2. Nachtrag, wegen Leserzuschrift

Morpheus ⌂, Sonntag, 07.05.2023, 22:48 (vor 354 Tagen) @ Morpheus1370 Views

Hallo Goldbugs, hallo Leserzuschrift

Warum kannst Du hier nicht direkt schreiben oder so mutig sein und wenigstens Deine Mail angeben? So habe ich hier regelmäßig die doppelte Arbeit, weil ich Deinen Text auch noch reinstellen muss.

wie sagte doch der Morpheus in Matrix: "Free up your mind!"

Kein Kommentar

Das, was Du für "vernachlässigbar" hältst, ist der Motor, der alles antreibt. Solange Du das nicht begreifst und in Deinem Modell berücksichtigst, befindest Du Dich auf dem Niveau von: "der Strom kommt aus der Steckdose".

Auf was bezieht sich "Das, was"? Auf "free up your mind" auf "Morpheus in der Matrix". Wie soll ich auf solche unverständlichen Sätze antworten?

Bei Letzterem muss die Bank für den Kreditausfall mit ihrem Eigenkapital haften.

wie kommst Du darauf? Wieso MUSS die Bank haften?

Das ist ganz einfach, ...

Ich hatte es geschrieben. Das ist ein rein technischer Vorgang, der hat nur damit zu tun, dass wenn die Bank nicht Insolvenz erklären will, und das Geld der Sparer komplett verliehen wurde, dann kann die Bank nichts anderes machen, als dies aus ihrem Gewinn auszugleichen. Das war schon bei den aller ersten Banken so, die Banknoten ausgestellt haben. Da gab es das heutige Bilanzrecht noch gar nicht, dass genau diese Haftung so vorschreibt.

Nein. Ganz im Gegenteil. Das ist alles andere als trivial.

Wir sind in einer Welt aufgewachsen, in der bestimmte Denkmodelle vorherrschen, haben diese oft unbewusst übernommen, und nehmen sie als "selbstverständlich" hin.
Wenn Du tatsächlich das Geldsystem verändern willst, solltest Du Dir aus meiner Sicht zuerst dieser Denkmodelle BEWUSST werden. Es sind ja nicht nur Deine Denkmodelle, sondern auch die Deiner Umgebung. Und mit der wirst Du es zu tun bekommen, sobald Du versuchst, Deine Vorstellungen zu verwirklichen. Man sollte seinen "Gegner" schon kennen...

Welches Denkmodell meinst Du denn? Ich würde es gerne berücksichtigen, aber ich weiß nicht, an welches Denkmodell du beim Schreiben gerade gedacht hast. Wenn ich wüsste, wovon Du schreibst könnte ich versuchen es zu berücksichtigen oder wenigstens eine sinnvolle Antwort schreiben.

wenn die Leute, die Goldmünzen bei der Bank eingelagert haben, und diese abholen wollen, aber kein Gold mehr lagert weil es anderweitig verliehen wurde, dann muss die Bank wohl oder übel von den Münzen auszahlen, die sie selbst als Kapital eingelegt hat.

Noch mal: wieso MUSS die Bank ihr Eigenkapital auszahlen?

Wenn die Münzen der Sparer ausgeliehen sind, kann sie entweder Insolvenz erklären, oder sie muss statt dessen ihre eigenen Münzen auszahlen. Es geht nicht anders, weil die Münzen der Sparer sind ja bereits alle verliehen oder zumindest soweit wieder abgehoben worden, dass keine mehr übrig sind.

Das ist ein Vorgang der technisch gar nicht anders geht.

Könnte das eventuell etwas mit Bankenregulierung zu tun haben?

Ja, heute hat das mit Bankregulierung und Bilanzrecht zu tun. Das passierte aber bereits, als die ersten Banken oder Goldschmiede anfingen Noten auszustellen und sie mehr Noten ausgaben, als sie Gold hatten. Wo der Herrscher noch gar nicht auf die Idee kam Banken zu regulieren.

In Deiner ganzen "Entwicklung des Geldes, vom Anfang" an, taucht der Staat, der den gesetzlichen Rahmen für die Annahme und Verbreitung von Geld liefert, anscheinend überhaupt nicht auf.

