Deine These zur Netzstabilität

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 03.05.2023, 20:43 (vor 349 Tagen) @ Revoluzzer3014 Views

Hallo Revoluzzer,

Darf man als Laie nur auf Basis von Logik das schreiben? Wenn viel Strom verbraucht und produziert wird, dann kann das Netz Ausfälle besser verkraften -

jein, ein regelbares Kraftwerk könnte doch auch seine Einspeiseleistung reduzieren und damit seinen prozentualen Anteil an der gesamten Erzeugung konstant halten, wenn der Verbrauch fällt, oder?

Auf der anderen Seite führt eine geringe Netzauslastung kaum dazu, dass eine Leitung überlastet wird, abschaltet und sich der Strom einen neuen Weg zum Verbraucher sucht und die nächsten Leitungen überlastet werden und abschalten. Das passierte bei der Abschaltung der Leitung über die Ems:

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromausfall_in_Europa_im_November_2006

die Spannung bleibt leichter im Normbereich, wenn die Spannung zu gering wird, muss man prozentual weniger Leistung hinzufügen.

Die Spannung ist nicht die Steuerungsgröße, sondern die Frequenz. Die Spannung darf +-10% bezogen auf das Soll von 230 Volt schwanken. Bei einer Abweichung von 0,2 Hertz von der Zielgröße 50 Hertz, was ja nur 0,4% entspricht, startet ein Haufen regulierender Maßnahmen.

Wird aber nur wenig Strom verbraucht, dann führen absolut gleiche Ausfälle prozentual zu größeren Folgen.

Grundsätzlich ja.

Beispiel:
https://www.ingenieur.de/fachmedien/bwk/energieversorgung/strom-europa-schrammt-am-blac...

Das Stromnetz wird instabiler, ein Brown- oder Blackout wird wahrscheinlicher.

Die Zufallsenergie macht die Regelung immer anspruchsvoller:
Eine Sonnenfinsternis, der Durchzug einer Gewitterfront, Saharastaub und Morgennebel sind Risikofaktoren.

Es braucht Stromerzeuger, die ihre Leistung schnell hoch- und herunterregeln können, z.B. Gaskraftwerke, die die Schwankungen beim Aufkommen der Zufallsenergie kompensieren können.

Sprich' nicht von Brownout, das ist verwirrend: Der Begriff ist anders besetzt, als der Chiemgau-Onkel auf Youtube behauptet.

Und wenn erstmal die ganze Industrie mit einem sicheren Grundlastverbrauch, die man auch schnell mal abschalten kann (Aluminiumhütten)

Ist das so?
Wenn das flüssige Aluminum dort erkaltet, wo es nicht soll, ist die Anlage hinüber, dachte ich, oder?

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


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