Da niemand seinen Charakter verändern kann, ist das wohl zu akzeptieren.

Mephistopheles, Donnerstag, 17.01.2019, 08:05 (vor 2143 Tagen) @ Silke7090 Views

"Charakterbedingter Hass wird zwar auf die gleiche Art und Weise wie der
reaktive Hass ausgelöst, setzt aber eine grundlegend andere
Persönlichkeitsstruktur des Hassenden voraus – Hass sei in diesem Fall
ein Charaktermerkmal, eine Hassreaktion sei lediglich ein Ausdruck des
innewohnenden Hasses. Der Hauptunterschied zum „reaktiven Hass“ sei die
allgemeine Bereitschaft zu hassen, eine erkennbare Feindseligkeit, welche
in Hassausbrüchen ihren Ausgang finde. „Doch wurde der Hass dann zu
einem Charakterzug des Betroffenen, so dass er jetzt feindselig ist.

Das ist also genau wie bei den Schwulen. Auch eine Charakterfrage.
Das ist nun mal so und somit ist charakterlicher Hass genau so zu akzeptieren wie Schwule. Man muss ja deswegen nicht selber schwul sein, aber es gibt nun mal Schwule.
Das hat laut Otto F. Kernberg mit einer Störung der frühkindlichen Entwicklung und der jeweiligen Bewältigung der analen, der ödipalen und der phallischen Phase zu tun.
Nach deiner Unterscheidung zwischen reaktivem und charakterlichen Hass, also diejenigen, wo Hass ein Persönlichkeitsmerkmla ist, genau so zu akzeptieren wie Schwule. Die können nichts dafür, weil die Prägung wohl aufgetreten ist in einer Phase, bevor das Erinnerungsvermögen einsetzt. Sehr häufig verursacht durch die Mutter.

... Im

Falle des reaktiven Hasses ist es die Situation, die den Hass erzeugt; im
Falle des charakterbedingten Hasses hingegen wird eine nicht-aktivierte
Feindseligkeit durch die Situation aktualisiert. ... Ein solcher Mensch
zeigt eine besondere Art von Befriedigung und Spaß, wenn er hasst, die bei
reaktivem Hass fehlt.“ Das Aktivieren des charakterbedingten Hasses in
der Bevölkerung bezeichnet Fromm als eines der wichtigsten Mittel zur
Vorbereitung eines Angriffskrieges.

Etwas anders ist die Situation bei denjenigen, denen homosexuelle Aktivitäten aufgepfroft wurden. Bekannt ist es bei den Knastschwulen, aber auch in Klöstern und Internaten. Da gibt es nur dann schwule Aktionen, wenn die Umstände keine andere Möglichkeit zulassen. Sobald sie aus dem Knast oder Internat oder dem Kloster entlassen werden, ändert sich das.
bei dem reaktiven Hass braucht man also nur die Auslöser ändern, dann verschwindet er.

allerdings ist reaktiver Hass im Unterschied zu charakterlichen Hass nicht produktiv. Er kann nichts Neues erzeugen. Der charakterliche Hass schon.

Gruß Mephistopheles


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