Von allem etwas.

nereus, Dienstag, 30.07.2024, 08:53 (vor 117 Tagen) @ Bergamr2341 Views

Hallo Bergamr!

Ja, die Jesuiten spielen hier auch eine Rolle, aber das Thema ist außerordentlich komplex und fasert an allen Rändern aus.

Das Böse, um jetzt mal ein griffiges Wort zu nutzen, arbeitet grundsätzlich parasitär.

D.h. es nutzt bereits Vorhandenes, um dieses dann zu unterwandern, zu manipulieren und für seine Zwecke zu mißbrauchen.
Daraus folgt, daß die Tempelritter oder die Jesuiten bei ihrer Gründung sicher honorige Absichten hatten und viele von diesen Mitgliedern – sofern sie in diesen Gesellschaften oder deren Nachfolgern aktiv sind – lautere Bürger sind, die wirklich etwas für die Gesellschaft oder Menschheit tun wollen.

Der Fisch stinkt aber bekanntlich vom Kopfe her und so ist das auch bei menschlichen Zusammenkünften, wo Vorteilsnahme, Korruption, Machtanspruch usw. immer vorhanden sind – mal mehr und mal weniger.
Je höher die Position, desto mehr Macht, desto mehr Kohle und so weiter und so fort.
Man muß schon über einen sehr starken Charakter verfügen, wenn man diesen Sirenengesängen ständig ausgesetzt ist und dabei nicht anfängt zu schwächeln.

Parallelen gibt es dazu in der Katholischen Kirche, der Freimauerei in all ihren Existenzformen zu denen ich auch Rotary oder Lions zähle und natürlich den berühmten NGOs, die zwar nicht staatlich sein sollen, aber oftmals staatlich finanziert werden – ein ziemlich offensichtlicher Widerspruch.
Auch die Christen, Muslime und Juden kann man nicht über einen Kamm scheren – dahinter liegt sehr viel Komplexität.

Nun zu Deiner Frage: Bildeten sie eine historische Klammer?
Ja und nein.

Ja, es gibt Jesuiten die offensichtlich der Freimaurerei angehören und/oder zuarbeiteten, aber das ist nicht der Punkt.
Entscheidend ist, daß die Jesuiten im Mittelalter eine prominente Rolle in der kirchlichen Hierarchie einnahmen.
So dürften die Jesuiten als wichtiger Orden von Rom in den Fokus geraten sein und die Wühlarbeit begann.
Interessanterweise gerieten die Jesuiten negativ in den Fokus als die Aufklärung – ich nenne sie Verklärung – begann.
Darüber könnte man jetzt endlos debattieren und die zahleichen Für und Wider abwägen.

Das Ortschild bleibt gleich, aber die Einwohner ändern sich – sterben, werden neu geboren, ziehen weg oder neu hinzu.

Die Debatten über die Firmierung, die Slogans oder die Absichtserklärungen führen meiner Ansicht nach nicht weiter, weil z.B. Begriffe wie Sozialismus, Liberalismus oder Faschismus inzwischen völlig entleert oder manipuliert wurden.
Dennoch arbeiten sich alle an diesen Wörtern ab und geraten darüber in Streit.

Daher kann man die Katholische Kirche nicht von den Jesuiten, die Freimaurer nicht von den Tempelrittern und wiederum allen untereinander nicht sauber trennen, weil es immer wieder mehr oder weniger starke Verbindungen untereinander gab und auch die Absichten der Einzelnen divergierten.

Was machen wir denn mit einem Katholiken, der bei den Jesuiten ausgebildet wurde und jetzt aktiver Freimaurer ist?
Man könnte auch fragen: Was geht in seinem Kopf eigentlich vor? [[hae]]

Der SJ quasi als 'Hüter der Geheimnisse' diente?

Nein, das sehe ich nicht so.

Wenn ich zum „Bösen“ zurückkehre, dann waren die Jesuiten straff organisiert und hatten sich effizient miteinander vernetzt. Auch der Bildungsauftrag wurde ernst genommen, und wer bildet, der formt.
DAS wurde abgeschaut und weiter verwurstet – aber Geheimnisse gehütet?

Ich weiß es nicht, aber ich glaube es nicht.
Die Geheimnisse des Machtmißbrauchs kommen meiner Meinung nach aus einer anderen Ecke.

Will sagen, man hat über die Jahrhunderte die Orden, die Gesellschaften und deren Einflüsse oftmals nur benutzt, um hinter der Maske der Menschenfreundlichkeit zu agieren.
So dürften auch die Handzeichen und Diskretionen der Dombaumeister in die „Geheimhaltungswirtschaft der Unentwegten“ eingeflossen sein.

So und jetzt habe ich am Schluß noch ein kleines Schmankerl, auf das ich erst kürzlich beim Wiederholt-Lesen wahrnehmbar gestoßen bin.
Im Buch werden die Parallelen der englischen, französischen, russischen oder spanischen Revolution erörtert, die zufälligerweise [[zwinker]] immer ein Werk von Fremden waren.

Zitat:

Die unsichtbare Kontrolle ist 1789 so umfassend, daß der Abschaum der französischen Bevölkerung offensichtlich alle seine natürlichen Führer siegreich liquidiert, was an sich ein höchst fragwürdiges und verdächtiges Phänomen ist.
Noch verdächtiger ist das plötzliche Erscheinen starker Banden von bewaffneten Rowdys, die von Lyon und Marseilles nach Paris marschieren, und von denen berichtet wird, daß sie offensichtlich Ausländer waren. Hier haben wir die erste Bildung von ausländischen Söldnern und kriminellen Elementen, die einem Land, das nicht ihr eigenes ist, Revolutionen aufzwingen ..

Quelle: Der namenlose Krieg von Archibald Maule Ramsye
Ähnlichkeiten zu heutigen Entwicklungen sind absurd, VT und auf jeden Fall rechtsextrem und müssen daher bekämpft werden. [[zigarre]]

mfG
nereus


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