Hellenen und Byzantiner

Taurec ⌂, München, Freitag, 12.03.2021, 08:52 (vor 1289 Tagen) @ DT3641 Views
bearbeitet von Taurec, Freitag, 12.03.2021, 08:57

Hallo!

Ich meine einmal gelesen zu haben, daß die heutigen Griechen in Wirklichkeit anatolische Zuwanderer sind, während die damaligen Griechen eher die Römer der Hochzeit 1-2. Jh. Chr. stellten.

Stimmt wohl zu einem großen Teil, nur daß die "anatolischen Zuwanderer" in Wirklichkeit anatolische Griechen waren, die ursprünglich auch vom Peloponnes und Südbalkan stammten, siehe hier. Geht man von der dialektischen Gliederung des Altgriechischen aus, wohl überwiegend von Euböa, aus Böotien und Thessalien. Antike Restpopulationen der Griechen haben sich wohl hauptsächlich in einem Küstenstreifen um die griechische Halbinsel erhalten.

Es ist schwer vorstellbar, daß die Party- und Lottergesellschaft im heutigen Peleponnes und Kreta tatsächlich identisch mit den Spartanern sein soll, die mit 300 Mann das gesamte Perserheer aufgehalten haben oder die schon Rechenmaschinen a la Antikythera hatten

Identisch wohl nicht, aber genetisch stark verwandt. Nichtsdestoweniger gibt es zwischen dem klassischen Griechenland und Byzanz einen erheblichen kulturellen Bruch. Es sind (auch nach Spengler) tatsächlich zwei Hochkulturen. Unter dem Einfluß des Christentums entwickelten die Griechen mit Konstantinopel als neuem Schwerpunkt ab dem 3./4. Jahrhundert offenbar einen neuen Hochkulturzyklus, der die typischen 1000 Jahre vorhielt. Dagegen fiel der Kernbereich des klassischen Hellenentums in den Rang einer Provinz hinab. Die Populationen der antiken Poleis waren fellachoid, seelisch-kulturell also ausgelaugt und unfruchtbar. Es bestand offenbar kein Wille mehr, antike Kultur und Religion gegen das im Ostmittelmeer erstarkende Christentum zu behaupten, weswegen sie recht schnell aufgegeben und vergessen wurden. Auch gegen die einfallenden Slawen konnten sie keine ausreichende Wehrfähigkeit mehr entwickeln, weswegen sie im Kernland beinahe ausgestorben wären. Die Musik spielte nun in Konstantinopel, am Schnittpunkt zwischen westlicher Welt und dem Orient, wiederum mit einer gentisch von den Urgriechen abstammenden Population als Agens. Ab dem 14. Jahrhundert waren auch die Byzantiner fertig und konnten ihr Reich nicht mehr gegen die Osmanen behaupten. Unter osmanischer Fremdherrschaft führten die Griechen ein ebenfalls fellachoides Schattendasein, das bis heute fortdauert. Sie sind zwar politisch, aber nicht kulturell Teil des heutigen Europas (auch ihr Christentum ist anders als unseres). Auch die Berufung der heutigen Griechen auf die antike Kultur hat zwar eine gewisse genealogische, aber keine kulturelle Berechtigung.

Gruß
Taurec

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