Der Demokratiewahn.

Mephistopheles, Donnerstag, 28.02.2019, 22:24 (vor 2097 Tagen) @ Phoenix56807 Views

um mich hier zu erklären: Ich habe die letzten Monate mit Diskussionen
u.a. auf f+f und im privaten Kreis verbracht, d.h. mit Leuten, die noch nie
etwas vom Debitismus gehört haben und glauben, dass Geld halt ein Ding
sei, das man in Waren und Dienstleistungen eintauschen kann. Wenn man so
lange in der Debitismus-Blase lebt, bekommt man gar nicht mehr mit, dass
sich außerhalb dieser Blase NULL Entwicklung zugetragen hat. Auf f+f war
zuletzt ein Artikel, der allen Ernstes vorschlug, dass der Staat einfach
jeden Monat ein BGE für alle Menschen drucken (!) sollte und alle unsere
Probleme wären gelöst. Dieser Artikel wurde dort zum "Topthema"
(Headline) und er erhielt überwiegend (gefühlt: 90%) Zustimmung!

Da würde ich mich doch ganz demokratisch der Mehrheit anschließen und ihnen eine Volksabstimmung vorschlagen, dass der Staat einfach jeden Monat das BGE druckt! [[top]] Am besten noch bei Götz Werner nachfragen, ob er so eine Initiative für eine Volksabastimmung nicht unterstützt!. Und wenn einer daher kommt, im Bund sind Volksabastimmungen nich erlaubt: In den Ländern sind sie aber erlaubt! Machen wir einfach Volksabstimmungen in allen 16 Bundesländern![[applaus]]

Ich musste also zu den absoluten Basics zurückkehren, um mit diesen
Leuten überhaupt eine gemeinsame Sprach-Ebene zu finden. Und dann dachte
ich mir, dass hier im Gelben anscheinend auch viele Debitisten in einer
Blase innerhalb einer Blase leben, wenn sie glauben, dass das, was hier
über den Debitismus diskutiert wird, auch von jedem Leser verstanden wird.
Ich habe schon lange nicht mehr das Gefühl, dass sich die Debitisten hier
in der Mehrheit befinden. Ich würde eher sagen, es handelt sich um
gefühlte 20%, eher wesentlich weniger.

Die restlichen 80% hier sind schweigende Lämmer, die nur deswegen stille sind, wenn es um Debitismustheorie geht, weil sie Angst haben, sobald sie auch nur leise Mäh machen, dann werden sie von den debitistischen Löwen bei lebendigem Leib zerrissen. [[lach]]

Ich habe auf f+f stundenlang damit verbracht den Leuten den Unterschied
zwischen Geld, das zu Leistung zwingt und Geld, das zu keiner Leistung
zwingt (netto-Geld) klar zu machen

Mach es nicht. Die Ursache des Fehlers liegt vermutlich bei dir, dass auch du noch dem Demokratiewahn verfallen bist, der da meint, die Leute könnten denken. Das ist nämlich der Grundirrtum, aus diesem folgen alle anderewn Irrtümer.

Klar, aber mehr als 95% der Leute da draußen (inkl. einiger Ökonomen und
quasi aller Journalisten) ist nicht bewusst, dass Geld IMMER zur Leistung
zwingen muss, weil es IMMER durch Schulden entstanden sein muss, während
alle anderen Formen von Geld ohne Schuldner als Counterpart grundsätzlich
wertlos sind und nur in ein bestehendes Wirtschaftsgeschehen eingestreut
werden können (Münzgeld und Staatsverschuldung im konventionellen
Geschehen, Monetarisierung und Direktfinanzierung des Staates durch ZB im
Krisengeschehen)

Dann gehe eben lieber davon aus, dass 95% der Leute das Geld nicht verstehen und ziehe deinen Nutzen daraus.

Es muss klar gemacht werden, dass hinter Geld immer ein Schuldner stehen
muss, der leistet, weil es sonst niemals wertstabil sein kann bzw.
Geldmenge und Wirtschaftsleistung sonst niemals Hand in Hand gehen
könnten. Alles andere: Machttheorie, Eigentum, Recht, Zins, etc. - das ist
zuerst mal sekundär.

Allein, dass wir heute ernsthaft (!) in den Medien und der Politik über
ein BGE sprechen, sollte dir doch Sorgen machen. Es zeigt, dass dort
überhaupt niemand mehr begreift, was Geld überhaupt ist und was
Wirtschaften bedeutet.

Das werden sie schon noch merken, wenn sie eines Tages feststellen, dass SIE die Schuldner sind.

Und deshalb habe ich die drei Fragen als Orientierung formuliert:

1) Wer schuldet?
2) Wer leistet?
3) Wo wird die Leistung bewertet?

Mach es nicht!

Wenn du etwas kritisieren willst, dann meine 5 Artikel, die ich nach
bestem Wissen und Gewissen für alle Anfänger da draußen geschrieben
habe. Ich glaube aber nicht, dass du da viel zu Kritisieren finden wirst.

Ja. Ich kritisiere, dass du versuchst, die Leute aufzuklären. Sowas ist eine ernsthafte geistige Erkrankung!

Gruß Mephistopheles


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