Nur weil es im alten Forum stand oder von dottore kam, muss es nicht richtig sein

Morpheus ⌂, Donnerstag, 15.09.2022, 13:26 (vor 560 Tagen) @ Mephistopheles2134 Views

Liebe Mephistopheles,

also, ich möchte dottores Leistungen hier nicht schmälern. Aber sie dürfen kein Anlass werden, um hier sachliche Argumente mit den Verweis auf eine sicherlich herausragende Persönlichkeit einfach zu unterdrücken.

Innerhalb einer arbeitsteiligen Gesellschaft, deren Komplexität keiner der Wähler überblicken kann, von deren reibungslosen Funktionieren jedoch sein unmittelbares Überleben abhängt, sind Wahlen sowieso grotesk.


...würde zwangsweise folgen, dass ab einer bestimmten Komplexität "Regieren" nicht mehr möglich wäre.


...dann wüsste er, dass das der Moment ist, wo die Macht zediert werden muss. Das ist auch der Grund, an dem sämtliche Zentralmachtsysteme scheitern.

Macht partiell zu zedieren ist doch (aus Sicht der Herrschenden) eine sinnvolle Sache. Es wurden und werden immer Aufgaben delegiert. Das macht Herrschaft aus. Sie zu dezentralisieren ist vorteilhaft.
Wenn heute Unternehmer die Steuern für den Staat eintreiben und der Herrscher-Apparat überwiegend nur für die Steuererstattungen zuständig ist, dann ist das eine aus Sicht der Herrschenden sehr geschickte Zedierung von Macht, oder nicht?


Es muss ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden, in dem die Zedierung erfolgt.

Allerdings führt dies mit der ablaufenden Zeit zu zunehmenden Reibungsverlusten, die durch einen Mehrverbrauch an Energie (steigender Pro-Kopf-Energieverbrauch) kompensiert werden müssen. Aus diesem Grund sind ausgeprägt arbeitsteilige Gesellschaften immer energieintensiver als wenig arbeitsteilige Gesellschaften.

Das halte ich für eine gewagte Behauptung. Ich bin mir absolut sicher, dass die Gesellschaft deutlich leistungsfähiger wurde, nur, die Herrschenden bemerkten das auch, und erhöh(t)en in der Folge die zu leistenden Abgaben. NUR wegen der höheren Abgaben steigt der Arbeitszwang. Denn nur um das alten Nettoeinkommen zu behalten, muss nach jeder Steuererhöhung mehr gearbeitet werden. Und dieses erzwungene Mehrarbeit, erzwingt auch einen höheren Ressourcen-Einsatz. Zu den Ressourcen gehört auch die Energie. Deshalb sind Demokratien die größten Energie-Verbraucher.
Ohne Steuererhöhungen mussten die Kommunisten 1953 die Arbeitsnormen raufsetzen, was dann am 17. Juli in die Arbeiter-Aufstände mündete. Demokraten schaffen es am besten, Steuererhöhungen als sinnvoll für die Gemeinschaft darzustellen. Deshalb sind selbige zu hoch.


In einer zedierten Gesellschaft besteht immer die Gefahr eines aprupten Stillstandes, wenn die notwendige Energie nicht mehr bereitgestellt werden kann. Aus diesem Grund versuchen diese Gesellschaften in ihrem Endstadium immer, die Zedierung zurückzunehmen und wieder alles zu zentralisieren.

Die Zentralisierung ergibt sich zwangsweise von zwei Seiten:
1) Der Herrscher muss zentralisieren, damit niemand seinen Zwängen ausweichen kann. Deshalb die EU, damit das Gebiet, wo dieselben intensiven Zwänge durchgesetzt werden können so groß ist, dass niemand ihm entfliehen kann. Klar wenn in der Folge einheitliche Regeln für Gebiete mit verschiedenen Voraussetzungen angewendet werden, dass es zu massiven Problemen kommen muss. Was die Herrschenden aber in der stets entstehenden und auch zu beobachtenden Dummheit (Habeck, Baerbock, Lauterbach) nicht mehr erkannt wird.
2) Die Firmen müssen fusionieren. Denn wie sollen sie den ständig steigenden Druck der Abgabe noch kompensieren. Nehmen wir als Beispiel den Pflegebereich und schauen uns ein paar Zahlen an:
Wenn die Firmen heute, bei einer Abgabenquote von 50 Prozent 1.000 Mitarbeiter beschäftigen können, könnten dieselben Unternehmen, von denselben Einnahmen statt 1.000 Mitarbeitern 1.600 Mitarbeiter beschäftigen. Was 60 Prozent mehr Mitarbeiter wären. Eine satte Mehrausstattung. Da man im produktiven Bereich kaum einsparen kann, versucht man zunächst bei den Dienstleistern im Unternehmen (Marketing, Personal, Buchhaltung) zu sparen. Was am leichtesten geht, wenn man aus zwei kleinen Firmen eine große macht. Heute reicht es in der Pflege seit Jahren nicht mehr für genug Personal im produktiven Bereich. Was aber an den viel zu hohen Abgaben und damit dem Fehlverhalten (übermäßiger Steuererhöhungen) der verdummten, gierigen Herrscher liegt.


Hilft aber nix. Am Ende endet alles im Chaos.

Und dann kommt es in der Folge immer zu Deflation und dann zu Inflation. Die wirkliche Ursache konnte nämlich bisher nicht identifiziert werden. Dottore hatte sie stets in der freien Wirtschaft selbst gesucht bzw. im mit dieser Wirtschaft verflochtenen Bankensystem. Dort liegt die Ursache aber nicht, sondern ausschließlich im selbstsüchtigen Verhalten der verdummten Herrschenden.

Das mag so sein, ich halte diesen Zeitpunkt aber noch nicht für gekommen. Auch sehr komplexe Systeme lassen sich durch ausreichende Kapselung und kluges Design durchaus steuern, das lehrt zumindest die Technik. Die Fehleranfälligkeit und Trägheit steigt aber natürlich fast zwangsweise.

Wir könnten massiv Zeit gewinnen, um unsere Probleme zu lösen, wenn wir die Russland-Sanktionen sofort beenden würden, indem wir möglichst sofort selbstsüchtige Dummheit begrenzen.

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.


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