Realität und Ideal
Ein wichtiger Denkanstoß von Naclador.
Mein Beitrag:
Das Denken ist bei allem gefragt. Wir verwenden es einmal, um die Realität zu erkennen. Wir nehmen die Dinge um uns herum wahr und bilden Begriffe, um durch sie die Realität erkennend zu durchdringen. Nennen wir diese Begriffe daher Erkenntnisbegriffe.
Nun sind wir aber nicht darauf angewiesen, alles so zu lassen, wie es ist. Wir können es durch unser Handeln verändern, und das geschieht ja auch unentwegt tagtäglich. Und wir können völlig Neues schaffen. Durch Arbeit wird die Natur verändert, und auch menschliche Einrichtungen werden immer wieder verändert. Bestehendes kann nur verändert und Neues nur geschaffen werden, wenn man zuvor eine Idee oder einen Begriff hat, was verändert oder geschaffen werden soll und wie es aussehen soll. Ich entwerfe in Begriffen und Vorstellungen ein Ideal, wie es sein sollte und versuche, das nun in die Realität umzusetzen. Dass dies selten 1:1 gelingt, ist für das Prinzip sekundär.
Während bei der Erkenntnis der wahrnehmbaren Realität diese zuerst da ist und dann dazu die entsprechenden Begriffe gewonnen werden, ist es beim verändernden und schaffenden Handeln umgekehrt: Zuerst sind die Begriffe und Ideen da und dann die entsprechende wahrnehmbare Realität. Diese Begriffe sind Ideale oder Handlungsbegriffe. Erkenntnisbegriffe erfassen das Gewordene, Vergangene; Handlungsbegriffe erfassen das Zukünftige, Sein-Sollende. Wenn man sie in diesem Sinne utopisch nennt, ist das im positiven Sinne treffend. Alle menschliche Entwicklung wird durch Handlungsbegriffe vorangetrieben.
Alles von Menschen Geschaffene ist aus solchen Handlungsbegriffen hervorgegangen. Also kann es auch wieder durch korrigierende, verbessernde Begriffe verändert und umgestaltet werden. So zum Beispiel das Geldsystem, das hier einmal, ohne Vorurteile aus bestehenden Verhältnissen, vom Ideal der Gerechtigkeit her gedacht ist: Zur gerechten Funktion des Geldes