Großartig formuliert!
Hallo Kosh!
Du schreibst: Wir leben im Hystericum, so nenne ich unsere Zeit, entsprechend hysterisch beurteilen wir Themen unserer, aber auch die vergangener Perioden.
Super Begriff!
Ich bin auch gegen Krieg und Gewalt, aber die Debatten im „Hystericum“ – dafür gebührt Dir der gelbe Sprach-Oscar des Januar 2018 – sind manchmal an Infantilität nicht zu überbieten.
Wir reden heute ÜBER Menschen / MASSEn von damals, v.a. wenn sie schon gestorben sind und nicht anders können als ÜBER sie zu reden, so als ob diese Menschen unter zeitgenössischen Bedingungen eindeutig beurteilt werden könnten, ohne sie jemals gefragt zu haben. Geschichtsklitterung, oder wie es so schön heisst, Geschichtsrevisionismus, notabene bottom up.
Damit ist alles gesagt.
Oder: In fremden Sesseln läßt es sich gut pupsen.
Das erste Opfer des KRIEGs ist die Wahrheit. Frieden ist die Fortsetzung des KRIEGs mit anderen Mitteln.
Ach wie schön, daß Du ganz nebenbei noch diese Büchse geöffnet hast.
Aber wir haben ja die vielen Zeugen und ihre, den Naturgesetzen oftmals widersprechenden, Aussagen.
Die kleine Schweinerei wird dann zur Jahrhundert-Tragödie aufgeblasen und die große Schweinerei fällt dem Vergessen anheim.
Die zu Zehntausend Verscharrten können einerseits nicht mehr gefunden werden und nach den anderen Massengräbern darf man bei Strafandrohung nicht suchen.
Wer fing an zu stänkern und wer verbaute alle Auswege der Diplomatie?
Das wären mal interessante Fragestellungen für den Revisionismus der großen und kleinen Auseinandersetzungen.
mfG
nereus