In Deutschland war das so

Mephistopheles, Sonntag, 19.05.2019, 10:27 (vor 2049 Tagen) @ Silke3307 Views

Lieber Nico,

die über die Zeit nur aus erzwungenen Überschüssen

Das genaue Gegenteil wäre erst plausibel, und die sich notwendigerweise

immer >wieder ergebenen Überschüsse erzwingen erst das monetäre
Wirtschaften, weil >diese (per Defenition des Überschussbegriffes) nicht
verkonsumiert, und >deshalb nur verkauft werden können.

Geld kommt immer auf kurant gemachten Schulden daher und nicht auf
Überschüssen.

So führen die Überschüsse zur Geldentstehung, und nicht umgekehrt!


Die per Machtakt gesetzten Abgabeschulden sind keine Überschüsse sondern
erzwingen erst eine Überschussproduktion.

Der Zwingherr initiert diesen Prozesss NICHT,


Er startet ein ZMS mit eigener Verschuldung und das Wirtschaften der
Bürger darin mit deren Verschuldung (Abgaben).

und stört diesen nur, indem nämlich erst er den Sozialismus

einführt.

Er nimmt als Zentralinstanz die Gegenposition der Ohnmacht der
Gemeinschaft ein - Macht und wird darum ursächlich für das
Zentralmachtsystem.

PCM richtet sich mit seiner Abrede eines Überschusses gegen die

Herleitung

einer Tauschwirtschaft. Damit hat er Recht und Unrecht zugleich.


PCM leitet die Zusammenhänge richtig, vollumfänglich und vor allem in
den richtigen Ursache-Wirkung-Ketten her.

weil

er weiß, dass der Weg dadurch effektiver wird.


Nur in Gemeinschaften arbeiten alle an der Versorgung der ganzen
Gemeinschaft mit.
In Eigentumsgesellschaften kann es sich dein Holzsammler nicht leisten,
seine Potentiale und Ressourcen für Fremde zu verbrauchen (im Wald, der
Eigentum von jemandem ist) ohne dafür entschädigt zu werden
(Spezialisierung der Arbeit), weil er das von ihm verbrauchte ersetzen
muss. Er hat Energie und mehr verbraucht und muss zur Wiederherstellung
essen, hat aber kein Essen gesammelt sondern nur Holz.

Praktisch war es so, dass der eine Sohn Land geerbt hat, das er bewirtschaften konnte, um aus dessen Erträgen zu leben,; der andere Sohn aber nicht. Doch der musste auch von irgendetwas leben. Also hat er sich entschlossen, den (lebens)gefährlichen Beruf des Holzfällers zu ergreifen.
Von wegen Tauschwirtschaft. Niemand käme auf die Idee, in einer Tauschwirtschaft, wenn es sie denn gäbe, Bäume in der Wildnis zu fällen, wo einen jeder Baum beim Niederstürzen erschlagen kann, wenn der Fäller nicht aufpasst.
Woher weiß der Holzfäller, wie er herangehen muss,um nicht vom niederstürzenden Baum erschlagen zu werden? Nur durch Erfahrung, dass nämlich etliche Holzfäller bereits erschlagen wurden. Daraus lernten die Überlebenden.
Niemandem würde es in einer Tauschwirtschaft auch nur im Traume einfallen, einen solch gefährlichen Beruf zu ergreifen.
Dann muss der Holzfäller die geschlagenen Stämme zum Fluss bringen, Auch ein mühsames Geschäft. Warum zum Fluss? Eben, weil es keine Tauschwirtschaft gab und die potentiellen Abnehmer ganz woanders wohnten als da, wo die Bäume gefällt wurden. Die wohnten nämlich in den Städten und die Städte lagen immer am Fluss. Warumlagen sie am Fluss? Eben weil es keine Tauschwirtschaft gab, sondern weil der Fluss es ermöglichte, Güter zu transportieren.
Nie und nimmer hätte einer in einer Tauschwirtschaft den hochgefährlichen Beruf eines Flößers ergriffen,um völlig wildfremden Leuten, mit denen er weder verwandtschaftliche noch freundschaftliche Beziehungen hatte, Holz zu beschaffen.
Warum hatten die in den Städten überhaupt Holzbedarf von ihnen persönlich völlig fremden Lieferanten? Eben weil es keine Tauschwirtschaft gab, sondern die Zimmermänner, die Schreiner und alle anderen holzverarbeitenden Berufe das Holz nicht für sich bentigten, sondern wiederumfür Abnehmer,die ihnen wiederum persönlich völlig fremd waren.

Überhaupt kann ein
Überschuss-Begriff erst einem Besitzdenken entspringen, weil nur so

eine

Trennung von Bedarf und Überschüssigem erst gezogen werden kann.
Andernfalls müsste alles was nicht verkonsumiert wurde – also die
gesamte verbleibende Welt – als Überschuss erscheinen.


Nico, du hast das mit den Terminen schon wieder nicht berücksichtigt.
Mangel und Überschuss sind egal, wenn sie vor oder nach dem Termin
erscheinen.
Zum Termin muss das erscheinen, was "gehabt werden muss", genau in der
Menge und Qualität die erforderlich ist.

Der Termin ist dann, wenn der Flößer mit dem Holz an der Zollstelle vorbeikommt. Und so eine gab es alle paar Kilometer.Dabei hatten die Zöllner aber überhaupt kein Interesse an dem Holz noch wollten sie etwas tauschen.

Diese Überlegungen sollen hier aber reichen. PCM‘s Ausführungen

hierzu

sind also nicht falsch, aber womöglich fehlt es an Präzision.


Präziser als Martin geht es nicht.

Richtig ist
also, dass mit dem bloßen bewussten Erkennen eines Überschusses an

sich,

die Geldentstehung bereits begonnen hat.


Nein.

Dass dieses Holz aus den Alpen irgendwann an den Städten an den bayerischen Flüssen oder an der Donau anlandete, war keineswegs dem Überschuss geschuldet, sondern dem Mangel. angel sowohl bei den Lieferanten, die sich auf diesen gefährlichen Beruf nur deswegen eingelassen hatten, weil sie eben nicht geerbt haben und Mangel bei den Abnehmern, die im Winter so ungern froren, aber leider keine Lebensmittel zum Tausch anzubieten hatten, Dafür atten sie aber jede menge andere Produkte erzeugt, an denen aber wiederum der Holzfäller und der Flößer keinerlei Interesse hatten.

Eine Tauschwirtschaft kann ihr
nicht vorangegangen sein, weil die Präsenz von dafür notwendigem

Besitz

bereits die Geburtsstunde des Geldes bedeutet.


Tauschwirtschaft gab es in Systemen ohne Geld nicht.
Kula-Ringe und Potlatch sind keine Tauschwirtschaft sondern rituell-
festliche Phänomene.

Tauschwirtschaft gab es deswegen nicht, weil niemand das Risiko und die Entbehrungen auf sich genommen hätte, die nun mal nötig sind, um dem potentiellen Tauschpartner die Produkte zur Verfügung zu stellen, um sie gegen Produkte zu tauschen, die er selber nicht benötigt.

Das gilt natürlich auch für den angeblichen Tauschhandel in der Steinzeit. Wieso sollte jemand das Risiko auf sich nehmen, durch das Gebiet wildfremder Stämme zu ziehen, wo er jedesmal Gefahr läuft, erschlagen zu werden, oder, wenn man friedfertig war, dass ihm das Zeug, was er für einen Tausch anzubieten hätte, einfach entschädigungslos abgenommen würde, um dafür Dinge zu erhalten, die er nicht braucht?

Gruß Mephistopheles


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