Neo-Debitismus
Hallo!
Zentralbanken ersetzen verzinsliche und terminierte Schuldtitel durch
un-
verzinsliche und un-terminierte Papiere, welche im Volksmund auch
als Geld bezeichnet werden. Erstgenannte Papiere bedeuten im Wortsinn
eine
durch die beschriebene Eigenschaft begründete Schuld, weil diese den
Emittenten zu Leistungen verpflichten, und letztere verpflichten den
Emittenten wegen dafür fehlender Definition zu nichts. Daraus ergibt
sich
in der Geldmenge einer Volkswirtschaft also ein Quotenverhältnis von
Papieren der Kategorie 1 und 2, welches je nach Notenbankpolitik
unterschiedlich ausfallen kann.
Das stimmt
Wieder diese Art der Winkelzüge – es stimmt also (weil du es ja nicht leugnen kannst) – aber nicht etwa trotzdem, nein genau deshalb …
und so wird es auch kommen.
… kommt es so, wie du uns auch gleich schilderst …
Wir bewegen uns schon geraume Zeit
darauf zu: Hobby-Kapitalismus. Es wird möglich sein, ein Haus auf Kredit
zu bauen, zugleich kostet der Kaffee überall einheitspreislich 10 Oxi:
Weder DDR, noch BRD.
… natürlich das Schreckgespenst der Kommis. Und bestimmt hat der dumme gelbe Leser schon längst wieder vergessen, dass es hier ja nur um die allgemein bestehende Praxis geht.
Genau das fordert ja auch die Initiative der Schweizer, nämlich die
Kontrolle über die "Geldmenge":
Weil sie wohl annehmen, dass diese bisher nicht kontrolliert würde, und das hast halt du mit den Vollgeldlern gemeinsam, aber nicht ich.
Punkt 2:
"Banken können die Geldmenge der Volkswirtschaft nicht mehr über jenes
Volumen hinaus erhöhen, welches die SNB festgesetzt hat. Das beendet den
bisherigen Wildwuchs der Geldentstehung und die Geldmenge wird wieder
steuerbar."
https://www.vollgeld-initiative.ch/initiativtext-erlaeutert/
Der Witz dabei ist, dass ihr Neo-Debitisten in Wirklichkeit selbst die reinen Vollgeldler seid. Ihr redet (der ja stets irrelevanten Wirklichkeit zuwider) permanent davon, dass Geld auf Sicherheiten beruhe. Nein, die Vollgeldler sind euch in diesem Punkt sogar weit voraus, denn sogar die wissen, dass das ein totaler Quatsch ist, denn nur deshalb können sie das einfordern.
Die SNB steuert dann wieder die Geldmenge. Ha ha. Höchstwahrscheinlich
wird dann nämlich die SNB, auf Druck des Volkes, turnusmäßig die streng
geregelte Geldmenge erhöhen. So jagt die HyIn die DeDe.
Apropos „Geldmenge“, da fällt mir auch gleich wieder das Gefasel von @Silke ein:
„ZB: Ich garantiere, Gold für 2000 zu kaufen.
Markteilnehmer: Wir wollen verkaufen!!!
ZB: Ach ne, laßt mal. Will doch nicht.
Die Fed kauft doch unbeschränkt Gold an, nur eben für einen niedrigeren Preis von - 42,22 USD/oz..“
Ähm? Wenn die erste „ZB“ also nicht die Fed ist, dann ist sie vermutlich wohl die EZB. Dass aber die heutige Einheit des € in seiner Kaufkraft eine ungefähre Nähe zum $ hat, sollte hier als Zufall gewertet werden, und hat keine Bedeutung. So hätte es auch nicht die geringste Bedeutung, wenn der Umrechenwert einen Faktor von vielleicht 1000 ergibt. Oder wurde seinerzeit etwa niemals Gold in italienischen Lira gekauft, weil das Gold in $ ja grob geschätzt 3000 mal billiger war?
Zurecht hatte PCM einst noch vor dem Begriff der Geldmenge gewarnt, aber die Neo-Debitisten wissen heute nur noch, dass das alles mal irgendetwas mit Schulden zu tun hatte.
Absolut richtig ist aber, dass die ZB, welche von ihrem Wesen her auch ein Staatsorgan ist, entsprechend Geldpolitik betreibt. Zweifelsohne steuert diese die von ihr selbst emittierte Geldmenge, und nur einem @Rybezahl scheint das neu zu sein. Welche Ziele die ZB dabei verfolgt, lässt sich freilich nicht sagen, aber dass ihr die laufenden Geldmengenstatistiken ebenso bekannt, wie auch relevant sein dürften, könnte ja wohl kein vernünftiger Mensch bezweifeln.
Und ach ja, „Hyperinflation“. Die Schweiz zeitigt regelmäßige Handelsbilanzüberschüsse.
https://www.handelszeitung.ch/konjunktur/schweiz/schweizer-handelsbilanz-erreicht-rekor...
Da es ja offenbar dein Spezialgebiet betrifft, nenne mir doch bitte mal nur ein einziges historisches Beispiel für eine „ HyIn“ bei einer solchen Konstellation.
Gruß
Rybezahl.
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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...