Wie soll das konkret funktionieren?

Phoenix5, Dienstag, 22.01.2019, 17:32 (vor 2132 Tagen) @ Mr.Dux7768 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 22.01.2019, 17:51

Hallo Mr.Dux!

Hier einige interessante Zitate aus obigem Artikel:
- Bitcoin hat keine rechtliche Struktur, keine Urheberrechte, keine
Marken, keine leitenden Angestellten, kein Verwaltungsrat, kein Kuratorium,
keine Exekutivkomitees und keine Budgets. Niemand kann die Regeln ändern,
niemand kann den Vorrat aufblasen, Bitcoin ist Open Source und für alle
verfügbar.
- Über 10.000 Dollar pro Bitcoin werden die Widerstände immer schneller
abnehmen.
- Die letzten Widerstände auf dem Weg nach oben werden bei ca. 20.000
Dollar pro Bitcoin aus dem Weg geräumt.
- Bei einem Wert von 100.000 pro Bitcoin werden die globalen Goldvorräte
als Wertspeicher herausgefordert und evtl. ersetzt.
- Bei einem Wert von 1 Millionen pro Bitcoin werden vor allem
Pensionsfonds, Staatsfonds, Stiftungen und Regierungen investiert sein.
- Am Ende halten nur noch staatliche Regierungen den Bitcoin bei einem
Wert von 10 Millionen Dollar.

Ok, gehen wir von diesem letzten Punkt aus. Das erspart mir nämlich einen Haufen Schreibarbeit, weil wir gleich dort ankommen, wo ich hinwill. Die Regierungen der Welt halten am Ende alle Bitcoins und sind dann reich? Nein! In dem Moment, wo sie die die anderen Währungen abschaffen, gibt es keinen Bitcoin mehr, der 10 Millionen Dollar wert ist. Es gibt nur noch Bitcoins ohne Preis. Denn Bitcoins sollen ja die Wirtschaftsleistung bewerten bzw. umgekehrt: Die Wirtschaftsleistung bewertet den Bitcoin, aber einen Preis hat der Bitcoin selbst nicht mehr.

Wenn nun die staatlichen Regierungen alle Bitcoins halten, wie wollen sie damit wirtschaften? Sie müssten ja nun mehr Bitcoins verlangen, als das Volk zum Steuertermin haben würde. Die Welt ist kein Tauschzirkus, wo die Regierungen ein paar Bitcoins ins Volk streuen und sagt: "Wirtschaftet!" So funktioniert das nicht. Natürlich kann die Regierung ein Startgeld austeilen. Sagen wir pro Staatsbürger 1 Bitcoin, aber diese Ausgabe steht auf der Passiv-Seite der Staatsbilanz (würde der Staat bilanzieren). Er muss also nun nicht nur diesen einen Bitcoin hereinbringen, sondern mehr als diesen einen Bitcoin, um überhaupt einen Gewinn verbuchen zu können. Nur dieses "Mehr" an Bitcoins hat in der zweiten Runde überhaupt Kaufkraft, weil die Leute wirtschaften, d.h. Leistung erbringen müssen, um diese Leistung irgendwo in Bitcoins eintauschen zu können (Mehrleistung bewertet Bitcoins, die gegen diese Leistung, d.h. Waren und Dienstleistungen, getauscht wurden).

Und da sind wir beim Problem. Die Bitcoins im Staatsbesitz sind in so einem System gar nichts wert. Nur Bitcoins, die durch Leistung erwirtschaftet wurden, haben Wert. Und da die Anzahl der Bitcoins limitiert ist (rund 21 Millionen Stück. Davon wurden bereits 17,4 Millionen geschürft), wird dieser Spaß wohl nur von kurzer Dauer sein, bevor das System deflationär kollabiert.

Bitcoins als "Wert an sich" ist derselbe Unsinn, wie Gold als "Wert an sich". Auch Gold folgt in einem Goldstandard demselben Mechanismus, wie oben erklärt. Der Unterschied: Es gibt noch genügend davon unter der Erdkruste, weshalb man Leistung (die Goldförderung) mit Leistung (Wirtschaftsleistung resultierend aus der Abgabe, dem "Haben MÜSSEN" von Gold) in Relation setzen kann.

Beste Grüße
Phoenix5


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