendung über diese Tatsachen hinweg, wenden die Gesetze der anorganischen Natur unbesehen auch auf die organische Natur an und kommen so zur schwachsinnigen Vorstellung des Menschen als einer biologischen Maschine – einem Gedanken, der durch keine in die Wirklichkeit eindringende Wahrnehmung gedeckt ist. Eine vorurteilsvolle, oberflächliche Beobachtung führt zu einem schweren wissenschaftstheoretischen Fehler und so zu Ergebnissen, die nichts mit Wissenschaft, sondern mit Aberglauben zu tun haben. Dies ist hier bereits mehrmals behandelt worden.3

Der geistige Wesenskern des Menschen

Was Harari ebenfalls ignoriert, und was inzwischen ein breites Feld wissenschaftlicher Forschung bildet, sind zum einen Nahtod-Erfahrungen vieler Menschen, in denen sie sich jeweils bei vollem Bewusstsein als geistige Wesen völlig unabhängig von ihrem physischen Körper erlebten, und zum anderen Erinnerungen einer wachsenden Zahl von Menschen an ein vorangegangenes Erdenleben in einem ganz anderen Körper und Lebenszusammenhang.

Es gibt zahlreiche Menschen, die nach einem Unfall oder einer schweren Krankheit medizinisch für tot erklärt wurden, aber nach einer kürzeren Zeit überraschend doch wieder Lebenszeichen zeigten und erwachten. Sie berichteten mit großer Übereinstimmung, dass sie sich außerhalb ihres Leibes befanden, ohne das Bewusstsein verloren zu haben, z.B. die über ihren Körper gebeugten Ärzte von oben beobachten und genau hören konnten, was sie oder auch draußen erregt wartende Verwandte sagten – Schilderungen, die sich hinterher als zutreffend herausstellten.
Der Soldat George Ritchie z.B., erlebte sich zu seiner Überraschung durch geschlossene Türen des Lazarettes gehend, auf dem Weg nach Hause mit großer Geschwindigkeit über die Erde gleiten und in einem Ort, in dem er noch nie gewesen, eine Lokal betreten, das er später, zurück in seinem Leib, wieder erkannte.
Auch begegnete den allermeisten außerhalb ihres Leibes eine ungeheuer liebevolle Lichtgestalt, die ihnen ihr bisheriges Lebenspanorama zeigte, aber ihnen bedeutete, dass der Zeitpunkt ihres Lebensendes noch nicht gekommen sei und sie zurück müssten.4

Vor allem bei immer mehr Kindern treten weltweit Erinnerungen an ein vorangegangenes Leben auf, das zumeist nur wenige Jahrzehnte zurückliegt und aus dem sie durch einen gewaltsamen Tod herausgerissen wurden. Es tauchen bei ihnen Bilder der früheren Lebensverhältnisse an oder in einem ganz bestimmten Ort, des Hauses, der Verwandten auf, worüber sie mehr oder weniger genaue Beschreibungen machen können, die von Wissenschaftlern überprüft und bestätigt werden konnten.5
Besonders eindrucksvoll ist der Fall Udo Wieczoreks, der sich im frühen Kindesalter immer wieder als junger österreichischer Soldat im 1. Weltkrieg erlebt, auch in einem Schützengraben, in dem er tödlich verwundet wird, und wo er hinter einer Natursteinmauer einen Brief in einer Büchse versteckt, den er mit einem befreundeten Journalisten später, in seinem jetzigen Leben, dort wieder findet.6

All diese Erfahrungen beginnen den Schleier zu zerreißen, der die Zeiten vor der Geburt und nach dem Tode verbirgt, und die aufzeigen, dass der Mensch nicht nur aus einem materiellen Leib besteht, sondern primär ein seelisch-geistiges Wesen ist, das sich des physischen Körpers als einer temporären Hülle, eines Instrumentes, bedient, um auf Erden eine Entwicklung durchzumachen, zu der ein Erdenleben nicht ausreicht. Jedes einzelne Leben ist nur Fragment.

Dass sich junge Menschen nach einem gewaltsamen Tod bereits nach wenigen Jahrzehnten wieder verkörpern, sind sicher Ausnahmen von einer viel längeren Zwischenzeit, da sie das vorzeitig abgebrochene Leben nachholen müssen. Man kann sich vorstellen, dass der Mensch nach dem Tode eine lange Zeit braucht, um in einer geistig-göttlichen Welt seine Erfahrungen mit der Hilfe höherer, weiserer Wesen zu verarbeiten, daraus Konsequenzen zu ziehen und ein neues Erdenleben mit neuen Lebenszielen vorzubereiten.

Der Wahnsinn physischer Unsterblichkeit

Vor diesem Hintergrund erscheint das Streben der materialistischen Ideologen nach Unsterblichkeit des physischen Körpers als heller Wahnsinn. Man würde das geistige Wesen des Menschen an seinen materiellen Leib ketten und verhindern, dass er diesen nach dessen natürlichem Abbau und schicksalsmäßigem Ende verlassen kann, um sein Leben in der geistigen Welt zu verarbeiten und seine Entwicklung fortzusetzen. Der Mensch würde seine geistige Unsterblichkeit verlieren, um gleichsam als lebender Toter wie ein Zombie ohne geistige Ziele auf der Erde dahinzuvegetieren.

Selbst wenn es durch intelligente technische Implantate und Ersatzteile gelingen könnte, das physische Leben auf 200 Jahre zu verlängern, wäre der menschliche Geist tatsächlich an eine intelligente Körper-Maschine gebunden, die er seelisch nicht mehr durdringen und mit seiner Intelligenz nicht mehr durchschauen und steuern könnte. Der Mensch würde zur biologischen Maschine, in der er „neuen Formen der Intelligenz“ folgt, „die nicht durch ein Bewusstsein beeinflusst sind“, wie Harari selber phantasiert. 7

Es ist auch die Frage, ob sich manches menschliche Wesen darin überhaupt noch aufhalten würde, ob nicht ein dämonisches Wesen von dem unmenschlichen Leib Besitz ergreift und so ein Heer von Dämonen mit Menschenantlitz die Erde bevölkert, die von satanischer Intelligenz automatenhaft gesteuert werden.

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Quelle mit Anmerkungen:

https://fassadenkratzer.wordpress.com/2022/11/18/die-lebenden-toten-yuval-hararis-visio...


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