Fast Alles ist machbar, wenn gewusst WIE ..!

Beo2, NRW Witten, Freitag, 07.01.2022, 13:28 (vor 840 Tagen) @ Naclador1923 Views
bearbeitet von Beo2, Freitag, 07.01.2022, 14:20

Konstant niedrige Staatsverschuldung ist nur unter einer Voraussetzung möglich: Man findet Nachschuldner im Ausland.

Das ist schon mal der erste Irrtum, denn: Die aktuell belasteten und die noch potentiell verfügbaren (inländischen) Schuldner bilden in einer gesunden VW eine geschlossene Kette (= "Prinzip Fahrradkette"): Wer gerade seinen Kredit tilgt, steht als potentieller Neuschuldner wieder zur Verfügung und stellt sich, evtl. nach einer kurzen Verschnaufpause, wieder ans Ende der Schlange vor dem Bankschalter. Diese Kette braucht grundsätzlich "niemals" abzureißen, zumal es ständig inländischen Nachwuchs für "verschlissene Kettenglieder" gibt oder geben KANN.
Nur die oberen Kettenglieder stehen unter Belastung und ziehen das Rad der VW! - die unteren sind ganz entspannt. Solch "nachhaltig wiederkehrende Neuschuldner" sind insbesondere die öffentliche Hand und die meisten Wirtschaftsunternehmen, evtl. auch ein Teil der besser verdienenden Endverbraucher. Es ist MÖGLICH!

Die Gesamtsumme aller Staatsschulden kann nur wachsen, solange die Wirtschaft wächst.

Korrekt. Also, die Staatsschulden müssen NICHT unbedingt wachsen.

Kein Staat fährt absichtlich seine Staatsverschuldung zurück, denn damit würde er Geld vernichten und zwangsweise in eine Deflation geraten.

Das ist der zweite Irrtum, denn: Wenn gehortete private Geldvermögen (siehe die Zockerbörsen) ordentlich besteuert würden, könnte der Staat seine Verschuldung auch OHNE Deflation senken. Das ist aber extrem schwierig .. wegen dem zu erwartenden "Widerstand".
Der bessere Weg ist: ein überproportionales Wachstum monetärer Guthaben (relativ zum BIP) durch gewisse Steuerpolitik erst gar nicht entstehen zu lassen. Dann könnte auch die Staatsverschuldung im gleichbleibenden Verhältnis (in %) zum BIP verbleiben. Auch das ist MÖGLICH!

Die Staatsverschuldung in der Volkswirtschaft verhält sich wie die Entropie in der Thermodynamik: sie wird stets größer, niemals kleiner.

Das gilt nur, solange die Wirtschaft wächst bzw. wachsen solle. Das geht aber selbstverständlich nicht ewig. Die "Entropie in jeder VW" ist zyklisch .. zudem unterschiedlich schnell zu- und abnehmend.
Irgendwann MUSS es aber gewiss einen Neubeginn geben .. eine Währungsreform, ein Reset, ein verbessertes System/Modell etc.. - denn nur so ist Evolution möglich. Das KANN durchaus abgefedert werden und MUSS nicht weiter schlimm sein. Wir sind gerade Jetzt diesbezüglich extrem gefordert!

Will ich in meinem Kühlschrank die Entropie senken, so geht das nur unter Erzeugung einer betragsmäßig größeren Menge Entropie im Außen. Analog: Will ich in meinem Staat die Verschuldung senken, geht das nur durch eine betragsmäßig größere zusätzliche Verschuldung des Auslands.

Deshalb profitiert mal der Eine, und später mal der Andere .. wie auf einer Schaukel. Das nennt sich: Geben und Nehmen.

Der Unterschied ist, dass man in der Wirtschaft Schulden unter Geldvernichtung tilgen kann, in der Thermodynamik gibt es keinen Weg, Entropie zu "tilgen".

Und genau dies KANN in einer VW geschehen, wenn eine gesteuerte Rezession gewünscht wird: eben die Schuldensenkung. Das KANN aber auch mit Hilfe der Steuer- und Ausgabenpolitik des Staates geschehen, welche eben zum vernünftigen "Steuern der VW" da sein sollte.

Aber erzähl doch endlich einmal: Welche ALTERNATIVE bietest DU uns an!? Nur herum Mosern ist ja billig und bringt nichts! .. außer noch schnellere Entropie. Wir brauchen eben eine "Zufuhr neuer Ideen"!
Es ist nämlich so: Eine "mentale Eisenbahn" kann nicht aus dem Gleis springen und einfach in eine andere Richtung fahren. Sie kann nur geradeaus vorwärts ("Weiter so, wie bisher!") oder geradeaus rückwärts ("Back to the roots!"). Etwas anderes kann nur ein (mentaler) Geländewagen.

Mit Gruß, Beo2
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