Das Problem der Rettungsboote
Nein, Österreicher bin ich nicht, obgleich ich Land und Leute schätze.
Das Problem ist das grundsätzliche Rettungsproblem. Wenn ein Schiff sinkt, ist es nötig, die frühen Anzeichen zu merken, sich vorzubereiten und nicht in den unrettbaren Zonen zu sein. Dann gilt es, selbst die notwendige Schutzkleidung und Minimalstausrüstung zu haben.
Danach ist das Rettungsboot zu finden und zu besteigen. Auch hier gibt es A-Positionen und auch die Frage, mit wem man da ins Boot steigen muss. Ist man im Boot, gilt es dem sinkenden Schiff zu entrinnen Abstand zu haben, dann gilt es sich mit dem Dilemma derjenigen im Wasser auseinander zu setzen, d.h. kann man jene retten oder muss man sich vor jenen retten, das hängt von der Bootskapazität ab. Und nun, wenn man das alles geschafft hätte, muss man selbst mit dem Rettungsboot, der Schicksalsgemeinschaft für eine unbestimmte Zeit auskommen und sehen, das Land zu erreichen.
Analog diesem Schema kann man diese Flucht planen, durchdenken und prüfen, was man tun kann. Es nützt ein Rettungsboot nicht, wenn man es nicht erreichen kann. Es hilft nicht, wenn man immer noch am sinkenden Schiff hängt, es nützt nicht, wenn man mit den falschen Leuten im Boot sitzt und noch schlimmer, das Boot von Leuten aus dem Wasser belagert, gestürmt und übernommen wird. Das sind deine Hungernden.
Am besten ist daher, früh, wenn man den Untergang für sicher glaubt, ein privates Boot zu nehmen, früh zu gehen und so viele dieser Probleme zu umgehen. Noch besser ist, immer ein privates Boot für sich als Rettungskapsel dabei zu haben, aber das ist wirklich nur wenigen vorbehalten.
Zuletzt, vielleicht sinkt das Schiff ja nicht, vielleicht ist alles umsonst und dann sitzt man verloren im Meer und merkt, dass man da zu übervorsichtig war. Auch das muss man im Auge haben, wenn man sich alles plant.