Ladezyklen, Konfiguration, Zielsetzung der Konfiguration, Auswahl der Produkte, Kosten....

Olivia, Dienstag, 21.09.2021, 23:07 (vor 948 Tagen) @ DT1674 Views
bearbeitet von Olivia, Dienstag, 21.09.2021, 23:11

Wenn LiFePo4-Batterien nicht ständig bis an den Rand entladen werden und nicht immer mit vollster Pulle aufgeladen werden, dann halten die natürlich länger. Es gibt aber große Unterschiede bei der Lebensdauer dieser Batterien. Hängt mit deren Innenleben zusammen. Ein bißchen sollte man sich in die Batterie-Thematik "einarbeiten". Ist auch wirklich interessant, gleichgültig, ob du einen Techniker dazu holst oder nicht.

Die neuen, großen, modulen "Haus-Anlagen" zeigen nur auf, wohin die Richtung geht. Die LiFePo4 sind bereits so billig, dass man fast den Schluckauf bekommt. Wenn man sich einzelne Zellen aus China kommen läßt, ein wirklich gutes, leistungsfähiges BMS dazu kauft und die Batterien selbst zusammen baut, dann kann man extrem preiswert große Batteriebänke aufbauen. Wenn man weiß, worauf man achten muß und wie es geht, dann ähnelt das schon fast dem Zusammenbauen der Möbel bei IKEA. Ich habe mir die letzten Tage ein wirklich gutes Video dazu angeschaut und selbst richtig Lust bekommen. Das ist einfach fasziniertend. Sobald ich weiß, wo ich mich für die nächsten Jahre niederlassen werde, gehe ich das Thema an. Momentan habe ich aber dazu keine Zeit. Es gibt übrigens auch viele schlechte Videos bei Youtube. Aber da sind einige Informatiker aktiv, die wirklich gut sind.

Ich habe keine "Anlage", deshalb teste ich ja. Das Testen dient mir dazu, mich in die Thematik einzuarbeite, herauszufinden, wie der Markt ausschaut, was für Komponenten es gibt, wodurch die sich unterscheiden und welche Schwerpunkte ich setzten will.

Weiter oben im Thread hatte ich ja bereits geschrieben, dass ich seit ca. 2009 eine halbfertige Mini-Inselanlage habe, die nicht fertiggestellt wurde, weil der Techniker "verschwand" und ich keinen anderen fand, der daran "weiterarbeiten" wollte. .... Nicht lukrativ genug. Die Komponenten waren damals noch ausgesprochen teuer.... und ich hatte auch keine Nerven, mich weiter darum zu kümmern.

Um mich einzuarbeiten habe ich mir "preiswerte" Komponenten gekauft. So dass ich nicht gleich in Ohnmacht falle, falls ich irgend etwas zerstöre.

In der Regel habe ich das Zeugs bei Amazon gekauft und mir die Kritiken zu den einzelnen Teilen durchgelesen. Das ist natürlich etwas Arbeit, aber wenn man keine Ahnung hat, dann muß man ja irgendwo anfangen. Meine Recherchen haben mich dann zu folgenden Test-Produkten geführt, die ich, wenn die Qualität überzeugt, modular ausbauen kann:

1. Solarladeregler 30 A und 12 / 24 V - von Epever
2. 2 x 150 Watt Solarmodule ca. 20 V je von Ecoworthy
3. 1 x 100 Watt 12 V LiFePo4-Batterie von SHENZEN
4. 1 x Shunt 0-350 A - zu ca. 50 Euro
5. 1 x Hardcore Batteriesicherungskasten mit variablen Sicherungen, derzeit 150A
6. 1 x Hauptschalter 275 A ca. 20,- Euro
7. 1 x automatischer Sicherungsschalter mit ein-/aus-Funktion 150 A (für Spannungswandler)
8. 1 x automatischer Sicherungsschalter.... 70 A für 12-Volt-Verbraucher
9. 1 x Spannungswandler 1.500 Watt von Epever
10. 2 x Schaltkästen für 12-Volt-Verbraucher
11. Busbars, um keine Verbraucher direkt an die Batterie zu hängen
12. 50mm2 Kabel für Batterie zu Busbar und zum Spannungswandler
35 mm2 Kabel für die 12-Volt-Verbraucher, zu den Sicherungskästen
4 mm2 Kabel für die wesentlichen 12V-Verbraucher - vom Sicherungskasten aus
1,4 mm2 für kleinere Verbraucher

Diverses Handwerkszeug
Etliche Sicherungen
Kabelschuhe diverser Größen
Schrumpfschläuche
Crimpzangen etc. etc. etc.