Klare Antwort, natürlich taucht der Staat an DIESER Stelle nicht auf. Weil hier geht es um die Banken und deren Geldschöpfung über Kreditvergabe ...

Und die Banken bewegen sich in einem rechtsfreien Raum?

Natürlich nicht. Es gibt Geld nur, wenn es eine Mafia gibt. Weil Geld immer nur dadurch existiert, dass die lokale Mafia Schutz und eine relative Freiheit gegen Herrscherrechte und wiederkehrende Steuerzahlungen anbietet. Und das Territorium der jeweiligen herrschenden Mafia, das bezeichnet man heute als Geld. Keine Mafia ohne Mafiagebiet, kein Geld ohne Mafia, also auch kein Geld ohne Staat. Niemals nie. Aber diese Selbstverständlichkeit lohnt sich nicht immer und an jeder Stelle zu erwähnen, weil sie zur Sache oft nichts beiträgt.

Kreditvergabe, die es auch bei einem Goldstandard schon gab.

Und das Wort "standard" macht Dich nicht stutzig? Wer legte denn diesen "Goldstandard" fest?
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Kein Kommentar....

Geld - als Schuldentilgungsmittel! - ist nur so "sicher" und "wirkungsvoll" wie der Staat (das Rechtssystem) - oder eine äquivalente Organisation (Mafia, private Schuldeneintreiber) - die Schuldner ZWINGEN können, sich Geld zu beschaffen.

Der Ansatz über die Schuldtilgung ist NICHT sinnvoll, denn Geld wird eben überwiegend als Bezahlung für Arbeitsleistungen, auch für in Waren gespeicherte Arbeitsleistungen verwendet.

Dir ist anscheinend nicht klar, dass ein Arbeitsvertrag auch eine Art "Schuldvertrag" ist, denn der Arbeiter schuldet seine Arbeitsleistung und der Arbeitgeber den Lohn. Einklagbar. Die Lohnzahlung ist demnach eine Form von Schuldtilgung.

Ja, und wie relevant ist dieser Schuld-Charakter. Wie oft werden die Löhne in Deutschland regelmäßig einigermaßen pünktlich ausgezahlt und wie oft leisten die Arbeitnehmer so einigermaßen ihre Arbeit?
Monat für Monat funktioniert das zehn millionenfach völlig reibungslos und es wird vielleicht in ganz Deutschland ein paar hundert Fälle, wo man auf diesen speziellen Schuld-Charakter des Vertrages zurückkommen muss. Wenn man die Ausnahmen in den Mittelpunkt des Denkens stellt, dann ist das keine mMn sinnvolle Vorgehensweise.

Der Bereich wo wirklich Schulden getilgt werden, ist im Verhältnis dazu vernachlässigbar.

Keineswegs. Selbst wenn Du einkaufen gehst, schuldest Du an der Kasse den Rechnungsbetrag. Sonst ist es Diebstahl. Strafbewehrt.

Ja, aber wie oft rennen die Leute raus und bezahlen einfach nicht? Also ich würde auch hier schätzen, dass in Deutschland trotz Fachkräftezuzug die Leute, die erst einmal ordentlich ihre Schuld haben feststellen lassen, dann auch ohne zu murren zahlen. Wer nämlich einfach ohne die Ware vorzuzeigen an der Kasse vorbeigeht, der hat nämlich das Schuldverhältnis gar nicht entstehen lassen. Der hat den Kassierer getäuscht. Das ist auch Diebstahl, aber wenn man die Schuldtilgung von Geld betont, dann muss eben zuvor ein Geld-Schuld-Verhältnis entstanden sein.

Und dazu brauchst Du Geld. Das Du Dir vorher irgendwie beschaffen musst. Und das durch diesen Beschaffungs-"Zwang" auf dem Markt einen "Wert" erhält.

Ja, das mit dem Beschaffungszwang ist mein Reden. Dieser Beschaffungszwang der macht Geld aus. Aber dass Geld EIN oder DAS Schuldtilgungsmittel ist, das ist für unser Verständnis von Geld ziemlich irrelevant.

