Es wird keinen Sozialismus geben und keine Marktwirtschaft, sondern eben Herrschaft der Mandarine

Mephistopheles, Montag, 30.03.2020, 19:33 (vor 1459 Tagen) @ Talleyrand950 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 30.03.2020, 19:42

Servus Meph.

Genau dahin geht die Entwicklung und wir sind bereits so weit fortgeschritten, dass wir weder zu Marktwirtschaft noch zu Sozialismus zurückkehren können.

Och, die Rückkehr zum Sozialismus wird uns ganz leicht fallen, Du wirst sehen. Wir werden es erleben.

Die Rückkehr zur Marktwirtschaft wäre in Kontinentaleuropa ein Wunder, da gebe ich Dir recht. Ich sage voraus, daß Kontinentaleuropa (ohne England, Rußland, Polen) für die nächsten Jahrzehnte sozialistisch wird. Die Folgen kannst Du Dir ausmalen.

hier noch kurz die Analyse zur Erinnerung

Das zeigt auch die Leichtigkeit, mit der es den Mandarinen gelungen ist, die Herrschaft zu übernehmen. ohne den geringsten nennenswerten Widerstand der Bevölkerung. Vor Terror wie im Sozialismus brauchen wir uns m.E. nicht zu fürchten, wohl aber davor, dass jeder, der den Mandarinen nicht die verdiente Ehrerbietung zollt, still, heimlich und leise in der Psychiatrie verschwindet.


Das eben war ja ein eindeutiges Kennzeichen des Sozialismus (wer anderer Meinung ist, ist bösartig oder geistig krank, "dekadent" und gehört in die Psychiatrie) Das gibt es so nicht in der Monarchie und auch nicht in einer funktionierenden Republik.

Eben nicht. Das ist der Anachronismus. Anachronismus ist, wenn du unsere heutige Zeit der Vergangenheit überstülpst. Du verwechselst die heutige Zeit mit den Mandarinen. Der Sozialismus ist eine Erlösungs- und Fortschrittsglaube, deswegen ist jeder geisteskrank, der diesen Glauben nicht teilen kann. Auch die Christen gingen ursprünglich davon aus, dass die Ketzer nicht Verbrecher sind, sondern vom Teufel verführt wurden (diese Verführung bezeichnet man heute als Geisteskrankheit).
Die Mandarine hatten aber keine Erlösungsreligion, sondern das Bestreben, einen Sack von 700 Flöhen (Zitat Elli) zusammenzuhalten, weil sonst das Chaos ausbricht, der Zorn des Himmels. Wesentlich war dabei die Ehrerbietung gegenüber dem Mandarin, der keineswegs in seiner Person, sondern gegenüber den Gesetzen des Himmels. Erinnert das nicht an das Sozialpunktesystem in China heutzutage? Wer das nicht kann, sich in die soziale Gemeinschaft einzufügen, der ist eben geisteskrank.

Wenn ich mich recht entsinne, hat Schafarowitsch die Mandarine, also das kaiserliche China, als Feudalherrschaft bezeichnet, das in gewissen radikalen Phasen aber eindeutig sich in Sozialismus verwandelt hat: totale Herrschaft über ein Sklavenvolk, Massenmord, strengster Zentralismus und militärische Kommandowirtschaft. Also alles, was wir auch vom modernen (modernden) Sozialismus gut kennen.

Das Wort ist das Gleiche, ich bezweifle aber, dass die Sache die Gleiche ist. Sozialismus handelt immer im Sinne des Fortschritts hin zu einem Ziel. Kann ich mir für die chinesische Kaiserzeit nicht vorstellen.

Wenn Du neben Feudalismus, Kapitalismus, Sozialismus eine neue Herrschaftsform einführen willst, solltest Du das sehr gut begründen können.

Aber das wirst Du sicher noch nachliefern. Ich warte also.

Ich wollte eben darauf hinaus, dass die Herrschaftsform nicht neu, sondern nur für uns im Westen neu ist. Aber nicht für China. Deswegen wird sich China auch leichter darein finden. Was uns noch fehlt ist die Ehrerbietung.
Es wird auch in Zukunft Unternehmen und Unternehmer geben, aber nur unter der Aufsicht und Kontrolle des Staates (der Mandarine). Es wird auch bei uns in Zukunft Privateigentum geben, aber nur unter der Aufsicht und Kontrolle des Staates (der Mandarine).
Es wird auch in Zukunft Finanzinstitute und Privatiers geben, aber nur unter der Aufsicht und Kontrolle des Staates (der Mandarine).


Gruß Mephistopheles


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