Da will ich doch einiges zu bedenken geben

Diogenes Lampe, Samstag, 06.02.2021, 19:16 (vor 1169 Tagen) @ Olivia3798 Views

Die "herrschenden" Schichten waren immer "Europäer". Sie sind europaweit (und weiter) verwandt und verschwägert, haben sehr lange, gemeinsame geschichtliche Traditionen....

Das ist eine sehr freundliche Sicht auf die herrschenden Schichten als "Europäer", will mir scheinen. Ganz falsch ist sie freilich nicht, auch wenn zu diesen "gemeinsamen Traditionen" natürlich nicht nur die Heiratspolitik a la tu felix Austria nube gehört, sondern eben auch die schlimmsten Kriege zählen, die wahrlich zu den grausamsten der Weltgeschichte gehören. Ich denke, wenn wir jetzt von denjenigen Teilen Europas reden, welche heute zur EU gehören, muss man dennoch die Geschichte natürlich vom Römischen Reich, seinen Territorien und seine territorialen Aufteilungen her auffassen.

Die Völkerwanderungen haben zudem alle Gene der Bevölkerungen "durchgemischt". Insofern haben sie gute Voraussetzungen für eine Art von Nation.

Das ist für mich überhaupt kein Argument, weil die "Durchmischung" der "Gene" da schon zur Römerzeit bis Afrika und Asien reichten und auch die Vandalen bis Afrika wanderten. Und was sind Gene überhaupt?

Die Völkerwanderungen sind obendrein von den ostasiatischen nomadischen Völkern ausgelöst worden. Denken Sie an die Hunnen, die hier ihre Gene hinterlassen haben. Schauen Sie sich Spanien oder Süditalien oder Griechenland an oder den Jahrhunderte von den Osmanen besetzten Balkan. Die Finnen, Litauer und Ungarn. Oder eben die Geschichte der Juden, der Zigeuner usw..

Überhaupt neige ich in dieser Frage wenig zum Biologismus. Entscheidend bleiben die Völker und ihre Kulturen, die zwar nach dem 2. Weltkrieg mit einer Art amerikanischen Firnis überzogen wurden, sodass man denken könnte, zwischen Sizilianern und Grönländern gibt es kaum noch kulturelle Unterschiede, nicht mal bei der Konservierung von Hering in Tomatensoße. Aber die gibt es denn doch noch, und zwar so fundamentale, dass selbst die Jesuiten es bisher nicht vermochten, diese Kulturen in Brüssel auf einen Nenner zu bringen. Wollen sie eigentlich auch gar nicht, sondern sie nivellieren; also, wie Sie, durchmischen. Nur bevorzugen sie da eine noch etwas buntere Mischung, wie vielleicht die, aus der ihr eigener Orden besteht.

Dagegen sind Chinesen und Russen gestandene Nationalisten.

Da sie trotzdem unterschiedlich sind (was ich für einen ausgesprochenen Pluspunkt halte), wird man die Strukturen der EU entsprechend anpassen müssen. Ansonsten wird die EU und damit JEDES einzelne Land, zum "Spielball" dessen, was so "freundlich" als "Seidenstraße" bezeichnet wird.

Ich halte ihre Angst vor China für unbegründet. Heute ist jedes Volk der Mitgliedstaaten der EU Spielball des Vatikans, dessen "europäischer Genpool" nochmal eine ganz andere Frage ist. Der aber will uns in jedem Fall zur Kalergimischrasse umformen und das steht gerade ganz unmittelbar auf der Tagesordnung. Da muss ich mir keine Gedanken mehr um mich als Spielball der Chinesen machen. Die sind da bekanntlich weniger durchmischungsfreundlich. Im Übrigen wird als Seidenstraße nichts freundliches bezeichnet, der Name ist kein Euphemismus, sondern bezeichnet einen globalen Handelsweg, wobei die Chinesen damals kaum bis zum Hindukusch wanderten. Ein Chinese in Alexandria oder ROM dürfte damals eine große Rarität gewesen sein. Die Waren wurden in all den Gebieten, die von der Seidenstraße durchzogen wurden, von verschiedensten Völkern transportiert. Das ist auch für die Neue Seidenstraße so vorgesehen, wenn sie erst einmal fertig ist und funktioniert.

