Aber warum erzählst du mir das?

Hallo Nico,

Die Geister die ich rief, hallo Ashitaka!

Ein MEHR-Wert (an sich) ist niemals vorfinanziert – per Definition
nicht.

Staaten, die nicht tilgen/refinanzieren müssen, die "haben können was
sie wollen", schaffen, egal was sie unternehmen, weder Vertrauen, noch
schaffen sie eine Basis für werthaltige (Geld)Einheiten.

Das Geldwesen bedeutet immer eine Symbiose aus Staatsgeld und Kreditgeld. Der Staat wirtschaftet (tauscht) nicht mit und gegenüber anderen Wirtschaftsteilnehmern (höchstens noch gegenüber anderen Staaten, was dann aber auch etwas mit Devisen zu tun hat), und klinkt sich so gesehen nur in die private Geldwirtschaft mit ein. Den Staat gibt es (körperlich) gar nicht, und ist so auch auf kein Vertrauen angewiesen. Politiker, Regierungen und Zwingherren mögen auf so ein Vertrauen angewiesen sein, sie sind aber nicht der Staat.

Du vergißt
leider immer noch den Zeitablauf in deinen Überlegungen. Der ist im
Gegensatz zu deinen Heitschi-Bumbeitschi-Gedanken eben keine Ideologie.

Der hier aufgeführte Zeitablauf bezieht sich wohl auf die angebliche debitistische Kausalitätenkette: Staat fordert Tribut → Menschen beginnen zu wirtschaften u.s.w.. Der Staat ist aber Ausdruck der kollektiven Sphäre einer Gesellschaft und bildet sich logischerweise eben auch parallel mit ihr und bedeutet diese zugleich.

Kein Wert einer Einheit ohne ein "haben müssen" der Einheit, ohne Termin.

Und wieder zurück mit Nico dem Renntier ins Jahr 2014:
Woher die Zeit
nehmen?

Nichts für was sich der Mensch in dieser Welt hingibt entsteht aus seiner
Gegenwart heraus, sondern immer aus der Opferung seiner Zeit (seiner
Glaubhaftigkeit, seinem Vertrauen, Aktivität, Gläubiger sein) und dem
damit einhergehenden, zunehmenden Mangel an Zeit (der Schuldhaftigkeit,
Passivität).

Was du dir wünscht (Der Herr sei gesegnet!), ist eine andere Realität,
eine Welt, in der die Zeit und ihre bereits durch den Ablauf immer
begründeten Termine keinerlei Bedeutung mehr erfahren. Das geht sowohl aus
deinen Staatsfantasien hervor, ebenso wie aus deiner drolligen Annahme,
dass Werte ohne Vorfinanzierung begründet werden können.

Am Ende findet jemand wieder einen Stein im Garten und die ganze
Bumbeitschi-geschichte geht wieder von vorne los.

Soll das etwa eine stichhaltige Argumentation sein? Wie üblich behandelst du bloße Zustände einfach als eigenständige Entitäten, um sie so im pseudo-tiefsinnigen Gewande ins Feld zu führen. Mal ist es „die Macht“, eben war es „das Vertrauen“, und nun ist es auch noch „die Zeit“, welche du ohne einen bezuggebenden Gegenstand als angeblich widerstreitende Mitspieler entgegen hältst.

Mit keinem Wort hast du hier aber erklärt, mit welchen Implikationen denn wirklich zu rechnen wäre - geschweige, wie auch noch ein Mehrwert vorfinanziert sein könnte.

Ansonsten ist dem was Rybelzahl bereits erklärt hat nichts hinzuzufügen.
Für langjährige Foristen und Studenten des alten EWF ist das alles auch
nichts neues.

Nun warte ich aber noch voller Neugierde auf @Rybezahls weitere Antworten, befürchte aber, dass er mit seinem Latein wohl schon am Ende ist.

Frohe Ostertage!

Herzlichst,

Ashitaka

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...