Ich hätte es auch pessimistischer formulieren können
Die Macht des Geldadels ist dann zu Ende, wenn die Mittelschicht zum Proletariat herabgestiegen ist (das wird das Wiederaufflammen der Krise erledigen). Danach kann man die "Stände" des Kapitalismus (Mittelschicht gegen Unterschicht) nicht mehr gegeneinander ausspielen und der Sinn der Demokratie - das Suggerieren einer Interessensvertretung - ist dann obsolet. Da schlägt die Stunde der Popularen. Klar, werden die unterschiedlichsten Machtgruppen ihre Schläger auf die Straße schicken, aber die überwiegende Mehrheit - das Volk - hat in der Hochzivilisation gar nicht mehr die geistige Anspannung, um in Links- oder Rechtskategorien zu denken. Die wollen einfach geordnete Verhältnisse und die werden ihnen die Cäsaren geben.
Was ich für den f+f-Leser nicht aufgeschlüsselt habe (aber das könnte er sich aus meinen anderen Texten zusammenreimen), um einen Schuss Optimismus ans Ende dieses pessimistischen Textes zu setzen: Der Politiker, der die formlose Proletariatsmasse eint, wird auch die Demokratie abschaffen und mit ihrer Abschaffung verliert das Kapital immensen Einfluss. Geldpolitik wird durch Staatspolitik (oder Reichspolitik) ersetzt.
Beste Grüße
Phoenix5