Problem der Messtechnik

Martin, Donnerstag, 13.01.2022, 16:29 (vor 827 Tagen) @ solstitium2835 Views

Gemessen wird ja nicht der Blutdruck, sondern der Druck in der Manschette. Ob nun auskultatorisch (Geräusche, wenn Arterie teilweise geöffnet) oder oszillatorisch (Algorithmus, der den Amplitudenverlauf interpretiert), der Druck muss so hoch sein, dass die Arterie zusammengepresst werden kann. Der Druck aus der Manschette, der an der Arterie ankommt, ist schon abhängig vom Gewebe des Arms (Muskulatur, Fett), und der Druck, der in der Arterie ankommt ist abhängig von der Steifigkeit der Arterienwand. Diese ist bei Kindern gering und bei Alten oft groß (In einem Wasserschlauch könnte man so den Druck nicht messen). Das heißt, es ist vor allem bei Älteren mehr eine Schätzung, als eine Messung.

Blutdruckmessgeräte werden bei der Zulassung gegen eine auskultatorische, händische Messung an einer bestimmten Anzahl Menschen unterschiedlichen Alters validiert. Die Ergebnisse müssen nur in einem statistischen Band liegen. Je älter also, desto ungenauer, und zwar in Richtung zu hoher Messung. Der Arzt kann ja auch mal die Gefäßwände per Ultraschall anschauen, das gibt eine Orientierung, was von den Messergebnissen zu halten ist.


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