Hallo mp, eine messerscharfe Analyse und ein ganz wesentlicher Punkt! (mT)

DT, Dienstag, 22.04.2025, 17:09 (vor 237 Tagen) @ Miesepeter4548 Views
bearbeitet von DT, Dienstag, 22.04.2025, 18:10

In der Tat besteht die Gefahr, daß China allzu dominant wird. Bei jährlich Hunderttausenden neuen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, die ein hervorragendes Universitätssystem ausspuckt, was schon jetzt weltweit dominierend ist, vor USA, Japan, UK und Deutschland/Europa, und einem Elan, alles sofort umzusetzen, dazu ohne Probleme Software und vor allem auch KI einzusetzen, ist das auch kein Wunder.

Ich selber verkaufe meine Produkte nach wie vor nach China. Das ist ja gerade mein Credo, wir brauchen in einer globalisierten Welt freien Handel, und die besten Produkte, die beste Qualität soll gewinnen. Die verfaulten und verfetteten Amis brauchen wir nicht mehr, wenn sie ihre Produkte nicht auf einen Standard bringen wie noch in den 70er oder 80er Jahren zB Hewlett-Packard, das waren die besten Elektronik-Laborgeräte der Welt, aber dann haben irgendwann die BWLer, Controller und Consultants übernommen, wie bei AT&T, dann hat die Politik die führende Firma auf dem Telekommunikationssektor und ihre großen forschenden Labors (Bell Labs) zerschlagen, und heute müssen sie Huawei im Amiland und in Europa verbieten, weil ihre NokiaBellLabs Produkte nicht mehr state of the art sind. Heimlich machen sie aber die Huawei Produkte auf und versuchen, sie zu reverse engineeren.

Mit Zoll- und Handelsschranken wird man das nicht in den Griff bekommen. Nur mit Innovation. Und da haben die Chinesen und Koreaner und die paar Leute in Singapore am meisten vorgelegt und werden davon lange zehren können, Taiwan was Halbleiter angeht ebenso und zum Glück ist in Deutschland und in Europa Innovation auch (noch) hoch angesehen. Wenn es nach mir ginge könnte das noch wesentlich aggressiver angegangen werden, aber im Vergleich was die Amis gerade erleben steht Europa noch gut da.

Die Idee von Trump, die Unis unter Druck zu setzen und die Forschung und Innovation zu behindern ist hirnrissig. Die globale Dominanz im 21. Jahrhundert geht nur über die Köpfe und auch dort nur über Natur- und Ingenieurwissenschaften. Alles andere woke und linksgrüne Gelaber und Klimageschwätz ist für die Tonne. Verbrannte Geldscheine.

Das zeigt sich immer wieder, jetzt in China und bis jetzt bei den High-Tech Firmen in Deutschland, beim High-Tech Mittelstand, aber auch bei den Silicon Valley Firmen in USA, Elektronik und Software in Kalifornien, Texas, Washington, Biotech an der Ostküste. Die sind die eigentlichen Wohlstandsbringer und Motoren des Wachstums. Daß Trump das nicht begreift ist unverständlich. Wahrscheinlich weil sie demokratisch wählen und er seine Wähler eher aus der ländlichen Bevölkerung, den sog. Rednecks rekrutiert. Aber wenn man die USA den Rednecks überlassen würde bedeutet das Stillstand, und genau wie Du fulminant korrekt beschreibst, würde in kürzester Zeit China die komplette Wertschöpfungskette dieser Rednecks übernehmen.

Man muß sich das einmal vor Augen halten: die meisten Amis in den meisten Bundesstaaten arbeiten entweder bei Walmart oder sind Truck Drivers. Erschreckend! Keine Wertschöpfung, nur Dienstleistung, nur Verteilung. Keine Innovation. Die wird getragen von hauptsächlich Ausländern, Russen (Brin und Page), Jxn (Zuckerberg), Bezos, Musk, Deutschen (von Bechtolsheim, Thiel), Indern und Chinesen.

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Den Link anklicken und den Zeitschieber verschieben:
https://www.npr.org/sections/money/2015/02/05/382664837/map-the-most-common-job-in-ever...
Heute gibt es vier Staaten, wo die Mehrheit sogar "Software Developer" ist: WA, UT, CO, VA.