Überlegungen dazu:
1. Die 12 V-Batterie kommt fertig mit BMS und Ladegerät. Es können bis zu 6 dieser Batterien zusammengeschaltet werden. In der Regel parallel, d.h. 600A x 12 V = 7,2 KW. Das mache ich jedoch nur dann, wenn die Batterie übezeugt. Sie stammt von einem großen chinesischen Hersteller, der lt. Aussage diese Batterien für Elektrofahrzeuge in den USA herstellt. Ich teste das. Sicher bin ich mir nicht! Sie ist in einem Metallgehäuse und schaut "von außen" gut aus. Ihr Innenleben werde ich in den nächsten Tagen kennenlernen, wenn ich den Shunt aktiv habe.

2. Der Solarladeregler hat nur 30 A. Das ist zum Testen vernünftig. Er kann maximal Solarpanele bis zu 580 W anhängen. Ich würde in diesem Falle 3 Solarpanele seriell zusammenschalten, weil ich hoffe, durch die erhöhte Spannung auch bei trüben Tagen noch etwas "Ernte" einzufahren. Das sind keine TOP-Panele. Meine "ungenutzten" waren das. Aber zum "Üben" und um Erfahrungen zu bekommen, reichen sie aus. Beim ersten Test mit meiner Ecoflow hat 1 Solarpanel 110 Watt gebracht. War nicht installiert. Ich hatte es nur locker hingestellt und angeschlossen.

3. Spannungswandler:
Da ich diesen Test auch mache, um mir eine Vorstellung davon machen zu können, was für eine elektrische Installation in in einem kleinen Bus benötige, war von Anfang an klar, dass ich nicht über 200 bis 300 Ah bei den Batterien hinausgehen werde. Bei 300 A würden die Batterien bei einer Maximalentnahme von 1.500 Watt jeweils mit 50 A belastet. Das gefällt denen gut.... und sie leben länger. Diese Batterien sind auf Extrem-Entnahme ausgelegt, der Hersteller weist aber darauf hin, dass die Extrementnahme zwar geht, aber die Zyklenzahl erniedrigt.

4. Batterie-Bänke vs. größere Batterien
Größere Batterien sind preiswerter als das Zusammenstellen von Batteriebänken. In diesem Falle haben die Batteriebänke jedoch den Vorteil, dass man jede Batterie einzeln mit dem jeweils mitglieferten Ladegerät von 20 A laden kann (auch wenn sie fest in der Bank verschaltet sind). D.h. dass man diese Bank natürlich erheblich schneller am Festnetz laden kann, falls das einmal erforderlich sein sollte. Allerdings muss man darauf achten, dass die Haus-Sicherungen genügend Ampere zur Verfügung stellen. 20 x 6 = 120 A...... :-( .... Bei mir würde das gehen, da hier mal Nachtspeicheröfen waren... aber ich werde das nicht machen. Mit Bus auf einem Stellplatz sehe ich da eher schwarz, was bedeuten würde, dass ich die Dinger im Zweifelsfalle gar nicht laden kann..... muß den Hersteller nochmals fragen.

Zu den Solarmodulen:
Für eine erste, kleine, privat erstellte Inselanlage sind diese Solarpanele okay. Ich persönlich würde mir für eine Hausanlage leistungsfähigere Module, vmtl. also Industriemodule mit einer höheren Spannung zulegen. Das teste ich aber erst mit meinen zwei vorhandenen Industriepanelen aus.

