Weder Sozialismus noch Kapitalismus, weder Diktatur noch Demokratie, kein Neustart, sondern die Herrschaft der Mandarine steht uns bevor

Mephistopheles, Montag, 30.03.2020, 14:00 (vor 1487 Tagen) @ Talleyrand1011 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 30.03.2020, 14:21

Servus Oblomow,

Hatten wir doch schon. 1789 ff wurde die besitzende Klasse vernichtet und entmachtet, 1917 ff noch gründlicher. Auch 1933 ff kam es zu einer Entmachtung der besitzenden Klasse durch einen Volkstribun.


Gibt es einen Unterschied? Ich würde sagen, der Zeitraum, bis alles sich so organisiert hatte, dass die Kohle in den richtigen Taschen war und der gefoppte Rest wieder erkannte, in die Röhre geguckt zu haben. Oder, der Virus siegt zum Schluss.


Naja, wo gab es im Sozialismus denn jemals Leute mit "Kohle?" Allenfalls kannst Du sagen, daß die Nomenklatura, bzw. der Pharao und seine Ratgeber "gleicher" war als alle anderen. Aber generell stellt der Sozialismus Gleichheit her, indem er alle verarmen läßt (und einen Rest, den er nicht verwerten will, liquidiert oder durch Sklavenarbeit vernichtet.)
Das macht er seit Jahrtausenden so. (Schafarewitsch lesen!) Der Sozialismus IST der Virus, als lügenhaftes Versprechen, das die Menschen versklavt.

Hallo Talleyrand, der Obl. hat einfach viel zu wenig Erfahrung mit dem Sozialismus (vermutl. ist er dazu zu jung :-) , um hier mitreden zu können. Deswegen antworte ich dir.
Das ist der Unterschied zwischen 1789, 1917, 1989 und 2020:

Das System, in das wir hineinschlittern, ist weder Freiheit noch Zwangsherrschaft, weder Kapitalismus noch Sozialismus, sondern eine Herrschaft der https://de.wikipedia.org/wiki/Mandarin_(Titel), in unserer Zivilisation als "Fachleute" bezeichnet. Sie sind unersetzlich. Zwar kann jeder einzelne von Mandarin und noch viel leichter eine Mandarineuse mit Leichtigkeit ersetzt werden, aber als Gesamtheit sind sie unersetzlich. Am ausgeprägtesten gab es dieses System bisher im alten China und ich vermute, das jetzige China und die Herrschaft der KPCh unterscheidet sich nicht sehr davon trotz allem kapitalistischen Firlefanz.
Die Mandarine lassen gerne Einzelne oder Firmen reich werden, ohne ihnen jedoch eine Herrschaft über ihren Reichtum oder ihre Firma einzuräumen. Wenn es anders wäre, dann hätte es auch gar nicht geklappt, Wuhan einfach vom übrigen Land abzuschneiden und die Wirtschaft stillzulegen. Die Versorgung der Bevölkerung wurde dann nicht mehr von den Kapitalisten, sondern von den Mandarinen organisiert. Und genau dahin entwickeln wir uns, irgendwann werden die inkompetenten Parteifunktionäre abgeschafft werden und durch Mandarine ersetzt werden. Das Volk hat dann nicht mehr zu applaudieren wie in der Demokratie, sondern sich nur noch ehrfurchtsvoll zu verneigen. Die Mandarine entwickeln auch eine eigene Sprache, die zwar auf der Sprache des Volkes herstammt, jedoch von diesem kaum mehr verstanden wird. Je mehr Unverständnis, um so mehr Ehrfurcht.

Genau dahin geht die Entwicklung und wir sind bereits so weit fortgeschritten, dass wir weder zu Marktwirtschaft noch zu Sozialismus zurückkehren können. Das zigt auch die Leichtigkeit, mit der es den Mandarinen gelungen ist, die Herrschaft zu übernehmen. ohne den geringsten nennenswerten Widerstand der Bevölkerung. Vor Terror wie im Sozialismus brauchen wir uns m.E. nicht zu fürchten, wohl aber davor, dass jeder, der den Mandarinen nicht die verdiente Ehrerbietung zollt, still, heimlich und leise in der Psychiatrie verschwindet.

Gruß Mephistopheles


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