Deine Frage zur Kurvendeutung der Zeitreihen des Intensivregisters
Hallo Olivia,
vielen Dank für Deinen Hinweis, ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig zu verstehen ist.
Jetzt schreibe halt mal auf, was du sagen willst mit den 2 Kurven.
Dass sich die beiden Kurven deutlich unterscheiden, ist jedem sofort klar.
Und was bedeutet das, wenn im April 2021 für denselben Vergangenheitszeitraum viel niedrigere Werte ausgewiesen werden als im Dezember 2020?
Entschuldige bitte, aber genauso gut könntest Du mich auch bitten, Dir die Pointe von Witzen zu erklären!
Dass im August 2020 eine deutliche Reduzierung der Intensivbetten stattgefunden hat ebenfalls.
Die Frage, die sich nach Anerkennung der Tatsache dieser massiven Bettenreduzierung stellt, ist WARUM wurden diese Betten reduziert?
Olivia, damit der Indikator der Krankenhausauslastung bzw. der Intensivbetten überhaupt eine Bedeutung hat, muss die Anzahl der Intensivbetten im Zeitablauf in etwa konstant sein, oder?
Wenn wir einfach, wenn die Intensivstationen sich füllen, zusätzliche Betten aufstellen können, haben wir doch überhaupt keinen Kapazitätsengpass oder?
Oder andererseits leere Intensivbetten "abbauen", wenn sich die Intensivstationen leeren?
Dann stehen wir permanent unter dem Eindruck von Überlastung, oder?
Die Grafik suggeriert, dass bis zum Juli 2020 alles in Ordnung war - die Bettenkapazität betrug so circa 32000 Betten.
Dann aber passierte etwas im August, was ich mir damals nicht erklären konnte. Die Betten verschwanden wie der Schnee in der Sonne, von 32000 Betten auf 27000.
Haben die Krankenhäuser 5000 Betten an die Straße gestellt, damit die Sperrmüll die abholt?
Wurden die entsprechenden Räumlichkeiten für andere Dinge genutzt?
Sicher nicht. Im August 2020 trat mutmaßlich das Gesetz in Kraft, das den Krankenhäusern Anreize zum Niedrigausweis bot. Allerdings wusste ich das damals nicht.
Ich fand es nicht nachvollziehbar, dass im Moment der höchsten Not einer Pandemie plötzlich Intensivplätze verschwinden!
Wenn Du den Abbau auf der blauen Linie betrachtest, sind es sogar 7000 von 32000 Betten, die verschwanden, also circa 20%, was die Geschichte noch unglaubwürdiger macht.
Mit dem Gesetz wurde offensichtlich der Tatbestand verschleiert, dass es nie ein Kapazitätsproblem auf den Intensivstationen gab.
In Deutschland wurde genau dasselbe gemacht, wie in Österreich, nur scheint hier der Betrug länger versteckt worden zu sein.
Deswegen wollte ich vom Intensivregister Zeitreihen sehen, damit der Betrug schön auffällt, falls gepfuscht werden würde. Lustigerweise ist das dann auch eingetroffen. Außerdem bin ich ja faul und wollte nicht jeden Tag Datenpunkte aufschreiben.
Die Statistikergruppe, die sich mit den Zahlen der Intensivbetten auseinandergesetzt hat, hat zudem herausgefunden, dass der Intensivbettenabbau im WESENTLICHEN die Regionalkrankenhäuser betraf, jedoch auf Krankenhäuser in Ballungsgebieten nicht zutraf. Es wurde auch erläutert, welche Ursachen dahinter vermutet werden: Die Tatsache, dass Krankenhäusern Gelder gestrichen werden, wenn die Auslastung nicht bei 75 % liegt.
Die Reduzierung von Intensivbetten ist also kein Problem der Metropolen, sondern ein Problem der Mittelstädte. Und der "Abbau" ist offenbar kein totaler Abbau, sondern ein flexibler Abbau, der jederzeit wieder aktiviert werden kann, WENN NÖTIG! D.h. in der Provinz gab es ZU VIELE freie Intensivbetten! Da diese jetzt nur bei Auslastung bezahlt werden, reagieren die Krankenhäuser entsprechend. Der Grund ist also: FEHLENDE Auslastung!
Ich gehe also davon aus, dass dieser Bettenabbau im Zusammenhang mit der Krankenhausreform gewollt war/ist und die Verknappung nun von Politikern dazu genutzt wird, "Befürchtungen" in der Bevölkerung zu erhöhen - weil er nicht im Zusammenhang dargestellt wird - UND natürlich, um den zögernden Teil der Bevölkerung zum Impfen zu veranlassen.
Bei 4 % Belegung mit Covid-Patienten liegt die Wahrnehmungsverzerrung nicht bei den freien Intensivbetten, sondern darin, dass die Bettenbelegung verzerrt dargestellt wird. Offenbar, um Angst zu erzeugen.
Na bitte, Du hast es doch schon fast alles verstanden.
Jetzt nochmals meine Frage: Was wolltest du mit diesen Grafiken ausdrücken?
Was Dir nicht klar geworden ist, dass der Wert eines Punkts einer Zeitreihe immer denselben
Wert haben muss, egal wann ich den abfrage.
Wenn ich heute den USD/EUR-Kurs vom 1.1.2009 abfrage, erwarte ich auch morgen denselben Wert von einem Datenanbieter.
Die einzigen Zahlen, die sich nach Veröffentlichung rege mehrfach ändern, sind volkswirtschaftliche Zahlen, z.B. für Wirtschaftswachstum. Forist Xerxes sollte Dir das bestätigen.
Für den USD/EUR-Kurs, die Temperaturmaxima des Sommer von 2020 und den Pegel der Ahr erwarte ich dieselben Werte - einmal gemessen und abgelegt.
Vielen Dank für Deinen Hinweis - in Zukunft muss ich wohl eher so vorgehen wie in dem Video!
Gruß
paranoia
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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.