Die ZB macht keine Schulden, sie vernichtet diese

Nico, Freitag, 23.03.2018, 04:01 (vor 2441 Tagen) @ Ostfriese4649 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 23.03.2018, 04:06

In der Tat kann die ZB für die Geldemission Gold ankaufen, und es ist schön, dass @FOX-NEWS, das hier noch einmal ansprichst. Immerhin verhält sich die ZB damit neutraler, als wenn sie privat emittierte Anleihen oder Aktien aktiviert, weil sie damit deren Emittenten begünstigen würde. Aber auch auf den Goldpreis sollte die ZB nicht einwirken, weshalb der Kauf von Staatsanleihen (der eigenen Nation) eben die neutralst mögliche Geldpolitik bedeutet – aber vielmehr noch die effektivste Geldpolitik für das Publikum.

Die ZB kann aber nicht nur das, sie kann auch ohne Gold überhaupt erst aktivieren zu müssen, den Goldpreis nach Belieben herauf setzen, in dem sie den Ankauf auf einem entsprechend höheren Niveau lediglich garantiert. In der Tat hat ja auch PCM/dottore diese s.g. „Goldene Lösung“ höchst selbst erst ins Gespräch gebracht, wonach die ZB jede Staatsverschuldung per so induzierter Inflation von Heute auf Morgen beseitigen kann – während sie Goldbesitzer damit höchstens übergangsweise begünstigt. Genau das lässt mich auch einmal mehr darauf besinnen, dass @dottore‘s Geldverständnis mit dem meinen identisch ist. Das wundert aber auch nicht weiter, weil ich mein Verständnis vom Geld einst auch erst von ihm (Paul C Martin) übernehmen konnte, als ich bereits in den 80‘er Jahren seine Bücher gelesen habe.

Offenbar war für PCM die ZB also nicht einfach nur eine Bank. Die ZB kann jede monetäre Verpflichtung in der eigenen Währung eingehen, und sie kann nicht nur Gold nach belieben bewerten, sie könnte auch ausgedrückte Zigarettenstummel unter Phantasiepreisen aktivieren. Die ZB macht dabei keine Schulden, sie vernichtet diese.

Vom Prinzip her spreche ich auch von nichts anderem, wenn ich die Monetisierung der Staatsschulden einfordere – eigentlich spreche ich aber von einer Verstaatlichung der Noten-/Zentralbank bzw. einer Entmachtung des Tiefen Staates. Genau an diesem Punkt unterscheiden sich nun aber meine Ansichten von denen PCM‘s. Dieser erlag sichtbar der Versuchung, seine eigene marktfundamentalistische Voreinstellung – welche er wohl zuvor von Milton Friedman übernommen hatte – in seiner Analyse zu beweisen zu suchen. Mir scheint, dass sich PCM dann auch lieber in einem gewissen Fatalismus erst flüchtete, als sein so erzeugte neoliberales Image zu gefährden.

[[herz]]

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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