Zu Problemen der Nachhaltigkeit. Unsere Loesung in Neuseeland (viel Text).

WhiteEagle, Montag, 05.05.2025, 00:19 (vor 15 Tagen) @ Ankawor1876 Views

Hallo Ankawor,

sehe das genauso.
Die Nahchaltigkeit ist dabei gar nicht so einfach! Viele Leute vergessen einfache Dinge wie Abwasser.
Das kann shcnell zum Problem werden.
Aus meiner Sicht sollte man unbedingt Mal den Hauptschalter fuer 24 oder sogar 48 Stunden umlegen und schauen, was passiert. Da merkt man schnell, welche Dinge man vergessen hat.
Man sollte seine direkten Nachbarn zumindest kennen und auch einschaetzen lernen. Alleine ist es schwieriger. Wer alleine und ohne Hunde ist, wird im Schlaf einiges verlieren koennen. In Staedten wird es bei einen Blackout aus meiner Sicht verheerend werden. Egal, wie gut man vorbereitet ist. Da wird Abwasser schnell zu einem Problem! Und Unruhen.
Man sollte sich also irgendeine Loesung auf dem Land bereit halten und sich verschiedene Wege zum dorthin kommen ueberlegen. Und besser Gestern mit einem Gewaechshaus anfangen, da das nicht mal eben so Essen produziert.
Aufgrund der Demographie ist es auf dem Land noch am ehesten auszuhalten. Aber, auch dort kann sich praktisch niemand mehr selbst versorgen. Intensive Landwirtschaft ist auf stetige Belieferung und auch Stromzufuhr ausgelegt. Die meisten koennen ja kaum noch kochen.


Bei Interesse, unsere Loesung hier:

Wir haben hier das Glueck, dass hier viele sogenannte "Lifestyle Blocks", also Immobilien mit 1-5 oder mehr Hektar Land zur Autarkie ausgelegt sind. Es gibt in der Regel keinen Wasseranschluss und teilweise auck keinen Strom. Oder, nur sehr aufwendig und teuer.
Wir haben eine Stromanschluss und zum Glueck auch mit 3 Phasen. Wasser wird mittels Tanks vom Dach gesammelt. Wir haben 50.000 Liter Trinkwasser. In Northland ist der Regen ausreichend. Nur im Sommer wird es manchmal knapp.
Wir koennen aber noch Wasser vom Nachbarn bekommen. Der pumpt es mittels Pumpe in einen 25.000 LiterTank aus einem Bach. Davon sammeln wir in einen zusaetzlichen 10.000 Liter Tank fuer die Bewaesserung und fuer die Tiere (Huehner, Schafe und Rinder). Das koennen wir auch als "Trinkwasser nutzen". Wir haben einen Filter mit UV Licht.
Das Abwasser funktioniert mittels 2 Tanks wovon einer ein Wurmtank ist. Die Wuermer zersetzen stetig unsere Faekalien. Dadurch laeuft das System mit einem Berieselungsgebiet praktisch ewig ohne Entleerung.
Einer unserer Toiletten hat einen "intelligenten" oder japanischen Toillettensitz. Damit brauchen wir kein Toilettenpapier.

Wir haben Huehner fuer Eier (13 Huehner mit steigender Tendenz), 3 Schafe und bekommen Rinder vom Nachbarn auf Feld gestellt. Dafuer erhalten wir pro Jahr eine Kuh. Das sind etwa 250kg Rindfleisch. Das alles ist hier ein Segen ohne Beschraenkung moeglich und ohne Anmeldung.
Am schwierigsten ist Gemuese und Obst. Wir haben das vor 2 Jahren angefangen zu pflanzen und haben jetzt die ersten wenigen Aepfel. Es daurt einfach seine Zeit!
Gemuese ist ein Lernprozess. Man muss viel ueber seine lokalen Gegebenheiten lernen (Wind, Boden, Schaedline, etc.). Es dauert wohl 5 Jahre um das zu perfektionieren. Auch mit duengen etc.
Ein Gewaechshaus hilft. Vor allem im Winter, damit man auch dann Salat, Tomaten und Gurken hat. Wir holen uns noch ein "Schattenhaus" da es hier subtropisch ist.
Nachbarschaft ist bei uns hier extrem gut. Man hilft sich immer mit allem. Einer hat sich auch seit Jahren auf den Systemkollaps vorbereitet. Der andere ist der Nachbar mit 164 Hektar Land und Rinderherde. Insgesamt haben wir 4 direkte Nachbarn im Umkreis von 1 km mit insgesamt 3 Traktoren, einer aus den 70ern. Geplant ist fuer uns auch einen zu kaufen. Tja, lange Liste.
Zur naechsten Stadt sind es 25 Kilometer. Nach Auckland sind es 200 Kilometer. Die naechste richtige Strasse ist 5 Kilometer Fluglinie entfernt. Also, recht abgelegen.
Man muss ja auch noch zur Arbeit und Schule kommen.
Wir haben 3 Schaeferhunde die niemmals schlafen und in der Gegend bekannt sind und weitere Moeglichkeiten der Selbstverteidigung da man ja "pest control" machen muss. Also Possum etc. kleinhalten.
Es laufen hier wild Truthaene, Fasane, Wachteln und Pfaue herum. Die kann man theoretisch alle jederzeit jagen. Neben Hasen. Angeln an der Kueste ist sehr ergiebig. Fuer uns aber zu weit weg. Etwa 40 Minuten Fahrt.
Wir haben hier jetzt praktisch einmal pro Jahr einen Stromausfall ueber 2-4 Tage gehabt.
Beim zweiten Mal hatten wir unsere Solaranlage mit Batterie. Tesla Powerwall und Fronius Inverter arbeiten prima im Inselmodus. Am dunkelsten Tag im Winter mit voller Bedeckung hat die Anlage noch etwa 3 kWh pro Tag produziert und wir brauchen etwa 300 Wh fuer Kuehlschraenke, Wasserpumpe und Internet (Starlink). Das war beim ersten Stromausfall das groesste Problem. Wir hatten ohne Ende Wasser, aber die Pumpe ging nicht. Wir haben uns vor etwa 18 Monaten einen MG SZ EV gekauft (Elektroauto). Der hat eine 50 kWh Batterie. Der kann auch entladen und wir haben extra eine Dose und einen Schalter installiert, um im Notfall dessen Batterie auch nutzen zu koennen. Somit muesste es dann schon 10 Tage am Stueck vollstaendig bedeckt sein um leer zu laufen. Ohne Starlink un Belaechtung koennen wir das aber zur Not auch auf etwa 100 Wh reduzieren fuer Wasserpumpe und Kuehlschrank alleine.

Starlink ist genial, da es wirklich immer funktioniert! Immer!

Zum kochen und Warmwasser haben wir 2 grosse Gaskartuschen. Das haelt einige Monate. Geplant ist eine Waermepumpe mit dem Solar. Dann koennen wir ewig kochen. Wir haben auch einen Kamin mit Kochflaeche und eher zu viel als zu wenig Holz in der Umgebung.

Natuerlich hilft das auch nicht gegen alles und jeden. Aber, man kann den anderen 99% und mehr voraus sein.

So, lang genug <img src=" />

Gruss WE

P.S. kann bei Interesse gerne Antworten zu moeglicher Auswanderung geben oder andere Details. Einfach fragen.


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