Wahlvorstand durch Sozenverein

Socke ⌂, Sonntag, 29.11.2020, 18:11 (vor 1456 Tagen) @ DT4247 Views

Solange "der Wahlwille klar erkennbar ist", wird die Stimme gezählt.

Genau da liegt das Problem:
Der Wählerwille ist für mich klar erkennbar, wenn z.B. das Kreuz nicht in dem vorgesehen Kreis sondern direkt neben dem Parteinamen/-kürzel gemacht wurde.
Man kann nur vermuten, dass dies meist von sehr alten klapprigen Wählern so angekreuzt wurde aber egal.

Waren nun linke Parteien so angekreuzt, wurde verkündet, der Wählerwille sei klar erkennbar und die Stimme gezählt.
War eine bürgerliche Partei so angekreuzt, hieß es dann immer das sei ungültig.
Ich musste dann immer intervenieren, auf Vorzeigen des Wahlzettels drängen und dann darauf hinweisen, dass man diese Stimme doch eindeutig der Partei ... zuweisen können, der Wählerwille damit klar erkennbar sei und man das so zählen möge.
Und es kann mir doch keiner erzählen, dass das heute nicht noch viel schlimmer läuft als vor 15 Jahren und früher.

Die Wahllokale waren immer in einer ganz großen dt. Stadt, mehr kann ich hier nicht öffentlich kundtun. Die Wahlvorstände meist komplette (weibl.) Lehrerkollegien.
Einmal hatte die Wahlvorsteherin das Entfalten und Stapeln der Wahlzettel vorgegeben, mit anschließendem Vorlesen der Stimme, wobei 3 andere Wahlhelfer Strichlisten protokollierten. Immer wenn einer dann eine Stimme mit "F.D.P" laut vorlas kam von den Weibsbildern ein lautes "Buhhhh", wie in der Muppetsshow mit diesen beiden Alten in der Loge. Bei NPD und REPs genauso, das waren aber immer nur ganz wenige Stimmen.
Bürger, die zur Auszählung anwesend sein wollten, wurden versucht des Wahllokales zu verweisen, man wollte keine Zeugen dabei haben. Manche Bürger (selten) haben sich abweisen lassen, die meisten auf Anwesenheit während der Auszählung bestanden und auch bei diesen Zweifelsfällen sich ab und zu mal mal den Wahlzettel zeigen lassen. Waren meist so 20 bis 40 Zweifelsfälle bei im Schnitt 400 bis knapp 800 Wahlzetteln. Ob jetzt alle Wahlhelfer immer alle "Zweifelsfälle" wirklich offen weggelegt haben oder die eben selber schon mal für die Sozen, mal nicht für bürgerliche Parteien entschieden haben und im Stapel der gültigen Stimmen haben "verschwinden" lassen kann man ja nicht sehen.
Fakt aber ist, dass der Anreiz, bei einer neuen ungeliebten Partei so zu handeln, sehr viel höher ist als vor 20 Jahren und so wird das heute auch passieren.

--
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(Im Falle von Störungen beim Gelben soll dies nur als "Info-Kanal" dienen, bis das Gelbe wieder erreichbar ist, siehe hier)
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