die Menschen für das kommende große Abräumen mental fit machen

Talleyrand ⌂, Samstag, 28.03.2020, 12:03 (vor 1462 Tagen) @ Weiner1067 Views

Servus Weiner,

Die natürliche Form des Zusammenlebens für Menschen war am Anfang eine Horde, die auf zunächst miteinander verwandte Individuen zurückging.
Insektenstaat (etwa der BIEN).
Ein dritter Pfad ... die Geschichte der letzten 6000 Jahre als Mensch-Mensch-Parasitismus an. Wir haben auf der einen Seite eine oft kleine Gruppe (mindestens 10% nach der Kopfzahl), die Blut saugt, und eine andere Gruppe, deren Blut ausgesaugt wird.

Es gibt nun Fälle, da erreicht der Parasitismus das kooperative Niveau einer Symbiose.


Erklärungen mittels Analogiebildung sind stets verführerisch. Analogien beweisen aber nichts, sind gute Ansatzpunkte für kreatives Denken, aber keine Erklärungen. Die moderne Wissenschaft seit Newton und Kant hat die Analogiebildung durch die Analyse ersetzt: Will man eine Sache gründlich verstehen, sollte man nicht Analogien zu andern Sachen herstellen, sondern den inneren Zusammenhang der Sache, eventuell bis zu ihren kleinsten Teilen, erforschen.
Ich nehme an, es ist Dir bekannt, wie gefährlich Analogiebildungen sein können, für das Leben anderer Menschen. Schon im 18. Jahrhundert hat man die Aristokraten als Schmarotzer bezeichnet. Später dann die (jüdischen) Geldverleiher, die Kapitaleigner bzw Fabrikbesitzer.
Solche schlichte, große Wahrheiten sind hervorragend geeignet, große Menschenmengen für ein kommendes großes Abräumen mental fit zu machen.

Ein solch produktiver Parasitismus- bzw. Symbiosekomplex hat eine Entwicklungs- und Lebensdauer von maximal 2000 Jahren. Dann sind seine inneren Optionen erschöpft, und er hat auch keine Widerstandskräfte nach außen mehr. Die Menschen, die in einem solch ausgebrannten Komplex leben, haben ein hohes "zivilisatorisches" Niveau, d.h. sie haben viele bewährte Techniken entwickelt, die sie weiter tradieren, aber ihre kreative Erfindungsgabe ist erschöpft.

Naja, beweisbar ist davon nichts. Eine weitere Analogie (auf die "natürliche Lebenszeit" von Organismen), die natürlich auf Spengler rekurriert.

Ein solcher Tumor kann weite Bereiche des Gesamtorganismus befallen, wie heute sichtbar am Raubkapitalismus, der sich gobal verbreitet hat und alle anderen Wirtschaftssystem und Kulturtraditionen zerstört. Der Virus ist noch autonomer als der Tumor, kann aber zur Verkrebsung führen. Ein solcher sozialer Virus setzt sich zusammen aus - ich nehme jetzt mal ein relativ konkretes Beispiel: ein paar Geheimdienstlern, aus ein paar Hackern, ein paar Finanzprofis, aus einer oder mehrern Stiftungen, aus Komplizen in den staatlichen Bürokratien, aus ein paar professionellen Killern oder Kontakten ins reguläre Militär, aus ein paar Influenzern oder korrupten Journalisten und Redakteuren. Ob es dabei eine innere Führung gibt, wie gewisse James-Bond-Filme mit ihrem Bösewicht es uns suggerieren wollen, lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls gibt es immer eine gemeinsame Intention: nämlich Geld zu machen, Einfluß zu erlangen und das viröse System zu vervielfältigen.

Raubkapitalismus ist also was genau? Gibt es auch einen nicht-kriminellen Kapitalismus, oder dient das Präfix nur der Desavouierung, wie man es zur Genüge kennt, z.B. "Spätkapitalismus" bei Habermas, und generell im Marxismus.

Daß deine ganze Geschichte ohne eine einzige Erwähnung des Marxismus auskommt, ist bemerkenswert. Denn die Hauptthese des Marxismus ist, daß das Kapital den Arbeiter um den Mehrwert seiner Arbeit betrügt, mithin parasitär sei.

Wir haben aktuell einen Übergang in einen neuen 30-Jahres-Zyklus (wie in einem anderen Beitrag von mir bereits angedeutet), in dem sich die aggressiveren Viren der oben skizzierten Machart durchsetzen wollen, teils in Partnerschaften mit, teils im Kampf gegen die Viren des 'private equity', die auf rein wirtschaftliche Ausbeutung fixiert waren. Es kommen deswegen ganz üble Geschichten auf uns zu ...

Nein, denn die Internationale der Freiheitskämpfer wird den Schergen des Raubtierkapitalismus entgegentreten und das Menschenrecht erkämpfen.

Die Sichtweise, dass Trump, Putin und Xi Heilsbringer der Menschheit wären, ist komplett daneben und historisch gesehen naiv. Die Übel und Krankheiten der nächsten dreißig Jahre fangen gerade erst an.

Da stimme ich uneingeschränkt zu.

Jedoch ist es klar, dass die modernen Staaten und Gesellschaften und Staaten eine vereinte Widerstandskraft gegen die oben genannten Parasiten und Viren entwickeln müßten, wenn sie weiterleben wollen.

Hatten wir doch schon. 1789 ff wurde die besitzende Klasse vernichtet und entmachtet, 1917 ff noch gründlicher. Auch 1933 ff kam es zu einer Entmachtung der besitzenden Klasse durch einen Volkstribun.

Ich wünsche Dir, daß Du selbst nicht in den Genuß Deiner Medizin kommen mußt.

Gruß
Talleyrand

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https://talleyrandssudelbuch.art.blog


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