Der vorfinazierte Mehrwert der Zwinghasen

Nico, Mittwoch, 21.03.2018, 20:30 (vor 2439 Tagen) @ Rybezahl5191 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 21.03.2018, 21:04

Hallo!

Immer wieder erfreut!

So betrachtet sind Banknoten ‚infallibles‘ Staatsgeld,


Nicht nur so betrachtet, sie sind es, und die Problematik des
„infalliblen Schuldners“, wird in unserem Debitisten-Forum doch
allgemein anerkannt.

die Frage ist
nur,


Ich wiederum frage mich, weshalb du diese Frage noch in den selben
(zunächst zustimmenden) Satz mit einbauen musstest.

was diese Banknoten (bzw. dessen Ersatz) nach einem Bankrott noch

wert

sind. 1:10? 1:100? 1:1000?


Welcher Bankrott? Wie könnte ein schuldenfreier Staat wohl bankrott
gehen?!


Der Staat ist aber nicht schuldenfrei und davon war auch bisher keine
Rede.

Wenn der Staat Verbindlichkeiten ausschließlich als Zahlungsmittel emittiert, dann ist er im Wortsinn (wenn nicht sofort, dann eben über kurz oder lang) schuldenfrei.

Die so emittierten Zahlungsmittel können aus einer buchhalterischen Sicht weiter als Verbindlichkeiten betrachtet werden. Im Wortsinn ist der Staat aber schuldenfrei, denn Zahlungsmittel (Banknoten) sind zins- und tilgungsfrei. Es handelt sich also um Schulden, welche nicht bezahlt werden müssen.

Und da schließt sich die Frage an: wie lange
macht das die Bevölkerung mit, bis die Unordnung die Ordnung
überwältigt?


Das ist keine Frage, sondern eine an den Haaren herbeigezogene
Feststellung/Prognose.


Phantasierst du? Was glaubst du wohl, wie sich ein Währungsschnitt 1:1000
auswirkt?

Von einem Währungsschnitt kann hier auch keine Rede sein, davon abgesehen, dass ein solcher einer Volkswirtschaft auch nicht schadet. Natürlich bedeutet die Sanierung der Wirtschaft per se eine Angleichung von Arm und Reich, und ist auch Sinn und Zweck der Übung. Selbstverständlich bedeutet eine solche Angleichung per se eine relative Verschlechterung für reich gegenüber arm, und diese ist ebenso Sinn und Zweck. Es geht aber um die Bezugspunkte für eine solche Messung, diese sind hier relativ, aber nicht absolut. Absolut profitiert das Publikum von einem schuldenfreien Staat, eben genau weil niemand mehr auf Staatsschulden hocken kann. Die derzeitigen Halter von solchen Ansprüchen mögen sich also schlechter gestellt sehen, was aber bedeutungslos ist.

Jetzt kurz mal Venezuela anvisieren. Aha... Krypto. Mh.


Du hättest hier zu erklären, was das mit Venezuela zu tun haben soll.


Möglicherweise schauen sich die anderen Staaten ja was vom Inselprojekt
ab?

Hierin erkenne ich keine Antwort auf meine Frage.

Dein vorheriger Satz:

Das wäre eine der Voraussetzungen zu einer stationären

Wirtschaft

ohne

Wachstums- und Aufschuldungszwang.


Also mit Kredit aber ohne Zins?


Ja, buchhalterisch bedeuten Banknoten nichts anderes, oder erhalten

deren

Halter neuerdings einen Zins?


Die Halter von Banknoten erhalten dann keinen Zins, wenn sie

tatsächlich

(bar) nur Banknoten halten.


Richtig, denn die nächste Liquiditätsstufe findet sich auch erst im
bereits nicht-staatlichen Sektor bei den Geschäftsbanken (keine
infalliblen Schuldner).


Richtig, aber die werden dir auch keinen Kredit ohne Sicherheit geben.

Welches Fass machst du hier schon wieder auf? Davon abgesehen, dass es eine Mär ist, dass Kredite nur geben Sicherheiten vergeben werden – besicherte Kredite werden halt niedriger und unbesicherte Kredite werden höher verzinst – (davon also abgesehen) wird dieser Sachverhalt hier doch gar nicht tangiert.

Die Banknote, die ist doch aber bereits
Ausdruck des Zins.


Inwiefern?


Insofern:

Der Zins ist die Abgabe, die wir dafür geben, uns am
Leben zu halten.


Eine schwammige Aussage – auch die Badewanne ist irgendwie dafür da,
uns am Leben zu erhalten. Oder leisten die Feldhasen vielleicht einen

Zins,

um sich am Leben zu erhalten?


Systemisch betrachtet wird vom Steuernehmer eine Abgabe vom Steuerzahler
gefordert. Ganz am Anfang vermutlich so, dass eine Vielzahl von Bauern sich
selbst und zusätzlich eine Elite ernähren musste. Später verlangten die
Herrscher Eisen (Tonnenweise), dann Münzen (Talerweise [schleichende
Individualisierung der Steuerzahler; Machzession; letztlich eine Vorform
der Münzverschlechterung/Inflation]); noch später gab es dann ersatzweise
Dollar für Gold und schließlich hob man auch diese Kopplung auf.
Die Freiheit nehm' ich
mir
.

Also vom Prinzip her gibt es überhaupt keinen (körperlichen) Staat, und muss also auch nicht „ernährt“ werden. Es gibt hingegen Individuen, welche sich im Staatsdienst befinden; diese müssen aber nicht etwa zusätzlich ernährt werden. Wenn man solches überhaupt behaupten wollte, dann würde das nämlich viel eher für Künstler, Entertainer, Musiker oder der gleichen gelten, auf welche die neoliberalen Ideologen aber irgendwie nie zurückgreifen wollen. Sind ja leider keine (mit dem Staat stets gleichzusetzende) Zwingherren.

Dass die Notwendigkeit der staatlichen Ordnung aber regelmäßig als Vorwand für eine persönliche Bereicherung missbraucht wird, ist leider war, aber ein ganz anderes Thema.

Ist deren Mehrwert vielleicht auch wie bei
@Ashitaka bereits vorfinanziert?


Ich weiß nicht, auf welche Aussage du dich beziehst, aber der Mehrwert
ist immer vorfinanziert. Ein Mehrwert ohne Vorarbeit/Vorfinanzierung ist
eine Phantasie. Du zeigst deiner Prinzessin ein weites Feld und behauptest,
dort stünde ein Märchenschloss.

Ein MEHR-Wert (an sich) ist niemals vorfinanziert – per Definition nicht. Und somit wissen auch die Feldhasen von keinem Vorfinanzierungsproblem, und bewältigen doch ihre Urschuld.

[[herz]]

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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