Und wenn nicht der Seidenstraße, dann der Spielball "anderer Freundschaften". Europa hat nur GEMEINSAM eine Chance. Da bin ich genau derselben Meinung wie Soros!

Da gratuliere ich.

Die Frage ist, wer macht die "Spielregeln" und wem nützen sie!

Also sind es dann doch nicht die Gene?

Als Einzelstaaten werden alle von den freundlichen Damen und Herren aus dem ReichderMitte "ausgesaugt".

Mal abgesehen, dass sich China hier nur an die westlichen Handelsregeln hält, die nicht sie aufgestellt haben: Aussaugen? Ist das nicht die Spezialität der EU in Bezug auf die Einzelstaaten? Ich habe da also andere Informationen.

Fakt und Fiktion der "Seidenstraße" dürften die Italiener bereits sehr schmerzlich erfahren haben - in ihrem Seidenstraßenhotspot. Aber nicht erst dann, sondern bereits davor, als ihre Modeinstrie in "fremde" Hände geriet, die alles billiger (und besser? - glaube ich nicht) machten.

Wenn die Italiener sich über die EU zum Billigwarenhersteller degradieren lassen, sollte es China daran nicht die Schuld geben. Ich finde es überhaupt bedenklich, wenn sich die Pleitstaaten der EU nun zum Opfer der Chinesen stilisieren, nur weil die hier und da deren Spiel mitspielen, so wie die in China das chinesische mitspielen. Was Sie hier beklagen, basiert doch noch immer auf dem westlichen Finanzsystem, nicht dem östlichen. Die Chinesen schlagen hier die EU-Europäer doch nur mit deren eigenen Waffen.

Ich persönlich hoffe, dass sich die EU reformiert.

Das kann man freilich hoffen, aber da ist nichts reformierbar. Doch das ist ein sehr komplexes Thema, dass hier nicht mal als Andeutung Platz hat.

Eine Kolonie der Seidenstraße zu werden, ist das letzte, was ich mir wünschen würde.

Es gab in der Geschichte der Seidenstraße keine "Kolonien der Seidenstraße". Das Kolonialsystem besitzt ein europäisches Urheberrecht. Aber selbst wenn: Heute sind wir Kolonie der westlichen Siegermächte, die uns ganz offen und ganz aktuell alle umvolken lassen wollen mit Hilfe der EU. Und ob Sie es wahrhaben wollen oder nicht: Daran wird sich ohne die Hilfe von Russen und Chinesen auch nichts ändern. Aus eigener Kraft kommen wir da nicht mehr raus.

Freie Handelsbeziehungen auf Augenhöhe wünsche ich mir, mit allen Teilen der Welt.

Damit sich Ihr Wunsch erfüllt, müssen wir - ob Europäer oder Asiaten - nur noch die transatlantischen Kolonialherren weltweit loswerden, nicht die Chinesen.

Und genau um die wirklich freien Handelsbeziehungen zwischen Völkern und Nationen geht es. Nur sind wir momentan nicht auf Augenhöhe mit den Chinesen und das wollen viele allzustolze "Europäer" nicht wahr haben. Am allerwenigsten natürlich die geschlagenen Weltreich-Briten. Ja, Hochmut kommt auch bei denen vor dem Fall.


Insofern wünsche ich, dass Nordstream 2 so schnell wie möglich fertig gestellt wird und sich auch die Handelsbeziehungen zu Russland normalisieren.

Da bin ich wieder ganz bei Ihnen. Denn unsere eigentlich natürlichen Verbündeten sind die Russen, nicht irgendwelche "Europäer" in den Amtsstuben von Brüssel oder Paris. Aber auch nicht die Chinesen so ganz wirklich.


