Hallo Kaladhor, kurze Frage: (mT)
Inwiefern hat "die Einführung des Internets und von Smartphones" (Zitat von Dir) zur Verdummung und Gleichschaltung der Menschheit beigetragen?
In meiner Kindheit wuchs ich auf mit 3 Programmen im Fernsehen, dazu noch die Standard 3 lokalen Programme im Radio, mit etwas Glück bekam man auch noch ein 4. Programm und im Radio über Mittelwelle oder Kurzwelle etwas weiter entferntes, aber Radio Tirana vom Enver Hodxa war nicht so wirklich erbaulich. Es gab noch die Tageszeitung und den Zeitungskiosk, später auch den Zeitungsstand im Supermarkt. Tatsächlich hatte ich mal als Schüler ein Newsweek-Abo.
Wenn ich etwas wissen wollte, mußte ich an unseren großen, 20-bändigen Brockhaus gehen, das war sozusagen das gesammelte Familien-Fachwissen, das außer den eigenen Erfahrungen der Eltern und Großeltern drüber hinaus ging. Die nächste Unibibliothek war 30 km entfernt und wenn man Patentrecherche vornehmen wollte, auswärtige Zeitungen oder Fachbücher anschauen wollte, mußte man dorthin. Vor 16 mit Moped war das praktisch nicht möglich, weil der Zug von der Bahn gecancelt worden war.
Mit dem Internet und später mit dem Smartphone eröffnete sich die gesamte Welt des Wissens daheim am PC und jetzt sogar in der Hosentasche, wenn ich die Geburtenrate in Australien im Jahr 2022 wissen möchte, kann ich das binnen 5 Sekunden ergoogeln.
Wenn ich Meinungen von Impfbefürwortern und Impfgegnern anhören möchte und mir meine eigene Meinung bilden dann kann ich das.
Wenn ich mir selber Klima/Wetter/Flut/Temperatur/etc. Daten vom Ort xy in Deutschland und in der Welt anschauen möchte, dann kann ich das.
Binnen weniger Klicks.
Ich für meinen Teil bin seit 1990, solange habe ich Internet, definitiv besser informiert als ich das früher war.
Dazu kommt, daß ich mir gerne selber vor Ort mit meinen eigenen Augen und durch Gespräche mit den Leuten vor Ort ein Bild mache und nicht so viel auf Kaffeeklatsch oder Stammtischgeschätz gebe.
Dank der Möglichkeiten seit den späten 1990er Jahren, auch günstig (bis vor kurzem) in die hintersten Winkel der Welt zu kommen und dank eines deutschen Reisepasses, der mich praktisch überall hin fahren läßt (selbst nach Nordkorea käme man als Deutscher rein) habe ich sicher mehr und bessere Informationen über das Weltgeschehen als alle Generationen vor mir.
DT, der sich grade ein Bild in Asien und Australien macht
PS: Daß die Methode "censorship through ignorance", die die Amis praktizieren, was mir während meines Studiums in den USA auffiel, wirkt, ist davon unbenommen. In der Unibibliothek in den USA damals gab es alleine an die 5-10 deutsche Zeitungen/Zeitschriften. Neben Spiegel, Stern und Zeit gab es auch die FAZ, die Süddeutsche, und ein paar größere lokale Zeitungen wie den Tagesspiegel. Dasselbe galt auch für russische Zeitungen (die hatten mit ein paar Tagen Verzug auch die Pravda/Isvestia, Kommersant und anderes wenn ich mich recht erinnere. Insgesamt müssen da über 200 Tages/Wochenzeitungen und Magazine aus der ganzen Welt gelegen haben. Schon damals hatten wir über 100 Programme im Fernsehen über Kabel, aus der ganzen Welt. An DW TV und BBC erinnere ich mich noch gut, aber sogar russische und chinesische Programme gabs zu sehen. Die heute in D gecancelt werden.
Aber der Durchschnittsami schaute nur seine Standardprogramme ABC/NBC/CBS und PBS (weniger) an, gerne natürlich auch FOX und damals auch MTV und wußte weniger über die Welt als der kleine Bauernsohn aus der Palz.
Brot und Spiele eben.