Die Milchmädchenrechnung der sog. Debitisten ..
PCM zu Meister Marx:
"Marx hat schlau erkannt, dass der Gewinn, den er so hübsch"Mehrwert" nennt, nur zu realisieren ist, wenn jemand anderer als die ausbeutende Kapitalistenklasse und die ausgebeuteten Arbeiter die fehlenden 100 herbeischafft. Wie inzwischen bewiesen, muss es sich um die sogenannte Entität des"Nachschuldners" handeln: es muss jemand sein (Unternehmer, Arbeitnehmer, Staat, Ausland), der die fehlenden 100 herbeischafft - in strenger Reihenfolge: 500 sind Kosten und ergo in der Cirkulation vorhanden, 100 "Mehrwert" (gewünscht, kalkuliert), 100 vom Nachschuldner gestemmt, dann an die Kapitalistenklasse übertragen, so dass diese schließlich auf 600 kommt."
Na dann schauen wir mal etwas genauer hin ... Angenommen, was der typische Fall ist:
__ 1) Ein Unternehmer besitzt anfangs des Monats 100 GE Eigenkapital. Er benötigt aber voraussichtlich 500, um seine Produktionskosten (inkl. Personal) zu decken. Also verpfändet er bei seiner Hausbank sein Hab & Gut und nimmt 500 als (Überziehungs-) Kreditlinie auf. Er hat nun zusammen 600 GE. 500 gibt er im Laufe des Monats für die betrieblichen Ausgaben; mit den restlichen 100 finanziert er seinen eigenen Lebensunterhalt (samt seiner Familie). Insgesamt hat er also bis Ende des Monats 600 ausgegeben. Bis Ende des Monats nimmt er die ausgegebenen 600 wieder als Erlöse für seine Produkte ein, wovon 100 sog. "Mehrwert" sind: 600 - 500 = 100. Er tilgt seinen Kredit in Höhe von 500, zzgl. 25 für Zins. Es bleiben ihm also noch 75 übrig. Er hat zwar 25 verloren, aber damit sich und seine Familie ernährt.
__ 2) Er nimmt nun, am Anfang des folgenden Monats wieder 500 als Kredit auf (da sein Pfand wieder frei und auch die Bank zufrieden ist) und gibt sie für betriebliche Kosten aus; wie gehabt. Mit den restlichen 75 finanziert er seinen Unterhalt (samt Familie). Er gibt also 575 im Laufe des Monats aus. Am Ende des Monats nimmt er wieder 600 ein, da auch die Bank ihre 25 Zinseinnahme aus dem Vormonat nun ausgegeben hat .. auch sie muss ja schließlich irgendwie überleben. Mit 500 tilgt er seinen Kredit, zzgl. 25 Zins. Nun hat er wieder 75 übrig. Diesmal hat er sogar gar nichts verloren, obwohl er seinen Unterhalt (samt Familie) finanzieren konnte.
__ 3) Er nimmt nun, am Anfang des folgenden Monats wieder 500 als Kredit auf ... Mit 75 finanziert er seinen Unterhalt ... alles weitere wie unter 2)!
Jetzt kann also das ganze von vornherein losgehen und im Prinzip bis in alle Ewigkeit wiederholt werden. Jedermensch kann es überprüfen.
Ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass jener Unternehmer für den gesamten Unternehmersektor steht, wie auch die Bank für den Bankensektor und die Kunden des U. für die Gesamtheit der Konsumenten. Es funktioniert reibungslos auch mit viel höheren Zinssätzen. Statistisch betrachtet läuft es also in einer gesunden VoWi so, wie ich es beschrieben habe.
Aber ich weiss auch, dass dies die hier versammelte "debitistische Logik" (außer meiner) niemals begreifen wird. Sie wird nun mit allerlei Stützbalken (Themaerweiterungen) hergerannt kommen, um ihr einstürzendes Gebäude irgendwie zu retten. Es wird aber nichts fruchten.
Noch eine Frage: Was kann der U. verpfänden, um an die Kredite seiner Hausbank zu kommen? Es gäbe da zahlreiche mögliche Sachwerte in seinem Privatvermögen, so z.B. Grund & Boden, Haus, Gold, Kunstgegenstände, anstehende Erbschaft, ein Patent- oder Nutzungsrecht etc.. Und woher nahm der Unternehmer Grund & Boden, dieses segensreiche Raubgut, um es zu verpfänden? Das habe ich u.a. hier erklärt (weiter unten):
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=429574
PPS für Beo2
Der Sinn der Wirtschaft, ...
Du meinst sicherlich das heutige Wirtschaftssystem, welches ein altes ist (seit ca. 9.000 Jahren, seit Einführung der Sklaverei**) ...
das Ziel allen Planens, Rechnens, rastlosen Tätig seins, der Zweck der Maloche schlechthin ist nicht die Güterwelt, nicht der »Bedarf«, nicht der »Konsum«, das »bessere Leben«, und wie die schönen Sprüche aus den Sonntagsreden alle lauten. Der einzige Sinn des Wirtschaftens ist die Vermeidung des permanent und unerbittlich drohenden Untergangs.
Das kann doch nicht der Sinn des heutigen Wirtschaftssystems sein, da es alle paar Jahrzehnte ja tatsächlich untergeht (inkl. Wirtschaftskriege), seit Jahrtausenden! Das ist doch gewiss allen Beteiligten längst bekannt. Und gewiss, es gingen nicht alle Beteiligten dabei unter .. sondern im Gegenteil, einigen hat es sehr "geholfen".
Wir wirtschaften nur, um nicht unterzugehen.
Nein, der Gott, der Sinn & Zweck des heutigen Wirtschaftens ist: die KAPITALRENDITE**. Nur leider leider, es funktioniert nicht nachhaltig.
Auf das übrige Geschwurbel gehe ich nicht ein, da es ohne jegliche Substanz ist.
Mit Gruß, Beo2
*) Kapital'Ismus = Kapitalrendite'Ismus = "Kapitalrendite_ist_der_oberste_Sinn_&_Zweck_von_Wirtschaft_und_Arbeit"-Ideologie (.. von der Notwendigkeit des Primats & Diktats der Kapitalinteressen) . . . Ausdruck und Ergebnis einer kollektiven Geisteskrankheit (Soziopathie);
*) -ismus/-istisch = bezogen auf, orientiert am, bestimmt/beherrscht durch, dienlich/verpflichtet dem ...
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Meine Definition des Begriffs SKLAVE:
*) Machtlosigkeit = keine polit. Macht/Lobby (früher: kein Wahlrecht), keine Mitbestimmungsrechte am Arbeitsplatz;
*) Mittellosigkeit = kein Privatvermögen, kein Eigentum am Grund & Boden;
*) Lohnabhängigkeit = kein Kapitalvermögen, keine Eigentumsrechte an den Produkten, keine Gewinnbeteiligung, Lohn nahe am Existenzminimum;