Das ganze deutsche System beruhte auf hervorragender Bildung auf ALLEN Ebenen, incl. Hauptschule und Realschule. Zwei Namen sind hauptschuldig und gehören längst zur Rechenschaft gezogen wegen der Zerschlagung unserer breiten Bildung: Andreas Schleicher, OECD und PISA, sowie Edelgard Bulmahn, frühere Bildungsministerin die unser 3-gliedriges Schulsystem zerschlagen hat und das Diplom an den Unis abgeschafft hat.

Ersterer hat behauptet, Deutschland hätte im Vergleich mit den OECD Ländern eine zu geringe Universitätsabschlußquote und hat zusammen mit Bulmahn das typische Ausbildungssystem zerstört, dazu kam noch die Bertelsmannisierung der Universitätsausbildung mit der Einführung von BSc und MSc und der Zerstörung des deutschen Diplomabschlusses.

Was haben wir jetzt? Verdummte Unterschichten, die kaum noch schreiben und lesen können, Analphabetisierungsraten wie dereinst in Kurdistan, Syrien oder im Gazastreifen, und Hunderttausende nutzlose linksverdreckte Grüne, die "Abschlüsse" in Soziologie und anderem Laberzeugs vorweisen.

Und was fehlt? Maschinenbauer, Elektrotechniker, Informatiker, Naturwissenschaftler. Die das Land voran bringen. Die Erfolge in den ersten 30 Jahren des 20. Jhs in Deutschland waren die Folge der konsequenten Schulbildung breiter Schichten, die unter Bismarck ab 1871 eingeführt wurde. So langfristig muß man denken.

Der Erfolg von Korea und China und Singapore, einige der ärmsten Länder der Welt noch in den 1950er Jahren, ist der Erfolg konsequenter Schulbildung in den Naturwissenschaften gewesen.

Xi Jingping und seine Vorgänger waren alle Ingenieure. Es ist eine Schande, daß ausgerechnet die elende Dx als promovierte Naturwissenschaftlerin unser Land so in die Grütze geritten hat, aber da waren hauptsächlich strategische Fehler, die auch schon unter Kohl, Schröder und nicht zuletzt Schäuble begannen daran schuld.

Eine "Hoffnung", die ich habe, und was ich auch schon in Ansätzen sehe, ist, daß die Chinesen langsam frustriert werden. Genau dasselbe, was bei den Ingenieuren der 90er Jahre eingesetzt hat. Lange und harte Ausbildung, massive Konkurrenz wegen der vielen Babyboomer, Rezession ausgelöst durch Sättigung und Überproduktion in den 70ern und 80ern, kaum Chancen auf dem Wohnungsmarkt in den Ballungszentren, Frustration daß die guten Jobs und Posten alle schon durch die Generationen vorher besetzt sind.

Genau dasselbe wie jetzt in China, diejenigen, die in den 2000er Jahren aus Europa oder USA zurück gekommen sind und die ganzen guten Posten besetzt haben, hatten Glück, für wenig Geld eine Wohnung oder mehrere in Beijing, Shanghai usw. kaufen zu können, mußten noch nicht soviel leisten wie die Generation jetzt, und die muß ranklotzen ohne Ende, aber es reicht nicht für eine Wohnung für 500k-1MEUR in den Ballungszentren. Da macht sich Frustration und Resignation breit, und auch bei der Vorgeneration tritt nach 20 Jahren Dauersprint so langsam Ermüdung auf.

Die "Nachschuldner", die in den ersten 20 Jahren in China zu Dutzenden Millionen aus dem Westteil des Landes gekommen sind und 80h die Woche die Infrastruktur aufgebaut haben und das Versprechen hatten, daß es ihnen besser geht, fehlen so langsam. Diese Effekte reifen jetzt so langsam heran, und bei den ersten Großprojekten aus den frühen 2000ern sehe ich schon Zerfallserscheinungen, wie bei den ersten großen Flughäfen usw. Die Aufgabe, jetzt Wartung und Instandhaltung zu übernehmen, ist nicht besonders glamourös. Mal sehen, ob die Chinesen das besser machen als der elende und schuldige Mehdorn und seine Nachfolger...

DT


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