Jeder beliebige zusammenhängende Prozess im Debitismus startet mit einer Verschuldung und nicht mit Überschuss
Lieber Nico,
die über die Zeit nur aus erzwungenen Überschüssen
Das genaue Gegenteil wäre erst plausibel, und die sich notwendigerweise immer >wieder ergebenen Überschüsse erzwingen erst das monetäre Wirtschaften, weil >diese (per Defenition des Überschussbegriffes) nicht verkonsumiert, und >deshalb nur verkauft werden können.
Geld kommt immer auf kurant gemachten Schulden daher und nicht auf Überschüssen.
So führen die Überschüsse zur Geldentstehung, und nicht umgekehrt!
Die per Machtakt gesetzten Abgabeschulden sind keine Überschüsse sondern erzwingen erst eine Überschussproduktion.
Der Zwingherr initiert diesen Prozesss NICHT,
Er startet ein ZMS mit eigener Verschuldung und das Wirtschaften der Bürger darin mit deren Verschuldung (Abgaben).
und stört diesen nur, indem nämlich erst er den Sozialismus einführt.
Er nimmt als Zentralinstanz die Gegenposition der Ohnmacht der Gemeinschaft ein - Macht und wird darum ursächlich für das Zentralmachtsystem.
PCM richtet sich mit seiner Abrede eines Überschusses gegen die Herleitung
einer Tauschwirtschaft. Damit hat er Recht und Unrecht zugleich.
PCM leitet die Zusammenhänge richtig, vollumfänglich und vor allem in den richtigen Ursache-Wirkung-Ketten her.
Geld ist
tatsächlich KEIN Tauschmittel für den Verkehr von Überschüssen,
Richtig.
aber
der Überschuss ist dennoch essenziell für die Geldentstehung.
Geld entsteht aus Verschuldung und nicht aus Überschuss.
Es ist also
richtig, dass niemals Geld in eine Tauschwirtschaft erst eingeführt wurde,
um diese zu erleichtern,
Natürlich.
es waren aber von Beginn an Überschüsse, welche
kreditär (debitistisch) veräussert wurden.
Kreditvergabe ist nicht "verleihen von Überschüssen" sondern Ausweitung von Grenzen per Vertrauensbildung.
Ein Kredit muss refinanziert werden und bedarf einer Besicherung.
Überschüsse sind zunächst nur das Resultat bewussten Denkens und nur
das nicht-denkende Wesen kennt diese auch nicht. Ein Raubtier frisst, bis
es sat ist, und lässt den Überschuss liegen, von dem dann die Geier
zehren. Wenn aber der Mensch in den Wald geht, um Holz für das Feuer zu
sammeln, dann denkt er auch daran, seinem Nachbarn etwas mitzubringen, weil
er weiß, dass der Weg dadurch effektiver wird.
Nur in Gemeinschaften arbeiten alle an der Versorgung der ganzen Gemeinschaft mit.
In Eigentumsgesellschaften kann es sich dein Holzsammler nicht leisten, seine Potentiale und Ressourcen für Fremde zu verbrauchen (im Wald, der Eigentum von jemandem ist) ohne dafür entschädigt zu werden (Spezialisierung der Arbeit), weil er das von ihm verbrauchte ersetzen muss. Er hat Energie und mehr verbraucht und muss zur Wiederherstellung essen, hat aber kein Essen gesammelt sondern nur Holz.
Überhaupt kann ein
Überschuss-Begriff erst einem Besitzdenken entspringen, weil nur so eine
Trennung von Bedarf und Überschüssigem erst gezogen werden kann.
Andernfalls müsste alles was nicht verkonsumiert wurde – also die
gesamte verbleibende Welt – als Überschuss erscheinen.
Nico, du hast das mit den Terminen schon wieder nicht berücksichtigt. Mangel und Überschuss sind egal, wenn sie vor oder nach dem Termin erscheinen.
Zum Termin muss das erscheinen, was "gehabt werden muss", genau in der Menge und Qualität die erforderlich ist.
Diese Überlegungen sollen hier aber reichen. PCM‘s Ausführungen hierzu
sind also nicht falsch, aber womöglich fehlt es an Präzision.
Präziser als Martin geht es nicht.
Richtig ist
also, dass mit dem bloßen bewussten Erkennen eines Überschusses an sich,
die Geldentstehung bereits begonnen hat.
Nein.
Eine Tauschwirtschaft kann ihr
nicht vorangegangen sein, weil die Präsenz von dafür notwendigem Besitz
bereits die Geburtsstunde des Geldes bedeutet.
Tauschwirtschaft gab es in Systemen ohne Geld nicht.
Kula-Ringe und Potlatch sind keine Tauschwirtschaft sondern rituell- festliche Phänomene.
Liebe Grüße
Silke