Bei mir beginnt die Abirrung viel früher.
Guten Tag,
Gehe ich vom Wortsinn aus, also unsere transzendente Rückbindung an die
Welt jenseits von Ich, Raum und Zeit, und übersetze ich mir religio mit
Achtsamkeit und Sorgfalt in der Betrachtung der Welt und dem, was sie im
Innersten zusammenhält, dann ich auch. In diesem Betracht halte ich aber
die meisten Pfaffen für vollkommen abgeirrt vom eigentlich Religiösen. Sowas ähnliches wurde ja auch bereits in der Bergpredigt erwähnt.
Mag sein, dass die meisten Pfaffen abgeirrt sind. Ich kenne nur zwei drei Pfaffen und die wirken auf mich nicht mehr und nicht weniger abgeirrt als Sie und ich. Für mich beginnt die Abirrung bereits damit, sich tagein tagaus seitenweise über die Abirrungen anderer auszulassen, anstatt seiner Sorgfaltspflicht in der Betrachtung der eigenen kleinen Welt nachzukommen.
Dann fragen Sie ihn doch einfach! Seine Bücher sind seit 1966 auch nicht
mehr auf dem vatikanischen Index. Also nur zu! Obwohl... -eigentlich können
Sie sich diese Frage selbst leicht beantworten. Denn nicht er stellt sie
Ihnen, sondern Sie sich selbst. Jeden Tag mit allem, was Sie sind und tun.
Sie merken es nur noch nicht. Beobachten Sie das einfach mal an sich, ob
Kant mit seinen Fragen richtig liegt.
Die Frage, ob es einer Gemeinschaft zuträglich ist, Fragen zu formulieren, die sich jeder nur selber beantworten kann, habe ich mir bereits beantwortet. Meine Antwort lautet: Nein, es ist einer Gemeinschaft nicht zuträglich. Es säht Zwietracht und Unfrieden. Fast alle Fragen die ich hier stelle habe ich mir schon selber beantwortet. Aus Ihren Hinweisen schließe ich aber, dass Sie noch nicht soweit sind oder Sie trauen sich nicht aus der Deckung und übertünchen Ihren Rückstand mit guten Ratschlägen.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider