Kommt wirklich das Verbot neuer Öl- und Gasheizungen ab nächstem Jahr?

Plancius, Samstag, 01.04.2023, 17:38 (vor 383 Tagen)6859 Views
bearbeitet von Plancius, Samstag, 01.04.2023, 18:20

Heute schreibt die WELT:

https://www.welt.de/wirtschaft/plus244603500/Waermepumpen-Kaum-Ausnahmen-Habeck-setzt-s...

Scheinbar ist sich die Ampel tatsächlich einig, das Gesetz über ein Öl- und Gasheizungsverbot ab 2024 auf den Weg zu bringen. Die Ausnahmen (Erlaubnis von Biogas oder Wasserstoff) sind praktisch nicht-existent und damit würde das Verbot mit voller Härte zuschlagen.

Noch vor ein paar Tagen habe ich zu diesem Habeckschen Gesetzesentwurf geäußert, dass er damit niemals insbesondere auf Seiten der SPD und FDP durchkommen wird. Denn ein Öl- und Gasheizungsverbot bedeutet eine unzumutbare Belastung für viele Millionen Menschen und stürzt genau diese Menschen auf einen Schlag in die Armut. Das wird sich in diesem Land nie und nimmer durchsetzen lassen.

Nun wird dieses Gesetzesvorhaben von den Medien bereits so gut wie beschlossen dargestellt, aber ich höre keinen Aufschrei in unserem Land. In Gesprächen mit meinen Mitmenschen ist dieser Faustschlag ins Gesicht der Bürger absolut kein Thema, viele wissen noch nicht mal was davon und wenn doch, dann sind sie sich der Tragweite dieses Vorhabens überhaupt nicht bewusst.

Im Vergleich zum Öl-/Gasheizungsverbot, dass für viele Millionen Menschen in Deutschland ab 2024 bitterste Armut bedeutet ist die Rentenreform in Frankreich nur ein laues Lüftchen. Und wegen dieses lauen Lüftchens brennen aktuell Paris und andere französische Städte und 13.000 Polizisten sind mit brutaler Gewalt im Einsatz, um die Proteste zu zerschlagen.

Warum rührt sich in diesem Land gar nichts? Noch nicht mal auf den Montagsdemonstrationen, wo sich die Regierungskritiker allwöchentlich zusammenfinden ist das Gesetzesvorhaben mit dem ÖL-/Gasheizungsverbot im öffentlichen Bewusstsein angekommen.

Wird den Deutschen Valium ins Trinkwasser gemischt, um sie ruhig zu halten?

Meine persönliche Situation:

Ich betreibe in meinem Haus eine sehr effiziente Gasbrennwertheizung, die jetzt 27 Jahre auf dem Buckel hat. Nach ca. 30 Jahren, d.h. in Kürze muss sie wohl ersetzt werden und ich wollte sie eigentlich gegen ein baugleiches Nachfolgemodell austauschen. Das Nachfolgemodell hat dieselben Abmessungen und Anschlüsse, d.h. der alte Kessel müsste nur abgeschraubt und der neue angeschraubt werden. Kosten wären ca. 3.500 bis 5.000 EUR. Der Einbau einer Wärmepumpe würde mich aktuell ca. 45.000 EUR kosten, was ich natürlich um alles in der Welt vermeiden möchte. Mit dem Effekt, dass ich bei Temperaturen unter ca. 5°C trotzdem frieren würde, die laufenden Stromkosten sehr hoch wären und mir der Stromversorger in einer Strommangelsituation einfach die Wärmepumpe abstellen könnte.

Bedeutet das Gesetzesvorhaben, dass man ab kommendem Jahr keine Gasheizungen mehr zu kaufen bekommt?
Wenn doch, dann öffnet sich doch ein gigantischer Schwarzmarkt, d.h. die Leute lassen sich den Gaskessel unter der Hand einbauen. Und dem Schornsteinfeger eröffnen sich ungeahnte Korruptionsmöglichkeiten, d.h. er wird in Schmiergeldzahlungen förmlich ersaufen.

Beobachtung in meiner Nachbargemeinde:

In der Nachbargemeinde sind in einem Baugebiet viele Bauherren im letzten Jahr mit vielen Monaten Verspätung eingezogen. Wegen der gestiegenen Gaspreise und einem bereits befürchteten Gasheizungsverbot hat man die geplanten Gasheizungen beim Heizungsbauer storniert und stattdessen eine Luftwärmepumpe eingebaut, so dass jetzt 80% der neuen Häuser mit einer Wärmepumpe incl. einem Kamin im Wohnzimmer beheizt werden.

Geht man jetzt dort durch die Straße, denkt man, man ist in einem Gewerbegebiet mit vielen Lüftungsanlagen unterwegs. Die Lärmbelästigung durch die vielen Lüfter im Vorgarten ist schon arg störend. Und das rund um die Uhr. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es bei den ganzen Lüftern zu Interferenzen und damit verbunden zu Infraschall kommt. Sowohl der wahrnehmbare Lärm als auch der eventuelle Infraschall wird mit Sicherheit zu Gesundheitsgefährdungen und Schlafstörungen bei den Bewohnern führen.

Der massenhafte Einbau von Wärmepumpen in verdichteten Baugebieten, bei Reihenhaussiedlungen oder in Mehrfamilienhäusern ist aus Gründen der Wohnqualität eigentlich gar nicht zumutbar. Mal sehen, ob die Gerichte dem ganzen Treiben noch Einhalt gebieten.

Gruß Plancius

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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER


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