Und natürlich wird auch die SteuerSCHULD mit Geld getilgt.

Ja, genau. Das ist die Basis-Eigenschaft von Geld. Ohne diese Steuerschulden, gäbe es gar kein funktionierendes Geld. Weil man in der DDR z.B. für die Mehrheit der Menschen keine Steuern kannte, und es damit keinen Beschaffungszwang für das Geld gab, weil man den Leute das Geld nicht mit den Steuer weggenommen hat, mussten die Leute nicht arbeiten. Sie mussten es tun, weil es einen Arbeitszwang gab. Den gibt es eben mit der oben (in rot) angesprochenen "relativen Freiheit" nicht. Und das DDR-Geld hatte keinen stabilen Wert.

Kurzum: abgesehen von Geldspenden funktioniert Geld in der Praxis als Mittel, um auf dieses Geld lautende Schulden zu tilgen. Und das Nicht-Tilgen ist strafbewehrt, sonst wäre die nicht bezahlte Leistung bzw. Ware ja ein Geschenk.

Ja, alles richtig. Hat bloß in 99,99999 Prozent der Fälle keine praktische Relevanz, weil immer ordentlich geleistet also getilgt wird. Diesen dämlichen Tilgungsvorgang unter dem Mikroskop zu betrachten liefert keinen besonderen Erkenntniswert, oder erkläre Du mir den Wert. Ich verstehen ihn nicht.
Wenn man von Rädern spricht, muss man auch nicht ständig betonen, dass selbige "rund sind". Das ist irgendwie klar, dass Räder deshalb so gut funktionieren, weil sie rund sind.
Geld ist Schuldtilgungsmittel, und nuh? Die Schuldtilgung funktioniert gut mit Geld, und?
Das Rad ist rund. Wagen mit Rädern rollen gut, versteht man die Analogie. Dieser "Schuld-Gedanke" des Debitismus der führt genau zu gar nichts, außer das man erklären kann, dass es keine Kapitalisten gibt, weil selbige immer nur Schulden haben.

Übrigens auch im Eingangsbeispiel mit der Bank, denn sie ist gegenüber ihrem Kunden, der Gold bzw. Geld auf einem Konto "einlagert", Schuldner. Es ist diese Strafandrohung, die - sofern sie hoch genug ist - dann dafür sorgt, dass die Bank auf ihr Eigenkapital zurückgreift, um die Kunden auszuzahlen...

Nein, es lässt sich von der Bilanz gar nicht anders darstellen. Wo soll denn das Geld sonst herkommen, wenn man einen endgültig nicht einzutreibenden Kredit ausbucht. Mach mir einen Vorschlag, von welchem Gegenkonto das Geld für den Ausgleich und damit das Schließen des Kreditkontos Deiner Meinung nach kommen sollte. Es kann nur von einem EK-Konto der Bank kommen.
Ich habe in diesem Bereich der Banken einige Jahre Software hergestellt. Ich glaube ganz gut zu wissen, was da wirklich im Detail abgeht, denn Software kann man nicht nur mit einem Halbwissen erstellen. Die würde nicht funktionieren und das würden die Kunden sehr schnell merken.

PS: beschäftige Dich doch einmal mit den um die Jahrtausendwende in Argentinien zirkulierenden Créditos. Die scheiterten am Ende genau am fehlenden Beschaffungs-"Zwang". Eben weil sie niemand schuldig war, verschwanden sie fast über Nacht in einer Hyperinflation.

Ja, das ist mein Reden, immer und immer wieder. Geld funktioniert NUR mit Beschaffungszwang. Selbst Bitcoins werden dieses Wert-Verlust-Problem haben. Da wurde zwar das Hyper-Inflationsrisiko durch Mengen-Begrenzung verhindert, aber es wird der Zeitpunkt kommen, wo die bestehenden Bitcoins niemand mehr will. Und dann ist der Wert trotz des teuren, energiefressenden Minings bei Null. Ein Effekt, der auch den Goldpreis etwa auf den Preis von Silber senken würde, wenn die Zentralbanken es aus ihren Reserven entfernen würden. Weil bei diesem Preis die Industrie-Nachfrage dann wieder hoch genug wäre.

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.


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