Zu dem Wechselrichter:
Ich habe einen Industriewechselrichter von meinem ersten "Versuch" da. Ohne Display. Er soll sehr leistungsfähig sein.... aber ich muß mir zunächst das umfangreiche Handbuch einverleiben. Leistungsfähige Wechselrichter sind sehr teuer. Ich würde aber darauf zurückgreifen, wenn ich eine Entscheidung für eine Solaranlage getroffen habe.

Spannungswandler:
Der Spannungswandler ist in Ordnung. Mein Wunschspannungswandler hätte ein vielfaches gekostet (Profigerät) und hätte gleich die vorgeschriebenen FII-Schalter intern verbaut gehabt. Habe ich mir verkniffen, weil ich zunächst nur teste.

Ich habe mir etliche Profigeräte angeschaut und Abstand davon genommen. Für das, was ich mir zum Test zusammengestellt habe, waren diese Profigeräte nicht erforderlich. Mich interessiert nun vor allen Dingen auch, was man überhaupt an Solarertrag in den Wintermonaten bekommen kann.

Kabel:
Die angebotenen Kabel sind von sehr unterschiedlicher Qualität und oft kann man das noch nicht einmal am Preis erkennen. Ich habe einige sehr gute Kabel - sehr flexibel und sehr gut gecrimped und mit Schrumpfschläuchen versehen - und andere, die ähnlich teuer, viel starrer und nachlässig hergestellt wurden. Ich dachte, die guten Kabel wären von EPROM, aber ich habe mich getäuscht. Die sind ziemlich starr. Muß mal schauen, wo ich die guten Kabel gekauft habe.

Es ist viel Arbeit, besonders, wenn man das nur ab und zu und nebenher macht. "Billiger" wäre es sicherlich, sich "so ein komplettes Teil" hinzustellen und Ruhe ist. Nachteil: Wenn etwas kaputt ist, muss man möglicherweise alles wegwerfen oder in die Reparatur bringen oder oder oder. Bei Einzelteilen kann man die Teile austauschen, die defekt sind. Als ich das Haus, in dem ich lebe, teilsaniert habe, war ich zwar "Bauleiter", aber ich mußte mich in sehr vielen Dingen "blind" auf die Handwerker verlassen. Die "Fehler", die dabei auftraten, habe ich dann in den folgenden Jahren bemerkt. In der Regel handelte es sich um Schlampigkeiten (die ich nicht alle sehen konnte - obwohl ich täglich auf der Baustelle war) und oft auch um schlechte Planung (Heizung, Sanitär). Solche Dinge fallen dann auf, wenn sie plötzlich "kaputt" gehen. Man wundert sich und sagt dann: Ahhhh, daran liegt das.... um Gottes willen, wie konnten die nur auf diese Idee kommen.....
Na ja, ich schätze, dass das mit dem "Zugriff auf Handwerker" nicht unbedingt besser wird und ich werde älter... also möchte ich meinen Seelenfrieden haben und wenn ich sie mir ins Haus hole, dann möchte ich einigermaßen einen Eindruck davon haben, was die eigentlich tun..... :-).... um sie zur Not davon abhalten zu können.....

So, mehr kann ich nicht sagen. Rechnen mußt du selbst. Aufgrund meiner Angaben kannst du die meisten Dinge bei Amazon finden. Dort findest du auch die Preise für diese Geräte in einer anderen Größenkonfiguration.

Viel Spaß. Das ist ein Projekt, in das man sich auch gut nebenher einarbeiten kann. Man kann sich allerdings auch "nur beraten" lassen. Dann ist allerdings alles so, wie sich das dein Berater vorstellt und da du keine Ahnung hast, mußt du ihm alles so abnehmen, wie er das sagt. Genauso ging es mir, als ich meine Firma aufbaute und dem Steuerberater/Wirtschaftsprüfer alles "glauben" mußte. Ich habe gelernt, dass so etwas oft zu keinem guten Ergebnis führt. Wie sagt man in bodenständigen Gebieten?: "Das Auge des Herrn mästet das Schwein". Das gilt wohl all und überall.

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For entertainment purposes only.


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