Und was die "Streitigkeiten" betrifft, so schaue man nur einmal in Familien mit mehreren Kindern an (also keine 1-Kind-Familie wo alle 1 Nachkommen betüteln). Da sieht man, wie sich bereits im KERN des Staates "Fraktionen" bilden, die selbstverständlich auch von Neid, Mißgunst und Sonstigem gekennzeichnet sind.... zusätzlich zu den positiven Aspekten.

Ja, so ist der Mensch. Und deshalb gibt es im Naturrecht Mutter und Vater und muss es im Gesellschaftsrecht auch Staaten geben, sonst wird uns das Naturrecht mit dem Recht des Stärksten, Lautesten und Launischsten aller Sprößlinge übermannen, nicht die Chinesen.

In anderen Staatsformen ÄUSSERN sich diese ASPEKTE lediglich anders. Der derzeit in China "unter der Decke" stattfindende "Bruderkampf" dürfte auch "keine Gefangenen" machen. Da hat die EU immer noch einen "Waisenknabenstatus" dagegen.

Da würde ich mir aber doch nochmal die Opiumkriege in Erinnerung rufen. Die EU besteht - auch nach dem Brexit - noch immer aus denjenigen transatlantischen Mächten, gegen die jede andere Macht auf der Welt eher zum Waisenknaben taugt. Natürlich haben die Chinesen, wenn es um ihre Interessen geht, auch nicht immer Samt -oder Seidenhandschuhe an. Aber von anderen Ideale einfordern oder zu erwarten, die man selbst nicht mal im Ansatz erfüllt, überlasse ich den Jesuiten und Maltesern, deren Logen und ihrem Papsttum sowie der britischen Oligarchie.

Und unsere "Querdenker" dürften auch nicht so "herumturnen" und ihren "Emotionen" freien Lauf lassen. Wenn viele Bereiche eines Landes (China) bereits seit Generationen daran gewöhnt wurden, "unter der Knute" von irgend jemanden zu stehen, dann "versteht" man auch den nach AUSSEN "einheitlichen" Charakter.

Ich denke, Ihr Urteil ist ein sehr eurozentriertes und kann somit kaum gerecht sein.


Ich halte nichts davon, wenn "der eine Freund" in der EU zündelt und "uns" Nordstream 2 verbieten will und wenn "der andere Freund" daran arbeitet, die Marke "Made in Germany" zu zerstören..... Man kaufe nur ehemals GUTE mittelständische Haushaltsprodukte. Also benötigt es ein geeintes Europa, das soweit wie möglich "an einem Strang" zieht. Ich hoffe, dass das auch die Dümmsten der "selbständigen" Länder irgendwann begreifen und sich nicht mit "Glasperlen" abspeisen lassen.

Aber "der eine Freund" hat die EU erfunden und der andere einst "Made in Germany" erfunden, um den Deutschen zu schaden, nicht, um ihnen zu nutzen. Beide Freunde sind englische Muttersprachler. Aber die Deutschen haben aus Made in Germany was gemacht. Das würde ich mir eher wieder wünschen.

Ich finde allerdings den Gedanken mit den Glasperlen als Ironie der Geschichte, die sich nun gegen die kolonialistischen Europäer richtet, mit einem lachenden Auge nur gerecht.

Ansonsten bleibe ich bei meiner Ansicht, dass die europäischen Nationen bald mit den Russen einen gemeinsamen eurasischen Wirtschaftsraum bewohnen werden. Die Chinesen helfen lediglich, die kolonialistische EU, die zuvor von den eigenen Bankstern in Trümmern gelegt wurde, sozusagen nun im Sinne Eurasiens und der neuen Trilateralen Weltordnung sturmreif zu wirtschaften. Für uns Deutsche bedeutet das in jedem Fall eine Befreiung vom angelsächsisch vatikanisch französischen Joch. Ich fürchte jedenfalls nicht, dass wir mit Russen und Chinesen da vom Regen in die Traufe kommen.


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